Prolog

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Z o é

Randvoll.

Mein Weinglas steht noch immer randvoll auf dem Tisch, ungerührt, was ungewöhnlich für mich ist, denn ich bin ein großer Fan von Wein.

Aber wer konnte das erwarten, dass ich ein Geheimnis habe? (Ein Geheimnis in mir trage.) Ich bin die Schwester dreier Brüder, die alle drei samt in einer Mafia sind. Sie sind die Mafia.

Und weiß Gott, was sie mit demjenigen machen würden, der mir das Geheimnis hinein gepflanzt hat. Besonders meine Eltern, da ich ihre einzige Tochter bin ...

Ich bin die Prinzessin der Familie.

Ich genieße es und ich liebe meine Familie, aber ich hasse es auch irgendwie. Brüder, die einem etwas verbieten, selbst wenn sie jünger als man selbst sind. Ich bin die jüngste nach Lucian und Liam und selbst die beiden erlauben sich mehr, als sie sollten.

»Wo bleiben die Fernández?«, murmelt mein Bruder und fährt sich genervt durch sein Haar, selbst der älteste Bruder von uns, der längst ausgezogen ist, ist heute dabei.

Ich lege eine Haarsträhne hinter meinem Ohr. »Während wir noch warten, könnte ich euch etwas sagen?«, mein Mund fühlt sich trocken an, als die Wörter meine Lippen verlassen. Ich blinzle die aufkommenden Tränen weg, während alle Blicke auf mich fallen. »Ähm ... also-«

Ich werde mitten im Wort abgeschnitten, da die Tür schwungvoll von einem Bediensteten aufgeschoben wird.

Warum jetzt?

Ich verdrehe meine Augen und greife instinktiv nach dem Glas Wein, doch als ich einen Schluck nehme, setze ich mich ruckartig auf. »Verdammt!«, panisch laufe ich aus den Raum und ignoriere dabei unsere Gäste, die mir verwirrt hinterher blicken.

Mein Herz rast, während ich ins Badezimmer eile. Scheiß auf meine Manieren!

Sofort halte ich meinen Kopf unter dem Wasserhahn und Spüle mein Mund aus. Ein Schluck wird dem Kind wohl nicht schaden, oder?

Meine Handinnenflächen schwitzen und mein Herz rast, während ich die Nummer meiner Frauenärztin anrufe.

Ich beiße mich auf meine Unterlippe und setze mich auf die Kante der Badewanne. Nervös wippe ich mit meinem Bein. »Señora Sánchez, was kann ich für Sie tun?«

»Ist ein Schluck Wein in einer Schwangerschaft gefährlich?«

»Ich habe aus Versehen nach dem Weinglas gegriffen und einen Schluck rausgenommen, aber ich bin schnell ins Badezimmer, um mir meinen Mund aus zu waschen!«, ich hole nach dem langen Satz Luft.

»Beruhigen Sie sich ... wenn Sie wollen, können Sie morgen vorbei kommen und wir gucken nach, aber der Schluck sollte nicht schädlich gewesen sein, dennoch vermeiden Sie weitere!«, erklärt sie mir mit beruhigender Stimme. Erleichtert atme ich aus.

»Danke.«, murmle ich und spüre, wie mein Puls sich normalisiert. »Ich werde dennoch morgen vorbei schauen!«

»Alles klar, morgen um zehn?«, ich nicke hastig, doch bemerke ich schnell, dass sie es nicht sehen kann. »Ja, ich danke Ihnen!«, nach der Verabschiedung stecke ich mein Handy zurück und überprüfe, ob alles in Ordnung ist, bis ich zurückkehre.

Mr. & Mrs. Sánchez 1✔️Where stories live. Discover now