oveja pequeña

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Z o é

Ich räuspere mich peinlich berührt. »Danke, dass du mich ... hier übernachten lässt.«, ich blinzle und lächle.

»Kein Thema ...«, erwidert er und füttert seinen Sohn. »Luan ist aber schon ein wenig gewachsen.«, gebe ich überrascht von mir. Der kleine Junge gluckst und schlägt mit seinen Händen auf den Tisch.

»Kommst du soweit klar?«, frage ich vorsichtig, da ich nur zu Gut weiß, wie ihm der Tot seiner Verlobten mitgenommen hat.

Er nickt und fährt sich durch sein Haar, und obwohl er uns glauben lässt, er könne all das, gibt es einige von uns, die wissen, dass es nicht stimmt.

Augenringe zieren sein Gesicht, die man auf Anhieb nicht sofort erkennt. Mein Bruder hat in den letzten zehn Monaten viel durchmachen müssen. Ich fühle mich schlecht, dass ich mich ihm aufdränge, nur weil ich keine Lust auf die Anwesenheit meiner und der Fernández Familie habe.

»Was hältst du davon, wenn ich mich um den kleinen kümmere, während du dich einmal richtig ausruhst?«, ich nehme die kleine Hand von Luan in die meiner. Er sieht mich mit seinen Augen an und schüttelt seinen Kopf.

»Ryan, ich habe mich dir aufgedrängt, lass mich dir wenigstens unterm Arm greifen, so lange ich hier bin.«, ich nehme die Hände Ryan's in meine und schaue ich fast flehend an. »Na schön, aber überanstrenge dich nicht, du bist Schwanger.«

Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange und lasse meinen Finger von Luan zerquetschen. »Warum haben Kinder nur so einen festen Griff!«

Ryan lacht und er lehnt sich zurück. »Was hast du vor? Ewig wirst du dich nicht verstecken können.«, er verschränkt meine Arme ineinander, während ich mein Blick zu ihm gleiten lasse.

»Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich nicht möchte, dass das Kind so eine große Bedeutung zwischen derer und unserer Familie haben wird und zur Ehe möchte ich mich ebenso wenig zwingen lassen.«

Seufzend blicke ich auf den Tisch und lasse das Gespräch noch einmal durch meinen Kopf gehen. »Zoé, wir alle haben eine arrangierte Ehe ...«, flüstert Ryan und behält recht damit. Liam ist bereits seit Kindes alter verlobt, Ryan erst im jugendlichen Alter, doch ist seine Zukünftige gestorben und Lucian wird höchstwahrscheinlich auch bald jemanden versprochen werden.

»Hast du sie je Mals geliebt?«, frage ich neugierig, weil ich Angst habe, Nathan nie Lieben zu können. Ich möchte meinen zukünftigen Kindern nicht vorgaukeln, dass ich ihn liebe, obwohl das nicht stimmt.

»Ja ... doch wenn ich ehrlich sein soll, dann liebe ich Luan weit aus mehr.«, er sieht seinen Sohn an und streicht über sein Haar. Ich kann ihn das nicht verübeln.

»Zoé, ich weiß das deine Lage, in der du bist, Auswegslos ist, außer du wanderst aus.«

Ich blinzle und lege mein Kopf in meinen Händen. »Danke, Ryan.«, ich grinse dämlich da wir beide einer Meinung sind, wenn nicht anders, dann auswandern!

»Okay, Spaß beiseite. Im Ernst Zoé, wenn es nichts anderes gibt, dann solltest du das annehmen. Zu deiner Sicherheit und die des Kindes.«

Ich schnappe nach Luft und kann es nicht vermeiden frustriert zu Boden zu blicken. »Ich verstehe, aber bevor ich mich da hinein stürze, brauche ich Abstand.«

Verzweifelt blinzle ich. »Mh, warum musste ich ausgerechnet mit ihm schlafen!«, rufe ich viel zu laut und fluche jede Beleidigung, die mir durch mein Kopf schießt.

Bis Ryan sich räuspert und auf Luan deutet. Ich halte inne und schlage meine Hände vor meinen Mund. »Ups.«

»Ich würde dich hochschicken, damit du dich an dem Boxsack verausgaben kannst, aber wegen des Kindes bin ich mir unsicher.«, murmelt er. Seit sie gestorben ist, hat er Angst, dass es jemand ihn wichtiges auch passieren könnte, weswegen er besonders aufpasst.

Vor allem jetzt, wo er weiß, dass ich Schwanger bin. »Möchtest du mich morgen begleiten?«, frage ich aufgeregt. Er runzelt verwirrt seine Stirn. »Wohin?«

»Zum Frauenarzt, es ist nur eine Untersuchung, weil ich einen Schluck Wein getrunken habe, aber kein Grund zur Sorge, ich habe mein Mund direkt mit Wasser ausgespült und meine Frauenärztin kontaktiert, die meinte es sei nicht gefährlich, aber ich solle aufpassen nicht noch mehr vom Wein zu trinken, trotz meiner Sorge hat sie mir also ein Termin gegeben.«, ich schnappe nach Luft, da ich ohne Pause und ohne Punkt geredet habe.

Ich hasse es, denn das ist einer meiner komischen Ticks. Manchmal rede ich viel, schnell und wirres Zeug. »Ach so.«, murmelt er und lächelt. Meine Geschwister ziehen mich deswegen nicht herunter, machen aber gerne mal Witze, wenn wir uns necken.

»Okay, Zoé.«, mit großen Augen starre ich ihn an und grinse, wie ein kleines Kind. »Luan darf auch mitkommen.«

»Luan hätte ich sowieso mitgenommen.«, er hebt seine Augenbrauen in die Höhen und starrt mich unvoreingenommen an. Ich kichere unbeholfen und sehe Luan an, der mit seinem Plastik Löffel spielt.

»Ryan—«, betrübt sehe ich den kleinen Jungen an, während ich den Blick meines Bruders auf mir spüre. »Ich glaube, ich habe Angst.«, flüstere ich und spüre, wie sich Tränen anstauen. »Zoé—«

Ich lächle ihn an, als mir eine Träne entgleitet. »Wir werden immer für dich da sein, oveja pequeña.«, er steht auf und geht herum, um sich zu mir herunter zu hocken.
(Kleines Schaf)

»Sollten sie dir weh tun, sag es uns.«, er wischt mir die Träne weg. »Schön zu sehen, dass auch du Angst hast.«, er lacht, weswegen auch ich kichere und ihn an seiner Schulter an stupse. »Du wirst das packen und am Ende alle umhauen, wie immer.«

Er grinst und tätschelt meine Hände, bevor er seinen Sohn aus dem Hochstuhl nimmt. »Ich bringe Luan ins Bett, währenddessen solltest du dir ein warmes Bad nehmen. Beruhigt.«, er zwinkert mir versprechend zu.

Er hält es, wie immer für selbstverständlich, dass ich hier bin und einfach alles nach belieben benutzen darf. Das seine ehemalige Frau nicht für gut geheißen hat.

Deren Ehe hat nur zum Zweck für das Ansehen und dem Reichtum gedient. Sie haben sich geliebt, aber deren Liebe ist nie stark genug gewesen, dass Ryan sagen konnte, seine Frau gehe über seine Geschwister.

Ryan hat besseres verdient.

Mr. & Mrs. Sánchez 1✔️Where stories live. Discover now