Nur ein Traum

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Z o é

»Nathan?«, leise tapse ich die Stufen herunter und fahre mit meiner Hand das Geländer nach, während Sterne am Himmel leuchten. Es ist viel zu ruhig und dunkel, dass ich mich wie in einem Horrorfilm fühle. Jeder Schritt den ich mache, fühlt sich langsam und beunruhigend an.

Erleichterung durchfährt mich, als ich sehe, dass in seinem Büro das Licht brennt und obwohl er all die anderen gemahnt hat, nicht dieses Büro zu betreten, wenn es nicht wichtig ist, ist es mir egal.

»Nathan?«, wispernd lasse ich seinen Namen über meine Lippen gleiten und öffne die Tür seines Büros. Ich beiße mir auf meine Lippen, während ich ihn ansah. Er saß da, hinter seinem Tisch und schrieb auf Papier. Überrascht blinzle ich, als ich eine Brille entdecke. »Du trägst eine Brille?«

Erschrocken hebt er seinen Kopf. »Zoé, was—?«, viel zu hastig setzt er seine Brille ab und fährt sich durch sein blondes Haar. »Was machst du hier?«, hinter mir schließe ich die Tür.

Schulterzuckend gebe ich zu, dass ich keine Ahnung habe, weshalb ich bei ihm bin. Ich habe einfach das Bedürfnis gehabt, ihn aufzusuchen. »Ich weiß nicht.«, gebe ich zu und mache mich auf den Weg zu ihm. »Wie geht es dir?«, fragt er und lehnt sich zurück, während er mit dem Stuhl etwas zurück rollt.

»Mir geht es gut.«, ich passe auf, dass ich seine Unterlagen nicht durcheinander bringe, als ich mich auf seinem Schreibtisch setze. »Jetzt im Ernst, Zoé.«, er hebt seine Brauen und kommt mir näher. Seine Hände legen sich auf meine Oberschenkel, während sein Blick sich auf meiner Haut einbrennt.

Bis eben ist mir nicht bewusst gewesen, was mich zu ihm zieht. Aber jetzt ist mir klar, warum ich extra aufgestanden bin und mir die Mühe mache, mit ihm zu reden. Klar habe ich ihn vorhin von mir gestoßen und es ist egoistisch zu sagen, dass ich ihn genau jetzt brauche. »Fick mich, Nathan.«

Während ich mich vorbeuge, beiße ich mir auf die Unterlippe. Nathan lacht und lässt seine Hände unter meinem Hemd wandern. »Du verfällst mir.«, er grinst schelmisch, weswegen ich meine Augen verdrehe. »Vergiss es, Spinner.«

»Amore.«, er stellt sich auf und sorgt dafür, dass ich mich abstützen muss. »Deine Unterlagen.«, hauche ich und spüre seine warmen Lippen an meinem Hals. »Die sind egal.«, ein heißer Schauer durchfährt mich und ich schlinge meine Beine um seine Hüften.

Unsere Lippen kollabieren miteinander und mir wird mit einem Schlag ganz heiß. Mit meinen Händen greife ich in sein blondes Haar, dass sich weich unter meinen Fingern anfühlt. Es ist wie eine Sucht durch sein Haar zu fahren und dabei seine Lippen auf meine zu spüren.

Seine Berührungen schicken kleine Blitzschläge auf meiner Haut. »Nathan.«, keuche ich und lege meinen Kopf in den Nacken, um seine feuchten Küsse auf meinem Hals zu genießen. Schwer atmend stütze ich mich mit meinen Händen ab so gut es geht. Seine Hände knöpfen gemächlich mein Hemd auf.

»Fuck, Zoé.«, murmelt er und umfasst meine rechte Brust. Mir auf die Lippe beißend, greife ich unter seinem T-Shirt, um es ihn über den Kopf zu ziehen. Keine zwei Sekunden, nachdem ich ihm das T-Shirt übergezogen habe, liegen seine Hände wieder auf meinem Körper. Mein Blick schweift hinab, zu seinem V Ausschnitt, an dem der Ansatz seines Tattoos zu erkennen ist.

Gerade, als ich mir sein Tattoo genauer ansehen will, wandert sein Kopf plötzlich hinunter und auf einmal durchschießt mich solch eine Hitze, dass mir schwindelig wird. Ich werfe meinen Kopf zurück und stöhne viel zu laut, als er seine Lippen auf meine Lustknopse setzt. Mit meinen Händen greife ich in seinem Haar und drücke mich instinktiv von ihm weg.

Doch seine Hände, die sich um mein prallen Hintern geschlossen haben, drücken mich zu sich und seine Zunge dringt tief in mir ein, dass ich meine Lustvollen Geräusche nicht unterdrücken kann.

Ich weiß nicht, wie lange das mein Herz noch mit macht, aber alles was ich weiß, ist, dass es sich unglaublich anfühlt und der anstauende Orgasmus mich über alle Berge bringen würde.

»Nathan!«

Blinzelnd starre ich die Decke an, nicht sicher, was gerade geschehen ist. Meine flache Atmung ist das einzige was ich wahrnehme, bevor die Tür ruckartig aufgerissen wird und ein aufgebrachter Nathan im Türrahmen steht. Ist das ein Traum gewesen?

Habe ich ein Sextraum mit Nathan gehabt? Es hat sich so real angefühlt, dass ich nicht gewusst habe, was echt ist. Er hat dieselbe Kleidung an, nur trage ich kein Stofffetzen, sondern meine Kleidung von heute Vormittag. Es kostet mich Mühe in seine Augen zu sehen, um nicht in Scham zu versinken.

»—Zoé!«, blinzelnd sehe ich ihn an, weil er mir zu nahe gekommen ist und dabei imstande ist, mich zu berühren. Aber ich weiß nicht, was schlimmer wäre, wenn er mich anfasst und es mich erregt oder, wenn er mich weiterhin so ansieht, dieser Traum Wirklichkeit wird. »Alles gut.«, ich schlage seine Hand weg und setze mich auf.

Schweißperlen rinnen meine Stirn hinab, über die ich mir wische. »Du glühst.«, stellt er fest, als er mich doch anfasst. Meine Wangen röten sich und ich drehe meinen Kopf von ihn weg — wissend, dass das an diesem dämlichen Traum liegt. »Soll ich dir ein Bad einlassen?«

Ich konnte nichts, als nur nicken, denn mir ist bewusst, wenn ich etwas sagen würde, dass das Schwachsinn ist. Mein Hirn ist gerade Brei, als das ich eine vernünftige Antwort zustande bringe. Während ich mir eine Strähne hinter meinem Ohr lege, sehe ich ihn wieder an. Ein Grinsen liegt auf seinen Lippen.

»Ein heißes Bad, kommt sofort.«, seine blonden Strähnen fallen ihm in seine Stirn und ich möchte liebend gerne durch sein Haar fahren. Während Nathan das phänomenale Zimmer verlässt, stehe ich von diesem äußerst weichem Bett auf. Seit zwei Wochen habe ich nicht mehr so gut geschlafen wie eben — vom Traum abgesehen.

Dennoch bin ich furchtbar erschöpft. Ich lasse meine Hand durch mein Haar fahren, bevor ich tapsend zum Badezimmer schleiche, aus dem das Geräusch vom fließenden Wasser ertönt. »Ich bin wieder im Büro, Amore.«, sagt Nathan, der sich mir gegenüber stellt. Mein Herz setzt aus, als ich seinen herrlichen Geruch wahrnehme, weil er mir so verdammt nah ist, dass ich ihn küssen kann, wenn ich es möchte.

Mr. & Mrs. Sánchez 1✔️Where stories live. Discover now