33. Partystimmung

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"Du bist der Wahnsinn, Miko~" hörte ich Zayls Stimme neben meinem Ohr und er legte seine Arme um meine Hüfte.
Erleichtert lehnte ich mich zu ihm und genoss den Anblick des riesigen Feuers.

Ich hörte die hunderten anwesenden Hexen laut jubeln, manche Reden oder sogar singen.
"Kommt nur, kommt nur. Das Fest hat angefangen. Ihr solltet euch amüsieren." meinte da Kinia hinter uns und wir drehten uns zu ihr um.
Sie hielt uns, auf ihrem Gehstock balanciert, zwei dunkle Oberteile hin.
Verwirrt nahmen wir die Sachen und sahen sie an.
Erschrocken begriff ich, dass ich das Oberteil in der Hand hatte, dass ich und Zayl gekauft hatten, als Denise uns gefunden hatte.
Und Zayl hatte ein ähnliches, längeres Teil in der Hand.
"Bitte, ihr seid die einzigen, die hier in normaler Kleidung aufgekreuzt sind. Sogar ich habe mich frisch gemacht." lächelte die mächtige Hexe und zeigte uns ihren Rücken.
Ihr Hexenkleid war definitiv kein Gewöhnliches.
Es war am oberen Rücken offen und mit ein paar glitzernden Schnüren zusammengebunden.
Dafür, dass sie bereits ein gewisses Alter von... umdie 800 Jahren hatte, sah es wirklich gut an ihr aus.
"Geht euch dort drüben umziehen. Die Hosen sind auch da drin. Und sollte einer von euch seine Meinung ändern, die Kleider sind im schwarzen Schrank links in der Ecke." meinte sie und läcjelte uns vielsagend zu.
Ich lief knallrot an und Zayl schmunzelte belustigt, bevor er mich mit seinen Handschuhen packte und durch die Hexen, zu der Hütte zog, die Kinia uns gezeigt hatte.

Sie befand sich am hinteren Rand der Lichtung, bereits von ein paar Bäumen umstellt und mit gedämmten Lämpchen beleuchtet.
Zayl öffnete die Tür und im Innenraum befanden sich tatsächlich ein Tisch mit zusammengelegten Hosen darauf und ein schwarzer Schrank in der linken, hinteren Raumecke.
Zayl sah mich neugierig an und ich konnte in seinem durchstechenden Blick die Frage erkennen, ob ich vielleicht tatsächlich ein Kleid anziehen würde.
Ich sah das Oberteil in meiner Hand nachdenklich an, während Zayl hinter uns die Tür schloss.
Ein Kleid wäre für mich kein Problem... die Kälte spürte ich nicht, wenn ich meine Kräfte einsetzte und es hatte mich schon immer in den Fingern gejuckt, mich so richtig auszuleben.
Und in meinen Vorstellungen hatte ich schon... so manche Kleider an.
Ich sah Zayl fest an und drückte ihm dann das Oberteil in die Hand.
Seine Miene hellte sich sofort auf und ich seufzte.
"Zieh dich um. Und dreh dich erst um, wenn ich es dir sage."

Bald darauf hatte ich den schwarz gestrichenen Schrank speerangel weit geöffnet und musterte dessen Inhalt.
Vor mir hingen tatsächlich 4 verschiedenfärbige Kleider...
Fasziniert ging ich sie durch und blieb bei einem schneeweißen, elegant gehaltenen Festkleid hängen.
Ich schob die anderen zur Seite und sah es mir etwas genauer an.
Es war ein kalter, aber auch sanfter Weißton mit glitzernden Elementen und langen Ärmeln, die bis zum Ende hin immer breiter wurden.
Es hatte einen langen Ausschnitt und einen Schlitz vom Boden bis zur rechten Hüfte.
Vorsichtig nahm ich es aus dem Schrank und legte den Kleiderhaken weg.
Ich hielt es an meine Brust und sah hinunter.
Es schien, etwas länger zu sein und mit dem hinteren Teil auf den Boden zu schleifen, wenn ich es anziehen würde, aber das hielt mich nicht davon ab, es zu mögen.

"Hast du dich entschieden?" fragte Zayl auf einmal und ich wirbelte herum.
Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir. Gottseidank.
Er hatte sich bereits fertig umgezogen und stand nun in einer schwarzen Jeans und dem ebenfalls schwarzen Oberteil vor mir, das wir damals gekauft hatten.
Ich musterte den breiten Ausschnitt des Oberteils, welcher Zayls Narben und seinen trainierten Körper stark betonte. Ich sah, dass er genau wusste, was er von seinem Körper zeigte und wie sicher er damit inzwischen geworden war.
Stolz lächelnd antwortete ich ihm auf seine Frage und begann, mich auszuziehen.
"Ja, ich habe mich entschieden. Aber nicht schummeln."

Ein paar Minuten später war ich in das Kleid geschlüpft und kämpfte mit dem widerspenstigen Reißverschluss am Kleidrücken.
"Zayl... ich komm nicht an den Reißverschluss ran." murmelte ich etwas nervös und hörte ihn herzharft leise lachen.
"Ich helfe dir. Komm her und ich seh auch nicht hin." meinte er und ich kam zu ihm.
Er stand mit geschlossenen Augen vor mir und streckte seine Hände nach mir aus.
Mit den schwarzen Lederhandschuhen, dem ausgefallenen Oberteil und der dunklen Jeans sah er wirklich gut aus.
Ich kam langsam zu ihm und ließ seine Hand über meinen Arm gleiten.
"Uh, ein weicher Stoff." lächelte er und trat einen Schritt näher.
Seine Hände tasteten sich über den Stoff weiter, über meine Schultern und zu meiner Brust.
"Hm... langer Ausschnitt. Gefällt mir~"
Seine Finger fuhren weiter, über meine Seiten und wieder nach hinten, bis er den Reißverschluss spürte.
"Gefunden."

Als er endlich geschlossen war, nahm ich Zayls Hand und sagte ihm, er konnte seine Augen wieder öffnen.
Als er mich anblinzelte und sich wieder an das schwache Licht in der Hütte gewöhnte, lächelte er zufrieden und musterte mich.
"Du bist wunderschön, Miko~" flüsterte er und legte seine Hand an meine Wange.
Ich schmiegte mich an den kühlen Handschuh und schloss die Augen.
Zayl lehnte seine Stirn gegen meine und schmunzelte sanft.

Genau im selben Moment wurde von draußen Musik laut. Die perfekte Tanzmusik für die Atmosphere, die hier gerade herrschte.
Ich öffnete meine Augen und sah Zayl lächelnd an.
Der große Alpha vor mir nahm meine Hand, beugte sich runter, drückte mir einen kurzen Kuss auf den Rücken meines Handschuhs und fragte "Darf ich dich zum Tanzen einladen?"

𝑺𝒏𝒐𝒘𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒎𝒊𝒅 𝒔𝒖𝒎𝒎𝒆𝒓 |BLWhere stories live. Discover now