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Automatisch zog sie ihre Finger unter seinem Shirt hervor und hob sie über den Kopf, damit sie die störende Kleidungsschicht loswerden konnten. Alles in ihr schrie, wie richtig das war. Wie gut es sich anfühlte, dass Ben jäh Atem einsog, als er den Spitzen-BH sah, der sich unter dem Wollstoff verborgen hatte.

Das Glitzern in seinem Blick füllte sie mit den stummen Versprechen, die in der Luft lagen, und sie biss sich reflexartig auf die Unterlippe. Ihr Oberkörper wölbte sich ihm entgegen, als seine Fingerspitzen einen Weg auf ihn zeichneten, ehe er sanft über die Rundungen strich, die der Stoff noch verbarg. Sie hörte ihn trocken schlucken und keuchte. Sie wusste nicht, wann es sich zuletzt so gut angefühlt hatte.

Das Licht des Weihnachtsbaumes brach sich auf seinem Gesicht und verstärkte die Tatsache, dass sich seine Iriden verdunkelt hatten. Ein Beben lief durch sie, als er sie wieder zu sich zog und sie küsste. Sie schmeckte sein Begehren und spürte, wie er sich zügelte. Intuitiv wusste sie warum und schluckte gegen den Kloß an, der sich in ihrem Hals sammeln wollte.

Ein Seufzen drang über ihre Lippen und brach sich an seinen, ehe es sich in seine Bruchteile zerlegte und so durch den Raum schwebte. Ihr Herz klopfte mit einem kräftigen, nachdrücklichen Pochen gegen ihre Rippen und ihre Hände zitterten, als sie nun nach dem Saum seines Oberteils griff. Ihre Handballen schleiften über seine Konturen, während sie den Stoff über sie hochschob. Sein Zischen hallte in ihren Ohren und sandte einen leichten Schauer über ihre Haut. Sofort stellten sich die feinen Härchen darauf auf. Die Sehnsucht, berührt zu werden, verstärkte sich um ein Vielfaches, während sein Shirt zu Boden segelte.

Sie merkte, wie sich ihre Sinne immer mehr auf ihn fokussierten, die Umwelt zu einem Einheitsbrei verschwamm und hielt intuitiv den Atem an, als seine leicht rauen Fingerspitzen an ihrem Rücken wieder sanften Druck ausübten. Seine Wärme und sein Geruch umfingen sie genauso wie seine Arme und ihr fielen die Lider zu, weil sich seine Lippen auf die Stelle unter ihrem Ohr trafen, wo sich ihr Puls nun sprunghaft beschleunigte.

Ihr Haar hinterließ ein Prickeln auf ihren Schultern, als er es sanft zur Seite schob und an der freigelegten Haut knabberte. Der Druck in ihrem Brustkorb wurde unerträglich und erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie die Luft angehalten hatte.

Mit einem leisen Seufzen entwich sie zittrig und sie legte reflexartig den Kopf schief, damit er noch mehr dieser delikaten Mini-Brände entzünden konnte, die unter ihrer Haut schwelten und nach Nahrung gierten. Sie wollte ihn auch berühren. Aber ihre Hände gehorchten ihr nicht, denn die Empfindungen, die er durch sie schickte, waren zu köstlich. Mehr als sie ertragen konnte und doch alles, was sie brauchte. Nichts denken, nur fühlen.

Seine Linke schob bedächtig den Träger ihres BHs zur Seite und küssten sofort die Stelle darunter, als hätte er sich danach gesehnt, auch diesem Fleckchen Haut seine Aufwartung zu machen. Nun wölbte sich ihm ihr Oberkörper wieder entgegen und ihr Seufzen wurde von einem Keuchen abgelöst, weil er mit der Zunge eine Spur zu ihrem Schlüsselbein zeichnete. Erneut stockte ihr Atem, als er an dem sanften Vorsprung saugte. Ihre Finger vergruben sich automatisch tiefer in seinem Haar. Sie brauchte Halt, um sich nicht zu verlieren, und zeitgleich wollte sie verhindern, dass er zurückwich.

Ihre Knie verwandelten sich immer mehr zu Pudding und bebten vor Anstrengung, stehen zu bleiben. Was Ben wohl zu spüren schien, denn er legte den rechten Unterarm enger um ihre Mitte und hielt sie sanft fest, während seine Lippen zu ihren zurückkehrten und kurz darauf sein Aroma ihren Mund füllte. Sie hatte die vage Ahnung, dass sie nie wieder genug davon haben würde.

Ein leichtes Flattern in ihrem Bauch mischte sich zwischen die Schwelbrände und als er die Stirn an ihre lehnte und ihr in die Augen sah, schluckte sie trocken. Plötzlich wusste sie nicht mehr, warum sie sich so erbittert gegen die Gefühle gewehrt hatte, die er in ihr auslöste. Wieso sie nicht einfach zugelassen hatte, dass er mit seinem Licht eine Schneise durch ihren dunklen Gedankendschungel schlug. Weshalb sie so verbissen darum gekämpft hatte, allein einen Weg da raus zu finden. Er war doch sowieso neben mir hergetrottet und hat mir die nächsten Schritte beleuchtet.

Automatisch runzelte sich ihre Stirn und Ben hauchte einen Kuss auf ihre Lippen, ehe er kaum merklich mit dem Kopf schüttelte. „Egal, worüber du gerade nachdenkst, es ist unwichtig, Sunny. Jetzt ist alles unwichtig, ok?"

Sie konnte nur nicken, weil Ben sie so intensiv musterte, dass ihr der Mund trocken wurde. Auch sie wollte sich nicht näher mit diesem Gedanken befassen. Viel lieber wollte sie sich den Gefühlen hingeben, die er in ihr auszulösen vermochte. Kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst, rieselte erneut ein Schauer über ihren Rücken ausgehend von dem Punkt, an dem seine Fingerspitzen sie berührten.

Verstärkt wurde ihr sachtes Beben durch die Tatsache, dass Ben seine Lippen wieder auf ihre drückte und sanft mit seiner Zunge um Einlass bat. Seine Hände wanderten über ihr Rückgrat nach unten zu ihrem Hintern und sie seufzte in seinen Mund, da der Nebel sich erneut in ihrem Kopf ausbreitete. Reflexartig schlossen sich ihre Augenlider aufs Neue. Sie wollte in diesen Gefühlen versinken, in seinem Aroma ertrinken und sich an seinem Atem und seiner Wärme laben.

Seine Hände wanderten wieder nach oben und kurz darauf merkte sie, wie er den BH aufhakte. Quälend langsam schob er ihr die Träger von den Schultern und entblößte ihr Dekolletee als wäre es ein wahrer Genuss für ihn. Die Tatsache, dass er zischend die Luft einsog, ehe er zärtlich über ihre Rundungen strich, schickte einen Energiestoß durch sie und fachte die Schwelbrände zu einem Flächenbrand an.

Die Hitze in ihr sammelte sich zusehends und beraubte sie erneut der Fähigkeit, die Kontrolle über ihre Bewegungen. Ihre Nägel bohrten sich in seine Schultern und sie hörte ihn vor Schmerz aufkeuchen, ehe er leicht in ihre Unterlippe biss. Jetzt schien er kurz seinen Vorsatz zu verlieren, geruhsam vorzugehen, denn seine Finger jagten zum Verschluss ihrer Jeans. Bevor sie überhaupt registrierte, was er tat, hatte er den Knopf aufgehakt und den Reißverschluss runtergezogen.

Auch ihre Hände wanderten zum Bund seiner Jogginghose und zogen an dem Band, das die Hose an Ort und Stelle hielt. Mit Hitze konnte sie nach wie vor besser umgehen, fiel ihr wie nebenbei auf. Doch bevor sie sich gänzlich auf sie einlassen konnte, fixierte Ben ihre Hände mit seiner Linken. Sofort huschten ihre Augen wieder zu seinem Gesicht und ihr Herz verpasste einen Schlag, als sie das leichte Grinsen auf seinen Lippen und die Zärtlichkeit in seinem Blick wahrnahm. „Lass uns das genießen, Ella. Keine Eile. Nicht jetzt. Bitte."

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Rainbow Clouds - Weil Sonne und Regen sich vereinenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt