Kapitel 35

3.4K 136 11
                                    

Paul's POV

Ich konnte fühlen, wie sie zitterte. Ihr ganzer Körper zitterte vor Angst. "Shhhh, beruhige dich. Ich bin hier." Ich strich ihr immer wieder über den Rücken und zögerte so lange wie möglich die Antwort hinaus.

"Wir reden später darüber", sagte ich mit sanften Ton und hob sie dann hoch. Ich legte sie wieder aufs Bett und deckte sie zu.

Nächstes Problem: der Arzt. Ich fühlte nach seinen Puls an seinem Hals und spürte, dass er noch lebte. Sofort setzte ich ihn auf und biss mir ins Handgelenk. Ich setzte mein Unterarm an seine Lippen und wartete auf eine Reaktion. Nichts. "Komm schon." Ungeduldig sah ich hin und her. Und dann. Er trank.

Erleichtert atmete ich aus und der Arzt öffnete seine Augen. Gott sei Dank. Er wollte aufstehen, doch ich hielt ihn davon ab. "Ich würde es nicht tun." "Was?" "Aufstehen." Er sah an sich hinunter und entdeckte das ganze Blutt auf seinen weißen Kittel.

"Hören Sie mir zu", er sah in meine Augen und das war genau das, was ich erreichen wollte. "sie gehen sich umziehen und waschen sich die Blutflecken von ihrem Hals. Außerdem werfen sie diesen" ich zupfte an seinen Kittel " weg. Verstanden?" "Verstanden", sagte er in einem monotonen Ton und ich ließ ich los.

Er stand zittrig auf und wechselte seinen Blick von mir zu Alison.

Als er den Raum verließ, richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder zu meinem Schatz.

"Hey, hör mir zu. Du bist ein Frischling. Ein Jungvampir macht solche Dinge...Es war mein Fehler, dich alleine gelassen zu haben. Wäre ich hier, bei dir gewesen, wäre das alles nicht passiert."

Sie sah mich mit verschreckten Augen an. "D-du kannst nicht i-immer bei mir sein...", flüsterte sie mit zittriger Stimme.

"Hey, Schatz. Beruhige dich. Alles ist okay. Du hast ihn nicht getötet. Andere hätten das gemacht."

"Ich hätte ihn auch getötet, wenn du nicht rechtzeitig gekommen wärst."

Ich sah zu Boden. "Ist egal. Das einzige was zählt ist, dass du wohlauf bist."

Ich lächelte sie an und ihre Augen wirkten Gott sei Dank nicht mehr verängstigt.

-

Tage vergingen und Alex hatte immer noch nichts neues herausgefunden.

Als ich ihn fragte, ob er irgendeinen Hinweis hätte, schüttelte er nur den Kopf.

"Nichts. Rein gar nichts. Eins muss man ihnen lassen, sie wissen, wie man Spuren verwischt. Und das gründlich."

"Es waren auf jeden Fall keine Vampire oder Hexen."

Alex war plötzlich hellhörig.

"Was meinst du?" "Sie hatten rote Augen." "Du meinst anstatt grüne, wie wir, hatten sie...rote Augen?"

"Ja." "Du hast recht. Es waren keine Vampire oder Hexen. Es waren Werwölfe."

Mir stockte der Atem. Wie bitte sollte ich das Alison erklären.

'Werwölfe drangen in unser Haus und entführten unseren Sohn.' Das klingt doch absurd.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Welcher Rudel?" "Woher soll ich das wissen?!", keifte Alex zurück.

"Du weißt doch so gut wie immer alles." "Ja, aber glaub mir, das mit Werwölfen weiß ich nicht."

Ich ließ meinen Kopf hängen. Verdammt! "Vampire und Werwölfe sind verfeindet. Wir sind prinzipiell mit allen verfeindet." "Super. Das muntert einem echt auf."

"Ich könnte in Büchern recherchieren. Mal schauen, ob ich was finde. Hast du vielleicht nocht irgendeinen Hinweis, der nützlich sein könnte?"

"Ja, da gäbe etwas." Ich grümmelte in meiner Hosentasche herum und holte es heraus. "Ich habe Alison nichts davon erzählt, aber als ich in Lukes Zimmer ging, da kam mir so ein "Werwolf" entgegen und als er dann flüchtete, verlor er etwas...ich weiß nicht, sieht aus als wäre es eine Symbol oder so etwas", ich übergab ihm den Stein mit einem eingravierten Muster.

"Hm. Noch nie gesehen." "Vielliecht findest du etwas über das Muster." Er nickte und ich klopfte ihn auf die Schulter. "Mach keinen Blödsinn."

Ich verließ den Raum und ging hinauf in mein Zimmer. Alison hatte ich gleich nachdem der Vorfall mit dem Arzt passiert ist, mit nach Hause genommen.

Als ich die Türe öffnete, sah ich sie im Bett liegen. Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, als ich sah, wie sie da lag.

Sie selbst lag in der Mitte vom Bett und ihre Arme waren über die ganzen zwei Bettseiten ausgestreckt.

Ihre Beine waren leicht angewinkelt und lagen dich nebeneinander. Sie murmelte etwas unverständliches, schmatze dann und war dann wieder ganz ruhig.

Ich ging näher zu ihr hin und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn. Sie bewegte sich leicht, schlief jedoch immer noch fest.

Danach ging ich unter die Dusche. Ehrlich gesagt, habe ich das Zeitgefühl ziemlich verloren und wusste deshalb nicht einmal wie spät es war.

Wahrscheinlich war es schon morgens, aber Vampire sind generell nachtaktiv.

Als ich fertig war, zog ich mir nur eine Joggingshose an und ging dann aus dem Bad, direkt in mein Zimmer.

Jedoch war die Zimmertüre offen und als ich hineinblickte, sah ich auch Alison nicht mehr im Bett.

"Alison?" Ich ging ein paar Schritte weiter den Flur entlang. Nichts.

Als ich Geräusche von unten warnahm, steuerte ich Richtung Treppen.

"Schatz?" Wieder nichts. Ich ging langsam die Treppen hinunter und hörte wieder etwas. Diesmal aus der Küche.

Ich näherte mich der Küche und sah Alison am Boden knien. "Alison? Was ist-", ich stockte, als sie sich umdrehte und mich mit emotionslosen Blick ansah.

Um ihren Mund war rote Flüssigkeit, das ihren Hals hinunter lief. Ihre Augen waren leicht rötlich, wie es bei Jungvampiren es üblich war.

Sie hielt etwas in ihrer Hand und als ich genauer hinsah, sah ich dass es ein Blutbeutel war.

Sie drehte sich wieder um und trank weiter. Plötzlich zeriss sie den Blutbeutel und leerte ihn sich über das Gesicht.

"Alison? Ist alles in-" "Ordnung?",antworte sie mit kindlicher Stimme. Sie drehte sich um und stand auf. Kam auf mich zu.

"Nein. Nichts ist in ORDNUNG! Ich bin am verdursten!", fauchte sie mich an. "Beruhige dich."

"Einen Scheiß werde ich mich beruhigen. Ich brauche BLUT! Doch leider haben wir keins mehr."

Sie stand nun vor mir. Sie leckte sich über die Zähne und sah mich dann grinsend an. Sie zeigte mir ihre langen Fangzähne und kam meinen Hals verdächtlich Nahe.

Ich schubste sie zurück und wiederholte immer wieder ihren Namen, doch sie hörte einfach nicht zu.

Sie war wie besessen von Blut und wie es aussah, war sie auch besessen nach meinen Blut.

Sie war gerade dabei, erneut anzugreifen, als jemand sie von hinten packte und zur Seite schleuderte. Alex.

Ich lächelte ihn dankbar zu und konzentrierte mich dann wieder auf Alison, die zusammengekauert in der Ecke lag.

"Was ist passiert?" "Blut." Er verstand und verdrehte die Augen. "Warum muss das immer so kompliziert sein, den Durst unter Kontrolle zu haben?"

Er ging zu Alison und zog sie an ihrem Armen hoch und warf sie über seine Schulter.

"Wo soll ich sie hinbringen? In den Keller?" Ich schüttelte den Kopf. "Bring sie hinauf zu mir ins Bett und ich hole währenddessen die Fesseln."

Alex nickte mir zu und entfernte sich. Na das kann ja mal lustig werden.

My New LifeWhere stories live. Discover now