Chapter 2

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Ich starrte geschockt auf das Messer. Mir entfuhr ein leises Wimmern. Sollte mein Leben so beendet werden? Einfach so? Mein Herz fing an immer schneller zu schlagen. Ich presste mich gegen die kalte Fassade und schloss meine Augen. Ich wartete einfach ab was geschehen würde und betete, dass uns jemand sehen würde, der mir helfen könnte. Auf meiner ganzen Haut bildete sich Gänsehaut und mich durchfuhren kalte Schauer. Ich zuckte zusammen, als ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spürte. Ich hatte meine Augen immer noch geschlossen. Wieso quälte er mich so? Wenn er mein Leben beenden wollte, dann sollte er es jetzt tun. Mir lief eine Träne über die Wange. Ich wollte nicht sterben. Ich war doch noch so jung. Plötzlich hörte ich ein tiefes, raues Lachen aus seiner Kehle kommen. Ich öffnete langsam meine Augen und blickte ihn mit Todesangst an. Erschrocken stellte ich fest, dass er das Messer direkt vor mein Gesicht hielt. Ein weiteres Wimmern entfuhr meinem Mund. Er grinste mich fies an und dieses Lächeln verhieß nichts Gutes. Ich spürte seine Hand, die langsam meinen Oberschenkel hochfuhr. Doch ich war viel zu ängstlich um mich zu rühren. Eine weitere Träne lief meine Wange hinab. Ich zitterte. Wieso konnte er nicht aufhören? Seine Hand war schon gefährlich weit hoch gewandert und er blickte mir tief in die Augen. Ich schaute ihn flehend an, doch er machte keine Anstalten aufzuhören. Gerade als ich dachte, dass alles zu spät war, kam die Erlösung. „DA BIST DU JA LEO! WIR HABEN DICH SCHON ÜBERALL GESUCHT!“, schrie jemand in die Gasse. Es war Caras Stimme und sie war nicht allein. Ich atmete erleichtert aus, ich war noch nie so froh sie zu sehen. Harry hielt kurz inne und schaute mir noch mal tief in die Augen. Im Moment war ich so glücklich endlich von ihm erlöst zu sein, dass ich meine Angst für einen kurzen Moment vergas. Ich blickte ihn wütend an. „Verzieh dich und lass dich nie wieder blicken! Sei froh das ich dich nicht anzeige!“, zischte ich ihn an. Sein Blick verdunkelte sich und er sah nun wieder unglaublich wütend aus. Meine Angst kehrte augenblicklich zurück. Ich schubste ihn zur Seite und rannte der Freiheit entgegen. Ich blickte mich noch mal um, um mich zu vergewissern, dass er mir nicht dicht auf den Fersen war um sich an mir zu rächen, wegen meinen unüberlegten Worten ihm gegenüber. Doch er stand immer noch am gleichen Fleck und schaute mir finster hinter her. Mir lief erneut ein Schauer über den Rücken. Ich wollte mir nicht ausmalen, was er alles mit mir gemacht hätte, wenn Cara nicht aufgetaucht wäre.

Bei Cara angekommen fiel ich ihr sofort um den Hals. „Los lass uns abhauen“, rief ich ihr zu und schon fing ich an wieder zu rennen. Ich wollte einfach nur nach Hause. Ich hörte einen lauten Wutschrei, der aus der dunklen Gasse kam. Harrys wutentbrannter Schrei, gab mir Anlass noch schneller zu rennen, als zuvor. Auch Cara und der Rest rannten mir hinterher. Anscheinend waren sie auch nicht scharf darauf einem wütenden Harry über den Weg zu laufen. Am Parkplatz angekommen, blieben wir schnaufend am Wagen stehen. „Was war DAS denn grade?“, brachte Cara luftschnappend hervor. Ich überlegte kurz. Sollte ich ihnen erzählen was gerade passiert ist? Aber ob das so eine gute Idee war? Sie würden mich wahrscheinlich sofort zur nächsten Polizeistelle schleppen, um Anzeige zu erstatten. Und wenn ich an Harrys Blick denke, als ich ihm mit der Anzeige gedroht habe, stieg in mir die pure Angst hoch. Er würde mich fertig machen, wenn er das raus finden würde. Nein, es war purer Selbstmord ihnen davon zu erzählen, also erfand ich eine Notlüge. „Mir war schlecht, also bin ich an die frische Luft gegangen. Harry kam mir hinterher und wir sind ein bisschen spazieren gegangen…“ „Du weißt doch, dass er gefährlich ist, er hätte weiß Gott was mit dir machen können“, fiel mir Cara ins Wort. Wenn die nur wüsste… „… ja ich weiß, aber er war wirklich nett!“ Was für eine elendige Lüge, dachte ich mir. „Was habt ihr in der Gasse gemacht?“, neckte mich Cara. Ich blickte zu Boden. Ich fing wieder an zu zittern. Ich wollte wirklich nicht mehr dran erinnert werden, was grade geschehen war. „Ah ich verstehe, nicht ganz jugendfreie Dinge“, sie zwinkerte mir zu. Cara deutete meinen ängstlichen Blick wohl falsch. Aber war ja auch egal was sie dachten, Hauptsache die Wahrheit würde nicht ans Licht kommen. Cara schloss den Wagen auf und wir stiegen ein. Ich konnte es kaum abwarten endlich hier weg zu kommen. Wer weiß wo Harry grade war… Cara startete den Motor und fuhr los. Etwas erleichtert lies ich mich in den Sitz sinken. Meine Freundinnen fingen sich an zu unterhalten, doch ich hörte ihnen nicht zu. Ich musste jetzt anfangen, dass Geschehene zu verarbeiten. Diese Nacht würde ich wohl nicht so schnell vergessen. Ich hoffte Harry nie wieder zu begegnen. Diesen Club würde ich wohl auch nie wieder betreten. Die Wahrscheinlichkeit Harry wieder zu sehen, wäre mir zu groß.

Wir waren mittlerweile an meinem Haus angekommen. „Sicher dass alles in Ordnung ist? Du bist so still“, fragte mich Cara fürsorglich, als ich gerade aussteigen wollte. Ich nickte nur und verlies den Wagen. Ich joggte zu meiner Haustür und sperrte sie auf. Kurz bevor ich die Haustür hinter mir schloss drehte ich mich noch mal zur dunklen Straße. Ich meinte etwas gehört zu haben. Tatsächlich, dort stand ein schwarzer Wagen mit heruntergelassenem Fenster. Ich kniff die Augen zusammen um den Fahrer erkennen zu können. Ich sah zwei  funkelnde grüne Augen die mich durchbohrten. Harry, schoss es mir durch den Kopf. Vor Schreck stolperte ich einen Schritt nach hinten und schlug die Türe zu. Mit zitternden Fingern verringelte ich die Haustür und ging einige Schritte weg. Ich lauschte angestrengt, aber außer meinem klopfenden Herzen konnte ich nichts hören. Ich rannte hoch in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich sank an der Tür hinunter und mir stiegen Tränen in die Augen. Er wusste jetzt wo ich wohnte. Nun würde er mich nie mehr in Ruhe lassen…    

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Run (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt