Chapter 20

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Ich kam langsam wieder zu Bewusstsein. Ich spürte eine warme Hand, die meine fest umschlossen hatte. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und gewöhnte mich an das grelle Licht im Raum. Ich schaute geradewegs in Harrys Augen. Er blickte mich besorgt an und seine Hand strich mir über meine Stirn. Er lächelte erleichtert, als er sah, dass ich wieder bei Bewusstsein war. Er hatte dunkle Augenringe unter seinen Augen und seine Haare waren verwuschelt. Wie lange saß er schon so neben mir? „Harry, wie lange war ich denn ohnmächtig?“, fragte ich leise. Ich war überrascht, dass sich meine Stimme so rau und brüchig anhörte. „Ein Tag-“, erwiderte er. Ich schluckte und mein Blick geleitete zu meinem dick verbundenen Arm. Ich spürte ein leichtes Kribbeln unter dem Verband, dort wo die Schnittwunde war. „Wann darf ich wieder nach Hause?“ Harry blickte mich kurz nachdenklich an, bevor er antwortete. „Ein Tag musst du auf jeden Fall noch hier bleiben, du hast viel Blut verloren und solltest dich ausruhen…“ Ich seufzte genervt. Noch ein Tag sollte ich hier verbringen? Ich ließ mich enttäuscht ins Kissen zurücksinken. „Du solltest schlafen Harry“, bemerkte ich, als ich sah wie seine Augenlider immer wieder zufielen. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Ich muss auf dich aufpassen, dir darf nicht schon wieder was passieren, wenn ich nicht da bin“, wisperte er. Ich nahm seine Hand und zog sie schwach zu mir. „Harry“, bat ich und schaute ihn flehend an. Er lächelte müde und nickte schließlich. „Einverstanden, aber nur wenn ich hier bei dir schlafen kann“, grinste er frech. Ich verdrehte die Augen. Typisch. Er zog sich seine Jacke und Schuhe aus und schlüpfte zu mir ins Bett. Sofort breitete sich seine Wärme aus und ich schmiegte mich an seine Brust. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher zu sich heran. Ich lächelte glücklich und schloss wieder meine Augen. Kurze Zeit später fühlte ich nur noch Harrys gleichmäßigen Atem. Er war eingeschlafen. Erschöpft dämmerte ich schließlich auch weg.

*

Ich öffnete ausgeschlafen meine Augen und musste sogleich lächeln, als ich einen immer noch schlafenden Harry direkt neben mir vorfand. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Arm und beobachtete ihn beim Schlafen. Ich strich im vorsichtig eine Locke aus dem Gesicht, um ihn nicht aufzuwecken. Ich fuhr mit einem Finger seine vollen Lippen nach. Auf einmal formten sich seine Lippen unter meinem Zeigefinger zu einem Lächeln. Ein tiefes, verschlafenes Brummen kam aus seiner Kehle und er drückte mich augenblicklich ganz fest zu sich ran. Er öffnete seine Augen und schon lagen seine Lippen auf meinen. Ich vergrub meine Hand in seinen Haaren und drückte seinen Kopf näher zu mir heran. Wir vertieften unseren Kuss und Harry wurde immer leidenschaftlicher.

Wir wurden von einer auffliegenden Tür unterbrochen. Ich schreckte hoch und schaute in das überraschte Gesicht des Arztes. Sofort lief ich rot an und senkte verschämt meinen Blick. Wer weiß, was nach das gerade ausgesehen hatte. Harry konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen und Grübchen bildeten sich um seine Mundwinkel. Der Arzt räusperte sich und trat an mein Krankenbett. „Also, ich wollte ihnen nur mitteilen, dass sie heute entlassen werden. Sie müssen sich nur noch einmal den Blutdruck messen lassen“, nuschelte er und verlies wieder augenblicklich das Zimmer. Schließlich konnte ich mir mein Lachen auch nicht mehr zurückhalten und ich brach in wildes Gelächter aus.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, stieß ich Harry aus dem Bett und lachte über sein überraschtes Gesicht. Er schüttelte grinsend den Kopf und zog sich seine Schuhe und sein Shirt an. Moment. Wann hatte er sein Shirt ausgezogen?! Er hatte es noch angehabt, als er sich zu mir ins Bett gelegt hatte. Sofort glitt mein Blick über seinen Körper und ich konnte meinen Blick unmöglich abwenden. Ich schüttelte den Kopf. „Harry! Wann hast du dein Shirt ausgezogen?“, fragte ich gespielt entrüstet. Der Gedanke gefiel mir zwar, dass er oben ohne neben mir geschlafen hatte, aber er sollte ja nichts davon mitbekommen. „Mir war warm“, zuckte er mit den Schultern, aber sein Grinsen im Gesicht verriet ihn. Er checkte sein Handy und seine Miene verdunkelte sich schlagartig. „Ich muss los, aber ich komm heute Abend bei dir vorbei“, lächelte er mich gefaket an und verschwand. Ich schaute ihm ungläubig hinterher. Er knallte die Tür zu und war verschwunden. Was war das den jetzt?! Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und wartete ungeduldig auf den Arzt. Ich wollte schnellst möglich hier verschwinden.

Nach ewig langen Minuten kam der Arzt und checkte mich noch mal gründlich durch. Als er endlich mit dieser nervigen Untersuchung fertig war, half er mir auf und verabschiedete sich von mir. Erleichtert verlies ich das Krankenhaus und steuerte auf den nächsten Taxi zu.

Zu Hause angekommen sprang ich sofort unter die Dusche. Ich machte mich frisch und warf meine alten, blutverschmierten Klamotten in die Wäsche. Erschöpft lies ich mich auf die Couch fallen und schrieb ein paar Freunden. Ich schaltete den Fernseher ein und blieb schließlich an einer Nachrichtensendung hängen. „-...noch ist unklar wer den Brand gestiftet hat, aber die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Brandstiftern um eine verfeindete Gang handelt die noch eine offene Rechnung mit Zayn Malik hatte. Das waren die Breaking News mit Judy Miller.“ Ich schnappte entsetzt nach Luft. Das konnte nur Harry und seine Gang gewesen sein. Das würde auch sein komisches Verhalten von vorher erklären. Ich kaute auf meiner Lippe und überlegte. Ich musste auf jeden Fall Harry darauf ansprechen. Hatte er den Brand gelegt, um sich an Zayn zu rächen? Ist Zayn verletzt worden? Ich betete, dass Harry nichts Unüberlegtes getan hatte.

Es klopfte an der Balkontür und ich schreckte auf. Ich erkannte einen abgehetzten Harry draußen stehen, der nervös hin und her schaute. Was war passiert? Sofort sprang ich von der Couch auf. Zu schnell wie sich herausstellte. Ich wankte kurz und ruderte mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sobald ich die Tür geöffnet hatte, stürmte Harry ins Wohnzimmer und schaute sich hektisch um. „Was ist los?“, fragte ich verwirrt. „War die Polizei schon hier?“, fragte er hektisch. Ich schüttelte den Kopf. Wieso sollte die Polizei bei mir vorbeischauen? „Geht es um den gelegten Brand?“, riet ich. Er nickte. „Woher weißt du davon?“ Ich deutete zum Fernseher und er verstand. „Hör zu, die Polizei wird gleich vor deiner Tür stehen und du darfst ihnen nichts über mich verraten!“, schrie er schon fast. „Wieso sollte die Poliz-“ Ich wurde von der Haustürklingel unterbrochen. Harry blickte mich noch mal flehend an und stürmte dann hoch in mein Schlafzimmer. Wahrscheinlich um sich zu verstecken. Ich wurde nervös. Sollte ich wirklich aufmachen? Ich schluckte meine aufkommende Nervosität hinunter und ging langsam auf die Tür zu und drückte vorsichtig die Klinke nach unten. Zu spät fiel mir ein, dass ich selbst von der Polizei gesucht wurde, schließlich hatte ich ja zusammen mit Zayns Gang eine Tankstelle überfallen. Was ist wenn sie mich erkannten?! Ich riss geschockt die Augen auf, als ich die uniformierten Männer vor mir stehen sah…

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Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now