Chapter 19

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Ich erstarrte und schaute zu, wie sich Harry und Zayn langsam näherten. Harry hatte auch ein Messer gezogen. Wieso nahm Harry nicht einfach die Waffe? Das wäre doch viel sicherer und er könnte so mehr Abstand zu Zayn halten. Doch Männer musste man manchmal echt nicht verstehen… Harry und Zayn umkreisten sich in Kampfhaltung und starrten sich finster in die Augen. Wenn ich nicht bald eingriff, würden sie sich gegenseitig schwer verletzen, dachte ich verzweifelt. Ich wollte nicht das Harry verletzt wurde, Zayn genauso wenig. Wieso konnten sie nicht einfach mal miteinander reden? Aber man löste wohl Probleme aus ihrer Sicht mit Gewalt. „Harry!“, schrie ich warnend. Doch er schenkte er mir keine Beachtung. „Zayn hör auf!“, versuchte ich es. Keine Reaktion. Dann musste ich wohl so eingreifen. Ich näherte mich langsam den beiden. Sie bemerkten mich nicht, da sie wahrscheinlich viel zu sehr auf sich selbst konzentriert waren.

Kurz bevor sie auf sich stürzten, trat ich blitzschnell schreiend dazwischen. Ich hörte ein entsetzendes Keuchen von Zayn. Er hatte schon mit seinem Messer ausgeholt und versuchte jetzt mit seinem Arm abzubremsen, um mich nicht zu treffen. Ich hörte einen tiefen Schrei aus Harrys Kehle kommen. Ich spürte seine Hände an meiner Hüfte. Er versuchte mich wegzuziehen, aber es war zu spät. Ich spürte einen brennenden Schmerz an meinem rechten Oberarm. Ich schrie überrascht auf, als warmes Blut aus der tiefen Wunde quoll. Zayn sog keuchend die Luft ein und starrte mich geschockt an. Harry hielt mich immer noch in seinen Armen und legte mich vorsichtig auf den Boden. „Leo? Leo!“, brüllte er verzweifelt. Sein Blick fuhr hoch zu Zayn. „Was stehst du hier nur so rum?! Ruf einen Krankenwagen!“, schrie er. Zayn entfernte sich ein paar Schritte von uns und holte sein Handy hervor. Harry wandte sich wieder mir zu. Er riss sich sein Shirt vom Leib und riss es in einer schnellen Bewegung entzwei. Ich konnte meinen Blick nicht von seinem muskulösen Körper wenden. Ich war so vertieft, dass ich sogar den Schmerz nicht mehr spürte. Nur die rote Flüssigkeit, die aus meinem Arm quoll spürte ich. Harry band mir sein zerrissenes Shirt fest um den Oberarm um die Blutung zu stoppen. Er kniete sich neben mich und nahm mein Kopf in seine Hände. Er strich mit seiner Hand über meine Wange und schaute mich an. „Alles wird gut Leo“, flüsterte er mir beruhigend zu. Ich nickte leicht benommen und lächelte ihn an, so gut es ging. Harry schaute mich weiterhin besorgt an und drückte mich an sich. Sofort entspannte ich mich. Die Wunde brannte zwar höllisch, aber es war halb so schlimm, wenn ich in Harrys Armen war.

Im Augenwinkel sah ich, wie Zayn unsicher auf uns zu kam. Harrys Kopf schnellte augenblicklich nach oben. „Zisch ab, bevor ich mich vergesse!“, zischte er ihn finster an. Zayn räusperte sich. „Es tut mir so leid Leo, ehrlich!“, wandte er sich an mich. Ich nickte nur schwach. „HAU AB!“, brüllte Harry. Zayn blieb noch einige Momente stehen, drehte sich dann aber um und verschwand wieder in der Dunkelheit. Harrys Muskeln  entspannten sich ein wenig und er wandte sich wieder mir zu. „Der Krankenwagen kommt gleich“, redete er beruhigend auf mich ein.

Wenige Minuten später ertönten die Sirenen des Krankenwagens und ich hörte wie Harry erleichtert ausatmete. Das Shirt an meinem Oberarm war mittlerweile total durchnässt von dem ganzen Blut. Ich verzog angewidert mein Gesicht, als mir der eisenhaltige Geruch in die Nase stieg. Die Notärzte stiegen aus und hievten mich auf eine Liege. So schlimm war es eigentlich gar nicht, ich hätte auch zum Wagen laufen können, aber das war nun mal ihr Job. Harry wollte mit einsteigen, aber ein Arzt hielt ihn auf. „Wer sind sie?“, fragte er Harry argwöhnisch. „Ihr Freund“, sagte er entschlossen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Der Arzt nickte knapp und Harry sprang in den Krankenwagen und hielt sofort meine Hand. Einer der beiden Notärzte hielt ihm ein Hemd hin. Erst jetzt fiel mir wieder auf, dass Harry immer noch oben ohne war. Ich runzelte die Stirn. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Reaktion immer mehr nachließ. Auf einmal wurde ich schläfrig. Meine Augen flackerten. Wie viel Blut hatte ich eigentlich schon verloren? Ich spürte wie jemand auf meine Wangen klopfte, um mich bei Bewusstsein zu halten, aber die Müdigkeit übermannte mich. Ich spürte wie Harry meine Hand fest drückte und mir einen Kuss auf die Wange gab, dann wurde er zur Seite geschoben und ein Arzt beugte sich über mich. Dann wurde alles schwarz…

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Run (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt