Chapter 29

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Ich biss mir auf die Lippe. Ich musste meine Tränen zurück halten, die sich langsam in meinen Augen aufstauten. Niemand durfte meine wahren Gefühle sehen. Harry ein Mörder? Nein!, schrie ich innerlich. Verzweiflung machte sich in mir breit. Jegliches Gefühl wich ihr. Ich wollte weinen, meine ganze Wut und Verzweiflung herausschreien. Langsam kroch diese unangenehme Kälte über meinen ganzen Körper und setzte sich fest. Meine Finger begannen zu zittern und ich fröstelte. Ich verschränkte meine Arme fester vor der Brust und versuchte mich zu wärmen. Ich zuckte leicht zusammen als sich ein stechender Schmerz seinen Weg durch meinen verletzten Arm bahnte. Der Verband wurde mir vor zwei Tagen abgenommen, da die Wunde so weit verkrustet war, dass sie nicht mehr aufplatzen konnte, jedoch ließ der Schmerz nicht nach. Würde ich meinen Arm jemals wieder schmerzfrei bewegen können? Aber wieso machte ich mir gerade Gedanken um meinen Arm? Harry hatte ein oder sogar mehrere Menschenleben auf dem Gewissen. Mir wurde augenblicklich schlecht.

Das Räuspern des Officers brachte mich zurück in die Realität. Mein Kiefer verhärtete sich. Ich wollte es nicht wahrhaben, es konnte nicht stimmen. Harry schreckte vielleicht nicht vor Gewalt zurück, aber er würde doch niemals so etwas Schreckliches tun. Oder? Bis gerade eben dachte ich noch ich könnte Harry mittlerweile einschätzen, doch jetzt? Jegliches Vertrauen wurde durch die Unterstellung des Officers zerstört. Wem konnte ich trauen? Ich hob kraftlos meinen Blick und starrte mein Gegenüber emotionslos an. „Fällt Ihnen jetzt ein wo sich Mr. Styles aufhält?", fragte der Officer mich herablassend und zog missbilligend eine Augenbraue hoch. Meine Zähne knirschten, als ich versuchte meine aufkochende Wut in Zaum zu halten. Für was hielt er sich? Ich ballte meine Hände fest zu Fäusten und spannte mich an. „Nein ich weiß nicht wo sich Harry aufhält", sagte ich betont langsam und funkelte ihn an. Der Blick des Officers wurde dunkler und Falten bildeten sich auf seiner Stirn. Er nahm an das ich ihn anlog, dabei wusste ich wirklich nicht wo sich Harry momentan aufhielt. „Na schön, dann bleiben Sie eben so lange hier, bis es Ihnen wieder einfällt", drohte er mir und schob lautstark seinen Stuhl zurück als er sich erhob. Er blickte mich noch einmal wütend an, bis er den Verhörraum verlies und die Tür hinter sich zuknallte.

Ich blieb starr sitzen und schaute mit leerem Blick die Tür an. In Gedanken war ich ganz bei Harry. Ich hatte so viele Fragen. Wo war er? Wieso holte er mich hier nicht endlich raus? War er wirklich ein Mörder? Hatte der Officer vielleicht gelogen, damit ich ihm die Informationen gab? Wie lange würden sie mich hier noch festhalten? Ich spürte wieder, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich wollte den Kloß im Hals herunterschlucken, doch es gelang mir nicht. Ein weiteres Mal wurde mir wieder ganz kalt und die Verzweiflung legte sich wie ein schwarzes Tuch über mich. Ich wollte hier raus. Sofort! Ich musste Harry sehen und endlich die Wahrheit erfahren! Ständig in dieser Ungewissheit zu leben, würde mich sonst irgendwann noch umbringen. Langsam erhob ich mich und musste mich an der Tischkante festhalten um nicht umzukippen. Ich schwankte für einen Moment und versuchte meinen Kreislauf wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich kniff die Augen zusammen und atmete tief durch. Langsam stabilisierte sich mein Kreislauf wieder und ich setzte meinen Weg zur Tür fort. Es wunderte mich, dass mich niemand abholte.

Unsicher griff ich nach der kalten Türklinke und drückte sie vorsichtig nach unten. Es war nicht abgeschlossen. Ich spähte durch einen schmalen Spalt auf den kahlen Gang und konnte niemanden entdecken. Wieso war es hier wie ausgestorben? Ein flaues Gefühl machte sich langsam in mir breit. Was war hier los? Ich nahm meinen Mut zusammen und trat auf den Gang.

Schnell huschte ich den Gang entlang und verharrte am Ende. Vorsichtig schaute ich um die Ecke, doch mein Kopf schoss sofort wieder nach hinten, da nur wenige Meter von mir entfernt dieser herablassende Officer stand. Um ihn herum standen wahrscheinlich die ganzen Polizisten des Postens. Ich presste mich flach an die Wand und lauschte angestrengt. „...wenn wir dieses Mädchen nicht zum Reden bringen, werden wir Styles nie finden", warf der Officer gerade ein. „Sie ist Harrys einzigste Schwachstelle die wir kennen, wir sollten sie nutzen, wenn wir ihn haben wollen!", stimmte ein Zweiter zu. „Und wie sollen wir sie nutzen?", fragte ein Anderer. „Wir können dem Mädchen ja was antun, vielleicht kriecht Styles ja dann aus seinem Versteck", stachelte jemand. „Gute Idee, schließlich ist sie selber schuld, wenn sie uns nicht verrät wo Styles ist!" Ich schluckte. Waren das etwa korrupte Polizisten?! Mein Magen zog sich zusammen. Egal was da gerade beschlossen wurde, ich musste hier schnellstens verschwinden bevor es zu spät war.

Panisch schaute ich mich um, ob irgendwo eine Fluchtmöglichkeit war. Der Haupteingang wurde von dieser zwielichtigen Versammlung versperrt. Ich würde niemals ungesehen an ihnen vorbei kommen. „Holt doch mal das Mädchen, eine letzte Chance können wir ihr ja noch geben!" Dieser Satz ließ mich erstarren. Wenn ich nicht sofort einen Fluchtweg fand, war ich wahrscheinlich verloren! Ich hörte schon die immer näher kommenden schweren Schritte des Officers. Ich schloss ängstlich meine Augen. Gab es hier den wirklich keinen Ausweg?

Es tut mir so leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe, aber wie gesagt, ich habe momentan fast keine Zeit mehr ein neues Kapitel zu schreiben, aber da jetzt Wochenende ist bemühe ich mich auf jeden Fall, dass ihr schon bald das nächste Kapitel lesen könnt! Lasst mir Votes und ca. 79 Kommentare da, dann geht's weiter ♥ Und nein ich will nicht einfach so diese Kommentare haben, ich will so viel Feedback wie möglich lesen, damit ich weiß ob's euch noch gefällt oder was ich verbessern kann. Love you!

Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now