Chapter 7

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Ich schnappte nach Luft, meine ganze Luft war mittlerweile aus meinen Lungen gepresst worden. Harry bemerkte das und stützte sich jetzt nun auf seinen Armen ab. Ich atmete tief ein um wieder zu Atem zu kommen. Er starrte mir tief in die Augen und ich erwiderte seinen Blick. Wenn er mich so anschaute, hatte er gar nichts mehr von einem brutalen Jungen. Nein, er sah eher aus wie ein netter Gentleman. Ich könnte mich glatt in seinen grünen Augen verlieren. Er war wunderschön, wenn er nicht immer so düster schauen würde… Mein Herz flatterte, jedoch nicht aus Angst, sondern- Nein! Das konnte unmöglich sein! Er hatte mir so schlimme Dinge angetan, ich konnte doch nicht Gefühle für ihn entwickeln. Das ging einfach nicht! Er würde sie sowieso nicht erwidern, schließlich würde er mir sonst nicht so weh tun. Ich musste aufschluchzen. Harrys Blick wurde weicher und er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich zuckte unter seiner Berührung zusammen. Wieso tat er das? Sein Blick verdunkelte sich bei meiner Reaktion.

„Hast du sie Harry?“, brüllte eine tiefe Stimme von unten. Harrys Körper verkrampfte sich und aus seinen Augen verschwand wieder jede Spur von Gefühl. Mit einem Ruck stand er auf und zog mich an den Haaren nach oben. Ich schrie vor Schmerz auf. Hatte er etwa Stimmungsschwankungen oder was? Er schleifte mich die Treppen nach unten. Im Wohnzimmer standen vier weitere von diesen Gestalten. Sie grinsten mich dreckig an. „Na wenn haben wir denn da Hübsches?“, sagte einer von ihnen und kam auf mich zu. doch Harry stellte sich beschützerisch vor mich. „Lass deine Finger von ihr! Sie gehört mir!“, schrie er die Typen an. Ich runzelte die Stirn. Ich gehöre ihm? Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Was ging hier nur vor sich? „…und das gilt für jeden von euch“, fügte Harry noch mit dunkler Stimme hinzu. Ich sah, wie alle ehrfürchtig auf den Boden schauten und kleinlaut nickten. Vor Harry sollte man also wirklich Respekt haben, wenn sogar solche brutalen Typen kleinlaut nachgaben. Ich wollte nicht wissen, mit was er sich diesen Respekt verdient hat, dachte ich angewidert.

Nervös trat ich auf der Stelle herum und wusste nicht so recht was ich jetzt machen sollte. Ich schaute mich unauffällig in der Wohnung um. Mein Blick blieb auf meinem alten Nokiahandy hängen. Mein Herz sprang automatisch einen Satz nach vorne. Wenn ich jetzt noch eine Chance hatte irgendwie Hilfe zu holen, dann war das wohl meine letzte Chance. Das einzigste Problem war, dass es auf der Küchentheke lag und wir standen im Wohnzimmer. Ich überlegte mir fieberhaft, was ich jetzt machen würde. Ich bewegte mich langsam und möglichst unauffällig zur Küche zu. Doch Harry bemerkte, dass ich mich entfernte und fuhr herum. Sofort stürzte er auf mich zu und packte mich. „Wo willst du hin?!“, fragte er mich mit düsterer Stimme. „Uhm i-ich wollte etwas t-trinken“, stotterte ich unbeholfen. Er schaute mir prüfend in die Augen und lies etwas locker.

Langsam ging ich in die Küche. Ich wurde immer nervöser, je näher ich dem Handy kam. Was ist wenn er das Handy entdeckte? Er würde wahrscheinlich wieder austicken und mich schlagen. Aber es war nun mal meine einzigste Chance. Um ihn nicht zu beunruhigen holte ich ein Glas und schenkte mir etwas Wasser ein. Während ich trank drehte ich mich in seine Richtung und wartete den perfekten Moment ab. Ich stand mittlerweile direkt vor dem Handy, sodass er es nicht sehen konnte. „Was machen wir jetzt?“, fragte gerade einer der Typen. Harry drehte sich weg von mir. Ich ergriff die Chance und griff hinter mich. Ich fasste das Handy und steckte es mir schnell vorne in die Hose. Ich atmete tief durch und versuchte meinen zitternden Körper unter Kontrolle zu halten. Er sollte nicht unnötigen Verdacht schöpfen. „Bringt sie ins Lager“, befahl Harry und starrte mich noch mal an. Er ging auf mich zu, packte mich und schuckte mich in Richtung der Typen. Einer von ihnen packte mich und zerrte mich Richtung Balkontür. Sie stand sperrangelweit offen. So wie die Tür aussah, hatten sie sich wohl dort Zugang zu meinem Haus verschafft. Ich schaute mich unsicher zu Harry um, doch er stand immer noch im Wohnzimmer und schaute uns nach.

Ich wurde durch den Garten gezerrt. Ich zog es kurz in Erwägung mich zu wehren, aber es würde sowieso nichts bringen. Ich wollte sie nicht unnötig verärgern. Ein schwarzer Van wartete schon an der Straße. Mit jeder Sekunde wuchs die Angst in mir. Wo brachten sie mich hin? Die einzigste Beruhigung war, dass ich noch ein Handy hatte, mit dem ich Hilfe rufen konnte, sobald ich ungestört war. Sobald ich mich im Auto befand wurde mir ein Tuch vor die Augen gebunden, damit ich nichts mehr sehen konnte. Toll, jetzt konnte ich nicht mal sehen wo sich mich hinbrachten. Ich seufzte hoffnungslos und lies mich in den Sitz sinken.

Nach einer Fahrt die mir wie eine Ewigkeit vorkam stoppte der Wagen, nachdem wir eine Weile über eine holprige Straße gefahren sind. Sofort wurde ich nervös und ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. Jemand packte mich am Handgelenk und zerrte mich aus dem Wagen. Ich fiel auf den Schotterboden und zog scharf den Atem ein um nicht zu wimmern, als sich die spitzen Steinchen in meine Haut bohrten. Mir wurde die Augenbinde abgenommen und ich musste mich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen. Es war mittlerweile spät am Abend. Ich wurde wieder an der Hand gepackt und wir gingen auf ein großes Haus zu. So wie ich es in der Dunkelheit erkennen konnte, war dieses Haus das einzigste Haus weit und breit, da wir in völliger Dunkelheit lagen und ich nichts, außer Grillengezirpe hören konnte. Wo war ich hier nur wieder reingeraten? Von Harry war weit und breit keine Spur. Sie führten mich ins erste Stockwerk und sperrten mich in ein Zimmer ein. Ich hämmerte gegen die Tür, aber es rührte sich nichts. In durchwühlte das Zimmer, doch ich fand nichts Brauchbares.

Ich stürmte zum Fenster, als ich Motorengeräusche hörte. Gerade stieg Harry aus einem Sportwagen und steuerte auf das Haus zu. Er spürte, dass er beobachtet wurde und hob den Blick zu meinem Fenster. Ich starrte direkt in seine grünen Augen. Ich ging ein paar Schritte zurück, dass er mich nicht mehr sah. Ich griff in meine Hose und kramte mein Handy hervor. Ich schaltete es an. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Nervös tänzelte ich im Zimmer umher. Ich musste unbedingt die Polizei rufen, schließlich konnten die ja mein Handy orten und dann würde ich endlich aus diesem Gefängnis befreit werden. Ich wählte die Nummer und wartete nervös bis das Freizeichen kam. „Was tust du da?“, knurrte auf einmal eine tiefe Stimme hinter mir. Erschrocken rutschte mir das Handy aus der Hand und knallte auf den Boden. Harry stürmte auf mich zu und schuckte mich grob gegen die Wand. Als er die angezeigte Nummer auf dem Handy sah, brüllte er wütend und trat auf das Handy ein. Ich begann zu weinen. Meine letzte Chance wurde gerade zertrümmert. Ich hielt mir meine schmerzende Schulter und sank an der Wand auf den Boden. Harry kickte das völlig zerstörte Handy weg und wandte sich schwer atmend mir zu. „Das wirst du bereuen…“, flüsterte er und stürzte auf mich zu…

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Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now