Chapter 27

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Was sollte ich tun? Den Fremden zur Rede stellen oder weglaufen? Weglaufen wäre wohl die schlauste Möglichkeit gewesen, aber ich war zu neugierig, was dieser Typ von mir wollte. Also blieb ich stehen und starrte ihn an. Er war wenige Meter vor mir zum Stehen gekommen und starrte zurück. „Was willst du von mir?“, fragte ich gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ungeduldig wippte ich auf meinen Füßen und wartete auf irgendeine Reaktion. Doch er blickte mich nur schweigend an. Meine Laune wurde immer gereizter. Konnte mir dieser Idiot nicht endlich antworten? „Wieso folgst du mir?“, versuchte ich es noch mal. Immer noch keine Reaktion. Ich seufzte. So langsam wurde mir das alles zu unheimlich.

Also drehte ich mich herum und setzte meinen Weg fort. Nach jedem Meter drehte ich mich um, um mich zu vergewissern, ob dieser komische Typ mir immer noch folgte. Tatsächlich hatte er sich ebenfalls in Bewegung gesetzt und hatte seine Verfolgung wieder aufgenommen. So langsam breitete sich ein sehr flaues Gefühl in meinem Magen aus. Ich musste ihn so schnell wie möglich loswerden. Wer weiß warum er hinter mir her war. Ich überlegte fieberhaft. Hatte ich ihn jemals in Harrys oder Zayns Gang gesehen? Aber es waren so viele Mitglieder, bestimmt hatte ich noch nicht mal alle gesehen. Oder war es doch jemand von der Polizei, der vielleicht hoffte, dass ich ihn zu Harry führte? Wenn das so war, musste ich ihn so oder so loswerden. Und zwar schnell! Ich wollte nicht, dass sie Harry verhafteten. Auch wenn es nicht gerade sonderlich gut zwischen uns lief.

Ich war schon fast in der Innenstadt angekommen und hatte keine Ahnung wo ich Harry finden könnte. Verzweiflung machte sich in mir breit. Wie soll ich ihn jemals finden? London war eindeutig zu groß und er könnte einfach überall sein. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten. Ich versuchte sie wegzuwischen, doch darauf folgte nur eine weitere Träne. Reiß dich zusammen Leo! Ich biss mir auf die Zähne und versuchte mich zu beherrschen. Ich wollte nicht auf offener Straße anfangen zu heulen. Unschlüssig blieb ich am Straßenrand stehen und blickte mich ein weiters Mal um. Mein Verfolger blieb „unauffällig“ an einer Ampel stehen und schielte zu mir rüber. Ich machte mir rasch ein Bild von der Umgebung. Ich stand am Rand einer belebten Straße. Rings herum gab es genug Fluchtmöglichkeiten, um endlich diesen lästigen Typen loszuwerden.

Ohne darüber nachzudenken, stürzte ich in die nächstbeste Seitengasse. Ich rannte sie nur wenige Meter entlang, um dann in eine kleine Nische zwischen zwei Häuser zu springen. Ich presste mich gegen die Wand und versuchte meine keuchende Atmung unter Kontrolle zu halten. Sonst würde mein Versteck noch auffliegen. Schon bald hörte ich schwere Schritte die Gasse entlang eilen. Ein Schatten huschte an mir vorbei, der es anscheinend ziemlich eilig hatte. Noch war mein Versteck nicht aufgeflogen, deshalb verharrte ich weiterhin in der Nische. Ich würde es erst verlassen, wenn ich mir ganz sicher war, dass dieser Typ aufgegeben hatte mich zu suchen. Meine Atmung hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Nur mein Herz klopfte so wild gegen meine Brust, dass ich schon fast Angst hatte man könnte es hören.

Langsame Schritte näherten sich wieder meinem Versteck und ich legte mir eine Hand vor den Mund, um so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Ein Schatten rückte in mein Blickfeld und ich ging vorsichtig auf die Knie, um mich so klein wie möglich zu machen. Direkt vor der Nische blieb er stehen und fluchte laut. Ich kauerte auf dem Boden und hoffte inständig, dass er nicht genauer in die Nische, in der ich saß, schaute. Es war zwar relativ dunkel, aber meinen Schatten konnte man bestimmt trotzdem in der Dunkelheit ausmachen. Ich hörte wie er wild auf seinem Handy rumtippte, bis er schließlich einen Anruf bekam. „Ja…- ich weiß…- nein Chef ich hab sie verloren“, brachte er nervös heraus. Man hörte deutlich, dass er ein paar Mal lautstark unterbrochen wurde. Was wollten diese Leute von mir?, fragte ich mich ängstlich.

Ich lauschte wieder angestrengt, als er erneut zu reden begann. „Schick mir ein Team, damit wir sie suchen können. Sie ist die Einzigste die uns im Fall Styles weiterhelfen kann!“, nuschelte er ins Telefon. Mein Herz blieb stehen, als ich die Informationen verarbeitete. Ich war die Einzigste die im Fall Styles weiterhelfen könnte?! Was hatte das denn zu bedeuten? Ich würde ihnen nie etwas über Harry verraten! Egal was er auch angestellt hatte. Also war er doch von der Polizei, schoss es mir durch den Kopf. Er legte wieder auf und entfernte sich endlich wieder von meinem Versteck. Ein Funken Erleichterung durchströmte mich. Jedenfalls hatte er mich nicht entdeckt. Aber so wie ich es verstanden hatte, ging erst jetzt die richtige Suche nach mir los.

Ich erhob mich langsam und spähte um die Ecke. Da nichts Verdächtiges zu sehen war, schlüpfte ich aus der engen Nische und joggte die Gasse entlang. Wohin sollte ich gehen? Nach Hause konnte ich noch nicht, erst wollte ich Harry sehen. Ich entschied mich, ihn in seinem Stammclub zu besuchen. Wenn ich Glück hatte würde ich ihn dort antreffen oder jemand könnte mir sagen wo er sich gerade aufhielt. Viel Zeit hatte ich wahrscheinlich nicht, denn bald würde ja Verstärkung kommen und die Polizei würde mich in ganz London suchen. Wieso machten sie sich eigentlich so einen großen Aufwand um mich? War es wirklich so wichtig mich über Harry auszufragen? Leider konnte ich jetzt nicht mehr verleugnen, dass ich Harry nicht kannte, da sie mich ja schon mit ihm gesehen hatten.

Ich eilte mit gesenktem Kopf die Straßen entlang und hoffte inständig nicht entdeckt zu werden. Ich hatte mich schon ein paar Mal vor vorbeifahrenden Streifenwagen verstecken müssen, die auffällig langsam die Straßen lang gefahren waren. Ich hörte bereits den harten Bass, der aus dem Club dröhnte. Ein paar Minuten später hatte ich den Club erreicht und stand unschlüssig versteckt hinter einem Auto und beobachtete den Eingang. Meine Hände begannen zu zittern und die Nervosität überschlug sich in meinem Magen. Wie würde Harry auf mich reagieren? Würde er abweisend reagieren oder würde er sich freuen mich zu sehen? Angespannt nestelte ich an meinem Oberteil herum.

Ich kniff meine Augen zusammen, als mich das Scheinwerferlicht von einem heranrasenden Auto traf. Ich duckte mich vorsichtshalber und spähte dann wieder neugierig über die Motorhaube hinweg. Der Van blieb ruckhaft stehen und die Tür öffnete sich. Ich riss meine Augen auf und Wärme durchströmte mich. Harry. Er blieb an der Fahrertüre stehen und schien auf jemanden zu warten. Ohne Nachzudenken richtete ich mich auf. „Harry!“, rief ich und blieb unsicher stehen. Ich sah wie sein Blick suchend in meine Richtung schnellte. Als er mich erblickte, nahm sein Gesicht einen überraschten Eindruck an. Meine Knie wurden augenblicklich weich, als ich ihm in die Augen blickte. Selbst hier hatten sie eine unbeschreibliche Wirkung auf mich. Sollte ich zu ihm gehen?

Plötzlich änderte sich Harrys Gesichtsausdruck. Seine Überraschung verschwand augenblicklich aus seinem Gesicht und ich erkannte Sorge und Wut in seinen Augen. Was war los mit ihm? War er doch nicht froh mich zu sehen. Enttäuscht senkte ich meinen Blick. „LEO!“, brüllte Harry plötzlich. Mein Blick schnellte wieder in seine Richtung. Angst spiegelte sich in seinen Augen. Ich öffnete verwirrt meinen Mund. Einen Moment später legte jemand seine Hände auf meine Schultern. „Das Versteckspiel ist vorbei Kleine!“, flüsterte jemand hämisch in mein Ohr…

Erst mal ein fettes Dankeschön an alle die meine FF lesen, voten und kommentieren. Ich hätte niemals gedacht, als ich angefangen habe die Geschichte zu schreiben, dass ich so viele Reads bekomme! ♥ Danke für die mittlerweile über 100k Reads Leute! Kommentiert und votet fleißig weiter, dann kommt morgen schon das nächste Kapitel, da ich im Moment wieder Zeit habe zu schreiben! Love youuuu ♥      

Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now