Chapter 31

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Mir blieb der Atem weg und mein Herzschlag verdoppelte sich sofort. Wie erstarrt saß ich kerzengerade im Bett. Ich lauschte angetrengt, doch ich konnte nicht mehr als meinen erhöhten Herzschlag hören. Ich fühlte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Sollte ich nachsehen? War Harry in Ordnung? Meine Lungen füllten sich wieder gierig mit Luft, als ich mich erinnerte, dass ich atmen musste. Zögernd löste ich mich aus meiner Starre. Ich setzte meine nackten Füße auf den kalten Fußboden und tapste vorsichtig zur Tür. Ich drückte mich nach einigem Überwinden durch den Türspalt und näherte mich leise der Treppe. Wieso war es plötzlich so unheimlich still? Wo war Harry?, rief es verzweifelt in meinem Kopf. Ich spürte wie meine Beine langsam anfingen zu zittern und mir eine einsame heiße Träne über die Wange lief. Gab es nicht einmal einen Tag, an dem ich mir keine Sorgen machen musste? Meine Hände wurden feucht und mich fröstelte.

Lautlos schlich die die Stufen nach unten und blieb an der untersten stehen. Unsicher blickte ich ins Wohnzimmer.  „Harry?“, rief ich in die Stille und wartete ängstlich. Keine Reaktion. Ich spürte wie sich Panik in mir ausbreitete. Verdammt was war passiert? Diese Stille machte mich ganz nervös. Ich nahm meinen Mut zusammen und schlich weiter ins Wohnzimmer. Keine Spur von Harry. Ich verharrte in der Mitte des Raumes, als ich plötzlich Schritte hinter mir hörte. Erleichterung durchströmte mich, ich dachte schon Harry wäre etwas zugestoßen. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich drehte mich um. Erschrocken schrie ich auf, als vor mir ein wildfremder Mann stand, nicht älter als ich. Sofort wich ich soweit wie möglich zurück. „W-Wer sind S-Sie?“, brachte ich stotternd hervor und suchte mein Umfeld nach einem möglichen Verteidigungsgegenstand ab. Ein Lächeln huschte ihm übers Gesicht. „Keine Angst dir wird nichts passieren, wenn du jetzt ganz brav bist“, drohte er mir. Die Kälte in seiner Stimme ließ mich zusammen zucken. Ich schluckte. Wer war dieser Kerl? Und vor allem was hatte er mit Harry angestellt? Entsetzt erinnerte ich mich an den dumpfen Schlag. „Was hast du mit Harry gemacht?!“, schrie ich aufgebracht. Meine Furcht hatte ich vergessen, als ich mir ausmalte was er mit Harry gemacht haben könnte. Wut machte meiner Angst platz.  „Noch geht es ihm gut, aber sobald er morgen aufwachen wird und bemerkt, dass sein Mädchen weg ist, wird es ihm ganz sicher nicht mehr gut gehen“, grinste er hämisch. Ich rang nach Luft. Meine Wut entschwand mir augenblicklich wieder, als ich seine Worte auf mich einwirken ließ. Nicht schon wieder! Tränen schossen mir in die Augen. Was hatte Harry nur schon wieder angestellt? Und was jetzt dieser Typ mit mir anstellte, wollte ich auch nicht wissen.

Geistesgegenwärtig griff ich neben mich nach einem Buch und schmiss es ihm entgegen. Ich wusste, es würde mir nicht viel nützen, aber ich konnte ja nicht einfach wehrlos warten, bis er mir auch etwas antat. Während der Fremde für einen kurzen Moment abgelenkt war, ergriff ich die Möglichkeit und sprintete zur Balkontür. Panisch rüttelte ich an dem Griff doch nichts rührte sich. „Scheiße!“, fluchte ich und hämmerte wild gegen die Türe, aber es war hoffnungslos. Klemmte sie etwa? Konnte ich mir aber bei diesem modernen Haus nicht wirklich vorstellen. Mittlerweile hatte sich auch der Eindringling wieder gefangen und stürzte auf mich zu. „Wo wollen wir denn hin Madame?“, fragte er höhnisch. Furcht ergriff mich, als er mich am rechten Arm packte. Ich schrie auf, als mich der stechende Schmerz einholte. Meine Beine knickten zusammen. Der Schmerz meiner noch nicht ganz verheilten Schnittwunde hatte mich zu überraschend eingeholt. Ich knallte hart auf den Boden, doch er hielt immer noch meinen Arm fest umklammert, sodass sich mein Schmerz noch mehr ausbreitete. Tränen schossen mir in die Augen und ich wimmerte. „Lass mich los“, flehte ich unter Tränen. Wenn er mich weiter hin festhielt, würden mich diese Schmerzen noch umbringen. „Steh auf Miststück! Du kannst auch noch später rumheulen“, zischte er eiskalt und riss mich wieder nach oben. Eine nächste Schmerzwelle durchzuckte mich und mir wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen. Ich biss mir auf die Zähne um bei Bewusstsein zu bleiben. Ein eisenhaltiger Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Ich hatte mir zu fest auf die Unterlippe gebissen. Ein erstickter Schrei wich aus meiner Kehle. Wie grausam konnte man sein? Ich hatte ihm doch gar nichts getan!

Ein lauter Wutschrei lies mich zusammen zucken. Der brutale Griff um meinen Arm lockerte sich und verschwand schließlich ganz. Sofort rettete ich mich in die nächstmögliche Ecke und beobachtete entsetzt das Treiben vor mir. Harry war wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sich auf den Irren gestürzt und nun prügelte er wild auf ihn ein. Sofort beurteilte ich aus der Ferne, ob Harry äußerlich verletzt war. Zu meiner Erleichterung konnte ich zum Glück keine ernsthafte Verletzungen auf seinem Körper feststellen. Was auch immer dieser Typ zuvor mit Harry angestellt hatte, er hatte ihn wahrscheinlich nur betäubt, beruhigte ich mich.

Harrys Faust traf gerade mit voller Wucht auf seine Nase, aus der sofort Blut schoss. Harry packte ihn anschließend an den Haaren, riss seinen Kopf nach oben, nur um ihn dann wieder mit voller Wucht auf den Boden zu schmettern. „Lass deine dreckigen Finger von Leo oder ich bring dich um! Das ist nur eine Sache zwischen dir und mir!“, brüllte Harry und verpasste als Nachdruck gleich noch mal einen heftigen Schlag in sein Gesicht. Was meinte Harry damit? Welche Sache? Es versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz. Wieder wurde mir bewusst, wie wenig ich Harry eigentlich kannte. „Jetzt nicht mehr!“, knurrte, der mir immer noch Unbekannte, mutig in Harrys Gesicht. Dabei schielte er in meine Richtung und ich zuckte ängstlich zusammen als sich unsere Blicke trafen. Ich konnte die eiseskälte die seine Augen ausstrahlten förmlich spüren. Sofort senkte ich eingeschüchtert meinen Blick und kauerte mich enger in meine Ecke.

Harry hatte anscheinend auch meine Reaktion beobachtet und lies deshalb einen Wutschrei hinaus. „Ich bring dich um!“, schrie er erneut und war jetzt nicht mehr zu bremsen. „Sie ist mein Mädchen und niemand wird ihr etwas antun!“ Mit diesen Worten traf seine Faust immer und immer wieder auf sein Gesicht. Schon nach wenigen Augenblicken war sein Gesicht blutüberströmt und auf Harrys Armen und Händen klebten die ersten Blutspritzer. Wenn er so weiter machte würde er ihn umbringen! Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Und ich sah einfach zu, ohne etwas zu unternehmen. Ich wollte aufstehen, um Harry aufzuhalten, doch meine Arme und Beine waren wie eingefroren, als mir die Anschuldigung des Officers in den Sinn kam. Hatte der Officer vielleicht recht gehabt? War Harry doch ein eiskalter Mörder?

Lasst mir wieder ein Vote und ein Kommentar da ♥ Ab jetzt bemüh ich mich, dass jede Woche mindestens ein Kapitel raus kommt! ♥ Weil ihr’s echt nicht verdient habt  immer so lange zu warten! ♥

Ps: Wer von euch hat schon Midnight Memories durchgehört und wie findet ihr die Tracks? Und damit meine ich das komplette Album ♥   

Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now