Chapter 26

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* 3 Tage später *

Es sind nun schon drei Tage vergangen und ich habe immer noch nichts von Harry gehört. Ich hatte erwartet, dass er mich jeden Tag anrief oder bei mir aufkreuzen würde, aber nichts dergleichen. Stattdessen saß ich einsam auf meinem Bett, verkrochen unter meiner Bettdecke. Inständig hoffte ich auf irgendein Zeichen, dass er mich vermisste. Ein Anruf, eine SMS oder ein Blumenstrauß vor der Tür. Aber nichts. Wollte er sich doch nicht für mich ändern? Vielleicht bedeutete ich ihm ja doch nicht so viel, wie angenommen. Trieb er sich schon mit anderen Frauen herum, während ich hier allein auf irgendein Lebenszeichen von ihm wartete? Zugegeben vermisste ich Harry schrecklich. Aber ich wollte nicht nachgeben, er sollte sich zuerst bei mir melden.

Ich kroch schwerfällig aus dem Bett und schlich zum Fenster. Es dämmerte bereits und die Sonne hing tief am Himmel. Schwach fiel das Licht durch die Rollädenschlitze. Seitdem ich wieder hier war, hatte ich alles verriegelt, damit es für die Polizei so aussah, als wäre keiner Zuhause. Ein Wunder, dass sie noch nicht meine Wohnung gestürmt hatten, nachdem sie mich mit Harry gesehen hatten. Seit zwei Tagen fühlte ich mich jetzt schon verfolgt, doch immer wenn ich mich nach meinem „Verfolger“ umschaute, konnte ich nichts Merkwürdiges entdecken. Vielleicht wurde ich ja jetzt auch noch verrückt. Ich wusste es nicht.  Aber ich war mir sicher, dass ich von der Polizei beschattet wurde, damit sie mehr über Harry heraus fanden. Das Beste war, wenn sie mich über ihn ausfragen wollten, konnte ich Ihnen nicht mal viel erzählen, da ich ja selbst fast nichts über Harry wusste. Aber ich würde Harry niemals an die Polizei verraten, nicht mal das bisschen was ich über ihn wusste, würde ich ihnen erzählen.

Ich spürte wie mir eine kalte Träne die Wangen herunter lief. Ich wischte sie weg und unterdrückte einen Schluchzer. Harry fehlte mir. Wieso konnte er nicht endlich über seinen Schatten springen und sich bei mir melden? Mein Herz war in Stücke gerissen worden, seitdem ich ihn einfach stehen lassen hatte. Aber er hätte sich nicht geändert, wenn ich damals nachgegeben hätte… Ich schaute ihn den Spiegel. Meine Haare standen in alle Richtungen ab und sahen ungewaschen aus. Wann hatte ich mich das letzte Mal geduscht? Ich hatte weite Schlabberklamotten an und mein Gesicht sah auch ziemlich gerötet aus. Meine Schminke war verschmiert und meine Augen strahlten eine unendliche Traurigkeit aus. Ich wandte geschockt den Blick ab. Nein, so konnte das nicht weitergehen. Ich musste jetzt sofort Harry finden. Ich musste mit ihm reden! Ich wollte, dass alles wieder wie früher war, sonst würde ich mich noch selbst kaputt machen. Außerdem wollte ich nicht so heruntergekommen aussehen, falls Harry doch hier aufkreuzen würde. Aber diese Hoffnung hatte ich schon längst aufgeben.

Ich schälte mich aus meinen Klamotten und sprang unter die Dusche. Ich lies das kalte Wasser auf mich herunter prasseln und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wo könnte sich Harry gerade aufhalten? Zuhause? Im Club? Oder war er mit seiner Gang unterwegs? Sollte ich ihn anrufen? Nein lieber nicht. Am Telefon könnte er mich leichter abwimmeln.

Ich stieg aus der Dusche und trocknete meine Haare. Ich schminkte mich wieder ordentlich und zog frische Klamotten an. Danach betrachtete mich erneut im Spiegel. Ich schaute mein Spiegelbild verwundert an. Wow. Es war das erste Mal, dass ich mich wirklich hübsch fand. Die enge Lederhose schmiegte sich perfekt an meine Haut und betonte meine schlanken Beine und das weiße Seidentop lag fließend an meinem Körper. Meine Haare hatten wieder mehr Volumen und glänzten gold. Natürlich war ich schon davor immer recht zufrieden mit mir gewesen, aber doch hatte ich immer etwas auszusetzen gehabt. Das einzigste was das Spiegelbild trübte, waren meine Augen. Sie waren immer noch emotionslos und strahlten Trübsinnigkeit aus. Sie würden wohl erst wieder strahlen, wenn mit Harry alles geklärt wäre. Und wenn nicht…- Ich schluckte den Kloß im Hals herunter. Ich wollte mir nicht ausmalen, was wäre, wenn Harry nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanke los zu werden, was mir nur halbwegs gelang. Ich schnappte meinen Wohnungsschlüssel und trat vorsichtig vor die Tür.

Meine Augen schossen augenblicklich umher und suchten die Umgebung nach irgendetwas Verdächtigem ab. Doch wie immer fanden sie nichts und dennoch fühlte ich mich beobachtet. Ich senkte den Kopf und eilte die Straße entlang. Wo sollte ich ihn zuerst suchen? Ich nahm mein Handy unschlüssig in die Hand und tippte wahllos darauf herum. Ich entschied mich, ihn erst bei ihm Zuhause zu suchen. Wenn er nicht da wäre, könnte ich immer noch auf in warten. Ich schaute über meine Schulter und kniff die Augen zusammen. War da nicht gerade ein Schatten gewesen? Ich verschnellerte meine Schritte und blickte mich hastig um. Heute war seltsamerweise wenig in meinem Block los.

Da hörte ich leise Schritte hinter mir. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ein kalter Schauer durchfuhr mich. In mir breitete sich ein flaues Gefühl im Magen aus. Wer war das? Und was wollte er? Ich rannte schon fast die Straße entlang. Ich hörte wie auch die Schritte hinter mir schwerer und schneller wurden. Die Angst überwältigte mich und ich stürmte hinüber zur anderen Straßenseite. Vielleicht war es die Polizei? Beschatteten sie mich? Erhofften sie sich, dass ich sie zu Harry führen würde? Ich drehte mich blitzschnell um und erstarrte. Gerade überquerte mein Verfolger die Straße. Die Dunkelheit verschluckte ihn fast, da er eine schwarze Lederjacke anhatte. Ich schnappte nach Luft, als das schwache Licht der Straßenlaterne sein Gesicht erhellte. Nein, dass war ganz sicher kein Polizist…

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Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now