Chapter 18

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Unruhig rutschte ich auf meinen Sitz hin und her. Ich hatte überhaupt keine Lust mehr heute Nacht mit Zayn und seiner Gang abzuhängen. Das ganze wurde immer fragwürdiger. Wenn sie heute jemanden verletzten wollten...da war ich definitiv nicht dabei. Ich schluckte meinen Kloß im Hals hinunter und sammelte mich. „Z-Zayn?" Er blickte zu mir rüber. „Mir ist gerade total schlecht, könnt ihr bitte kurz anhalten?" Er blickte mich prüfend an und nickte dann. Ich atmete erleichtert aus, als der Wagen endlich hielt und ich die Tür öffnete. „Ich komme mit", sagte Zayn entschlossen. Erschrocken drehte ich mich um. „Nein!" Zayn stoppte und schaute mich nachdenklich an. Ahnte er etwas? Aber er verschwand tatsächlich wieder im Auto, lies die Tür aber offen. Ich sah mich nach einem Fluchtweg um. Ich ging auf ein kleines Wäldchen zu und ging gespielt lässig hinein. Doch sobald man mich nicht mehr von der Straße aus sah, begann ich zu rennen. Zweige peitschten mir ins Gesicht, aber ich ignorierte sie total. „Leo?!", brüllte Zayn weit entfernt. Das Wäldchen endete und ich befand mich wieder auf einer Straße. Hier kannte ich mich zum Glück sehr gut aus, da in der Nähe eine Freundin von mir wohnte, die ich öfters besuchte.

Ich joggte die Straßen entlang und mittlerweile glaubte ich, dass auch Zayn die Suche nach mir aufgegeben hatte. Aber ich hatte ein schreckliches Gewissen wegen Harry. Wird er mir jemals verzeihen? Vielleicht hatte ich durch diese Aktion alles kaputt gemacht? Ich hielt meine aufkommenden Tränen zurück und setzte meinen Weg fort. In der zwischen Zeit war ich wieder in der Innenstadt von London. Ich lief ziellos umher, denn ich wollte noch nicht nach Hause. Vielleicht wartete dort Zayn auf mich, schließlich wusste er wo ich wohnte. Wenn ich doch nur wüsste wo Harry wohnte... Dieses Landhaus, indem er mich vor Kurzem noch gefangen gehalten hatte, war sicherlich nicht seine richtige Wohnung gewesen. Ich hatte die Vermutung, dass er auch irgendwo in London wohnte. Ein Windstoß fuhr durch die Straßen und ich hörte den ersten Donner. Na toll, ich sollte mir den ersten Taxi nach Hause nehmen, denn ich hatte keine Lust nass zu werden.

Ich hörte Schritte hinter mir und ich drehte mich ruckartig um. Mein Herz blieb stehen. Es war Harry. Ich blieb stehen und wartete bis er mich eingeholt hatte. Er blieb einen Schritt von mir entfernt stehen und starrte mich an. Ich räusperte mich und blickte schuldbewusst auf den Boden. „Was machst du hier noch so spät draußen Leo?", fragte er mich mit rauer Stimme. Er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und hob es an. „Ich hatte so ein schlechtes Gewissen wegen dir- deswegen bin ich abgehauen", gestand ich ihm. Er kniff die Augen zusammen. „Wegen mir?" Ich errötete leicht. Jetzt war es wohl an der Zeit ihm alles zu gestehen. „Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, als ich dein enttäuschtes Gesicht gesehen habe und ich wollte dich wirklich nicht verletzten, weil ich- i-ich liebe dich." Die letzten Worte flüsterte ich nur noch. Ich schaute ihm gespannt in die Augen. Wie würde er auf mein Geständnis reagieren? Mein Herz klopfte wild und ich begann leicht zu zittern. Die ersten Regentropfen klatschten auf mein Gesicht und der Wind nahm zu. Seine Augen hatten sich verdunkelt und ich konnte seinen Gesichtsausdruck ehrlich gesagt nicht deuten. Ein Donner ertönte und es fing urplötzlich an in strömen zu regnen. „Das hab ich mir schon immer gewünscht", flüsterte Harry. Ich runzelte die Stirn. Was meinte er? Doch meine stille Frage wurde wenige Augenblicke später beantwortet. Er nahm meinen Kopf in beide Hände und presste wenige Sekunden später seine Lippen auf meine. Ich legte meine Hand um seinen Nacken und wir bewegten unsere Lippen im Einklang. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich konnte seinen Herzschlag durch sein durchnässtes T-Shirt spüren. Er lächelte in den Kuss hinein und zog mich ganz nah zu sich her. Wir lösten langsam unsere Lippen von einander und schauten uns mit einem grinsen auf dem Gesicht an. Er nahm meine Hand und zog mich mit.

Er stieg mit mir in das nächste Taxi und wir fuhren zu mir nach Hause. Die ganze Fahrt über lehnte ich mich auf seine Brust und kuschelte mich an ihn heran. Das Taxi hielt und wir stiegen aus. Er nahm wieder meine Hand und zog mich mit. Plötzlich trat ein Schatten aus der Dunkelheit. Ich stoppte abrupt und kniff die Augen zusammen. Zayn. Meine Befürchtung wurde wahr, dass Zayn auf mich warten würde. Harry erstarrte, als er ebenfalls Zayn in der Dunkelheit erkannte. Ein grollen kam aus seiner Kehle und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Harry nicht! Er hat ein Messer", warnte ich ihn. „Und ich hab das hier", flüsterte er mir ins Ohr und holte aus seiner Jacke eine Pistole. Ich sog erschrocken die Luft ein und ging automatisch einen Schritt zurück. Was hatte er sonst noch für Waffen unter seinen Klamotten versteckt?! Er kam wieder auf mich zu und lächelte mich beruhigend an. Doch ich ahnte schon, dass das hier blutig ausgehen würde. Ich zog Harry an der Jacke und wollte in davon abhalten auf Zayn loszugehen. Doch er löste sich aus meinem Griff und nährte sich Zayn. Der hatte bereits sein Messer gezogen...

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Run (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt