Chapter 13

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Wir hielten vor einem edlen Restaurant. Ich riss überrascht die Augen auf. Ich hätte nicht erwartet das wir in einem der teuersten Restaurants in London Essen gehen würden. Vor allem hätte ich es ehrlich gesagt nicht von Harry erwartet. Die Fahrt war relativ still verlaufen. Harry hatte mir ab und zu Komplimente gemacht, die mich jedes Mal erröten ließen, aber ansonsten hatten wir nicht wirklich ein Gesprächsthema gefunden.

Er stieg gerade aus dem Auto und hielt mir kurze Zeit später meine Beifahrertüre auf. Ich stieg lächelnd aus und steuerte unsicher auf das Restaurant zu. Ich war noch nie in einem so noblen Restaurant gewesen und ich fühlte mich im Moment etwas unwohl, aber ich riss mich zusammen, um mir nichts anmerken zu lassen. Nicht das Harry dachte, dass es mir nicht gefiel oder dass ich undankbar war. Ich spürte wie er seinen Arm vorsichtig um meine Hüfte schlang und mich so zu ihm hinzog. Ich lächelte kurz und ich spürte ein leichtes Kribbeln in mir.

Er führte mich zu einem gedeckten Tisch. Staunend schaute ich mich um. Es war so schön hier. Ich blickte dankbar in Harrys funkelnde Augen und er lächelte stolz zurück. Wir saßen uns gegenüber. Der Kellner kam und nahm die Bestellung auf. Währendessen kamen wir ins Gespräch. Er fragte mich über mein Leben und meine Familie aus. Normalerweise würde ich mit niemandem so offen über mein Privatleben reden, den ich erst ein paar Tage kannte, aber ich vertraute Harry. Wir verstanden uns super und ich lernte eine völlig andere Seite an Harry kennen. Er konnte doch wirklich charmant, nett und süß sein. Bis jetzt hatte ich fast immer nur seine dunkle Seite kennengelernt. Ich war wirklich positiv überrascht.

Aber den halben Abend redeten wir nur über mich. Ich runzelte nachdenklich die Stirn. Jetzt wusste er mittlerweile fast alles über mich und ich? Ich wusste ja gerade mal seinen Namen, sein Alter und das er in einer Gang war. Ich wusste nichts über seine Familie, Freunde oder seine Vergangenheit. „Jetzt erzähl doch mal was über dich. Ich weiß fast nichts von dir." Er schaute mich mit durchdringendem Blick an. „Was willst du denn wissen?", fragte er mich schließlich mit gesenkter Stimme. Ich überlegte ernsthaft. „Erzähl doch mal was über deine Familie. Wieso wohnst du nicht mehr bei ihnen?" sein Blick verdunkelte sich schlagartig. Falten bildeten sich auf seiner Stirn. „Lass uns doch über etwas anderes reden...", wich er mir aus. Ich seufzte genervt. „Wieso bist du in der Gang?", versuchte ich mich mit einer neuen Frage. Seine Miene verdunkelte sich immer mehr und er presste seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Ich sah wie er seine Hände zu Fäusten geballt hatte, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. „Ist doch scheiß egal!", fuhr er mich aggressiv an. Ich zuckte erschrocken zusammen. Was war in ihn gefahren? Die Leute um uns herum musterten uns auch schon abschätzig. Ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und funkelte ihn wütend an. „Was soll ich dich denn fragen, wenn du mir immer ausweichst?! Du weißt fast alles über mich, also habe ich auch ein Recht etwas über dich zu erfahren!", grummelte ich gereizt. „Ich hab dich nicht dazu gezwungen...", sagte Harry schnippisch. Ich schnappte empört nach Luft. Also so war das also. Mich schön ausfragen, aber selbst nichts von sich preisgeben. Super.

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Lautstark schob ich meinen Stuhl nach hinten und sprang auf. Wenn er mich so behandelte, wollte ich dieses „Date" nicht weiter fortsetzten. Ich warf meine Haare nach hinten und stürmte Richtung Ausgang ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Was die anderen Leute jetzt wohl von dieser Szene hielten, war mir völlig egal. Meine Reaktion war ja auch berechtigt. Es wäre so ein schöner Abend geworden, wenn er sich einmal zusammen gerissen hätte! Ich erwartete eigentlich, dass mich jetzt gleich einer am Handgelenk packte, herumwirbelte und sich entschuldigte. Aber ich hatte es bereits bis zum Ausgang geschafft, ohne dass Harry mir hinterher geeilt war. Neugierig drehte ich mich wieder um. Er saß immer noch am Tisch und starrte auf meinen leeren Platz. Zugegeben war ich ziemlich enttäuscht. Ich hatte wirklich erwartet, dass er mir hinterher kommt. Niedergeschlagen wendete ich mich wieder der Straße zu und wartete auf das nächste Taxi.

Zuhause angekommen schmiss ich schlecht gelaunt meine Schuhe in eine Ecke und ging sofort hoch in mein Schlafzimmer. Ich fühlte mich elend. Wieso war er mir nicht gefolgt? Wahrscheinlich würde ich jetzt nie wieder was von ihm hören und er würde sich die Nächste suchen. Ich schmiss mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht im Kopfkissen. Ich versaute auch wirklich jedes Date. Diesmal war es aber nicht meine Schuld gewesen, aber das änderte nichts an meiner aktuellen Lage. Ich hatte ihm fast meine ganze Lebensgeschichte aufgetischt und er tut weiterhin auf geheimnisvoll. Argh ich wurde echt nicht schlau aus ihm.

Meine Haustürklingel unterbrach mich. Ich hob den Kopf. Bitte lass es Harry sein! Bitte. Bitte. Bitte. Ich stürzte schon fast die Treppen herunter und blickte noch einmal prüfend in den Spiegel. Ich richtete meine etwas zerzausten Haare und atmete tief durch. Ich öffnete vorsichtig die Haustüre. Doch was ich jetzt sah verschlug mir den Atem...

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Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now