Chapter 5

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Meine Beine wurden schwerer und meine Kehle brannte. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und wo ich hinrannte. Einfach nur weg hier. Verzweifelte Tränen liefen mir die Wangen herunter. Ich wollte mir nicht ausmalen, was sie mir antun würden, wenn sie mich in die Finger kriegen. Das war also ein Teil der Gang, in der Harry war. Ich hoffte sie waren die Einzigen in der Nähe. Ich war nicht scharf darauf der ganzen Gang über den Weg zu laufen. Ich sollte mehr über diese Gang heraus finden. Wie sie drauf waren und was für Verbrechen sie schon begangen haben. Vielleicht weiß Cara mehr darüber. Ich musste hier nur lebend aus dieser gefährlichen Situation kommen. Wenn nicht bald ein Wunder geschehen wird, hätte ich keine Chance gegen sie. Es waren einfach zu viele und außerdem hatten sie längere Beine als ich. Ihr schweres Keuchen konnte ich schon dicht hinter mir hören. Mein Atem ging immer schwerer, bald konnte ich nur noch röchelnd nach Luft schnappen.

Ein Auto fuhr an mir vorbei. Das erste seitdem ich auf der Flucht vor diesen Typen war. Es war ein Taxi. Ich schrie erleichtert auf. Das war meine Chance zu entkommen. Ich bekam einen erneuten Adrenalinstoß. Wild winkend rannte ich dem Taxi hinterher. Er musste mich einfach bemerken, wenn er nicht blind und taub ist. Tatsächlich hielt das Taxi mitten auf der Straße an. Ich riss die Tür auf und sprang hinein. „FAHREN SIE SOFORT LOS!", brüllte ich den erschrockenen Taxifahrer an. Dabei schlug ich wild um mich. Ich schaute panisch in den Rückspiegel. Harry und die anderen vier waren in wenigen Sekunden bei uns, wenn dieser Typ nicht endlich Vollgas gab. Er bemerkte wohl meinen Blick und folgte meinem Blick. Seine Augen weiteten sich und er gab Vollgas. Ich wurde ruckartig in den Sitz gedrückt. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Ich drehte mich um und sah einen finster drein blickenden Harry der die Arme über der Brust verschränkt hatte. Mein Herz raste immer noch und ich musste nach Luft schnappen. Ich sah im Augenwinkel, wie mich der Fahrer unsicher musterte. Wahrscheinlich ist bei ihm noch nie ein Mädchen eingestiegen, das von fünf Irren verfolgt wird. „Alles in Ordnung?" Ich nickte und brachte ein Lächeln zustande. Er zog eine Augenbraue nach oben. Mein Lächeln war wohl doch nicht so überzeugend... „Ich kenne Sie zwar nicht, aber wenn Harry Styles mit seiner Gang einem Mädchen hinterher rennt, ist meistens nichts in Ordnung..." Ich schluckte den Kloß im Hals herunter. Natürlich ist nichts in Ordnung, aber ich wollte mit keinem Fremden darüber sprechen. Ich wandte mein Kopf zum Fenster und nannte ihm meine Adresse, um ihm so klar zu machen, dass ich nicht über diesen Vorfall reden wollte.

Die Fahrt zurück nach London verlief schweigend. Es stellte sich heraus, dass ich tatsächlich in einem Vorort von London war. Ich dachte nach. Harry Styles. So hieß er also. Und der Fahrer kannte ihn. Ich platzte vor Neugierde. Ich wollte alles wissen, was dieser Taxifahrer über Harry wusste. „Wer ist dieser Harry? Wo wohnt er und wie alt ist er? Und vor allem, was macht diese Gang in der er Mitglied ist?", sprudelte es aus mir heraus. Der Fahrer schaute mich etwas überrascht an, wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich noch etwas sagen würde. Er konzentrierte sich wieder auf den Verkehr und ich durchbohrte ihn mit meinem neugierigen Blick. „Harry ist 19 und wohnt in London. Wo genau weiß keiner. Genauer gesagt ist er einer der Bosse der Gang. Ich rate dir dich von ihm fernzuhalten. Diese Gang macht keine halben Sachen..." Ich kniff die Augen zusammen. Was meinte er damit? „Woher wissen sie das alles? Und was meinen sie damit...?", fragte ich verunsichert. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Wollte ich das wirklich alles wissen? Eine kurze Stille trat ein. Wieso antwortete mir dieser Typ nicht. In mir kochte Wut hoch. Meine Emotionen waren kurz davor überzukochen. Aber das war doch verständlich. Schließlich hatte ich seit gestern Abend viel durchgemacht und ich hatte noch keine Gelegenheit, alles rauszulassen. Ich atmete tief durch. Ich wollte keinen Wutanfall bekommen, schließlich konnte der Taxifahrer auch nichts dafür. „Na hör mal, liest du keine Zeitung?!", fragte er mich schließlich empört. Ich verneinte. Wieso sollte ich Zeitung lesen? Das war was für Rentner. Ich hatte besseres zu tun, als meine Zeit an einer langweiligen Zeitung zu verschwenden. Er seufzte und begann über die Gang zu sprechen. Er erzählte mir, dass sie öfters in Raubüberfälle, Schlägereien und Schießereien mit verfeindeten Banden verwickelt waren. Ich musste jedes Mal schwer schlucken. Von Entführungen sprach er jedenfalls nichts. Meine Gedanken drifteten immer mehr ab und irgendwann nahm ich nichts mehr wahr. Meine Gedanken kreisten nur um Harry. Was ist wenn er mich wieder entführt? Daran wollte ich gar nicht denken. Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen aufstauten. Wieso mussten mir immer solche Dinge passieren? Was hatte ich denn Schlimmes getan?

„Das macht dann 40 pounds (Britische Währung)", unterbrach der Taxifahrer meine Gedanken. Ich schreckte auf und kramte in meiner Tasche nach meinem Geldbeutel. Ich gab ihm das Geld und stieg aus. Ich stellte fest, dass er mich in einer falschen Straße abgesetzt hatte. Doch bevor ich ihn darauf hinweisen konnte, fuhr er schon wieder los. Na toll. Heute lief auch wirklich alles schief. Ich orientierte mich kurz und erkannte, dass meine Wohnung nur eine Minute von hier war. Ich machte mich mit schnellen Schritten auf den Weg zu meiner Wohnung. Ich brauchte jetzt Zeit für mich allein. Die ganzen Geschehnisse musste ich erst mal verarbeiten. Es war einfach zu viel in den letzten 24 Stunden passiert. Und ich musste mich morgen unbedingt mit Cara treffen.

Ich bog in meine Straße ab und sah meine Wohnung schon von Weitem. Erleichtert atmete ich aus. Endlich Zuhause. Doch ich stoppte abrupt. Ich sprang zur Seite und versteckte mich hinter einem parkenden Auto. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und beobachtete ängstlich was sich vor meiner Haustür abspielte. Dort stand Harry. Und er war nicht allein. Um ihn herum waren mindestens noch zehn weitere finster dreinblickende Typen, die scheinbar nur auf eines warteten. Auf mich...

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Run (Harry Styles FF)Where stories live. Discover now