Kapitel 1 - Gwens Sicht

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Hallihallo liebe Leser!
Noch eine ganz kurze Info bevor die Geschichte richtig beginnt: Geupdatet wird immer zweimal in der Woche sonntags und donnerstags!
Wir werden uns bemühen, dass wir diese Regelmäßigkeit beibehalten und keine Woche ausfallen lassen. :)
Viel Spaß beim Lesen
Hier das Kapitel für den Donnerstag dieser Woche!
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Mit einem abenteuerlustigen Funkeln in den Augen band ich meine Haare zusammen und befestigte sie in Form eines unordentlichen Duttes auf meinem Kopf. Dadurch fielen mir vorne mehrere kurze Strähnen ins Gesicht, die den Dutt noch unordentlicher aussehen ließen. Wir waren vor einer halben Stunde in dem 3 Sterne Hotel angekommen, in dem das Internat die Zimmer für unseren Aufenthalt in Spanien gebucht hatte. Da es früher Nachmittag war, knallte die Sonne vom Himmel und das halbe Hotel schien sich am Pool zu tummeln. Ich hielt davon nicht viel. Der Strand war keine 10 Minuten Fußmarsch von hier entfernt, was hieß, ich würde keine Fuß in das Chlorwasser setzen. Wofür auch? Ich hatte den blauen Ozean mit weichem Sand, Wellen, Fischen und Klippen, von denen man im Adrenalinrausch ins Wasser springen konnte. Dass ich es kaum erwarten konnte, merkte man wohl daran, dass ich sofort, nachdem Mary und ich unser Hotelzimmer zugewiesen bekommen hatten, meinen dunkelblauen Bikini angezogen und ungeduldig darauf gewartet hatte, dass Mary fertig wurde.
Nun lief ich mit einer gepackten Strandtasche über den warmen, weichen Sand des spanischen Strandes, Mary links neben mir. Während ich einfach im Bikini losgelaufen war, hatte Mary über ihren Badeanzug Shorts und Top gezogen. Sie hatte mich außerdem vorgewarnt, dass sie wahrscheinlich nicht mit ins Wasser kommen oder die Sachen ausziehen würde, was ich ohne Gemecker akzeptiert hatte. Eigentlich eher ungewöhnlich für mich, keinen Versuch zu unternehmen, sie umzustimmen, doch ich hatte bereits, kurz nachdem ich Mary kennengelernt hatte, mitbekommen, dass sie fast schon panisch auf Männer reagierte, selbst wenn es nur Blicke waren. Sie sprach dann kein Wort und versteckte sich entweder hinter ihrem Bruder oder hinter mir, wenn er nicht da war. Was dazu geführt hatte, dass sie so eine Reaktion an den Tag legte, wusste ich nicht. So neugierig ich war, ich nahm Privatsphäre ernst und solange sie mir nicht selbst erzählte, was los war, würde ich auch nicht danach fragen, sondern es einfach akzeptieren. So, wie sie reagierte, konnte ich es mir jedoch denken...
Ich wollte mich nun aber nicht weiter mit solch düsteren Gedanken auseinandersätzen, wenn die Sonne so strahlend auf Mary und mich hinunter schien. Mary schien der Strand und die Sonne auch gute Laune zu bescheren, da sie den Kopf in den Nacken legte und sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen das warme Sonnenlicht aufs Gesicht scheinen ließ. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die junge Brasilianerin das vermisst hatte. Ihre Herkunft war immerhin eine der Gründe, warum sie in Frankreich immer zu frieren schien.
Ich blieb nicht bei Mary, die nun ihr Handtuch ausbreitete. Nachdem ich die volle Strandtasche neben Mary abgestellt hatte, stürzte ich mich sofort in die Fluten und das wortwörtlich. Als ich nämlich die ersten Schritte im Wasser machte, kam auch gleich eine große Welle auf mich zu, in die ich mich fallen ließ. Das Salz in Mund und Nase war zwar ungewohnt und etwas unangenehm, jedoch ließ ich mich davon nicht stören. Stattdessen genoss ich die angenehme Abkühlung, des blauen Ozeans.

Da es hier in Strandnähe ziemlich überfüllt war, beschloss ich weiter hinaus zu schwimmen, weil sich im tieferen Gewässer kaum jemand aufhielt. Einmal tief einatmend und die Luft anhaltend, tauchte ich unter und schaffte es nach 2 bis 3 Versuchen auch, die Augen im salzigen Wasser offen zu halten. Durch meine gute Kondition konnte ich die Luft auch lange genug anhalten, um etwas tiefer zu schwimmen, da man den Grund des Meeres an der Stelle, an der ich mich gerade befand, nicht mehr richtig erkennen konnte. Erst nach einigen kräftigen Schwimmzügen Richtung Grund, konnte ich ein paar bunte Unterwasserpflanzen und einen Schwarm kleiner Fische ausmachen. Der Anblick der Unterwasserwelt, wenn er auch dadurch, dass das Salz meine Augen reizte, etwas verschwommen war, ließ mich lächeln. Lange bewundern konnte ich ihn jedoch nicht, da ich schließlich auch eine klitzekleine Sache namens Sauerstoff benötigte. Ich war ja keine Meerjungfrau, die hier fröhlich eine kleine Ewigkeit verbringen konnte. Wobei ich das auch gar nicht sein wollte. Zumindest keine 'Meerjungfrau'. Wenn dann eine Nixe oder Nymphe. Das klang immerhin gefährlicher und spannender und nicht wie süße singende Mädchen mit bunten Fischschwänzen, die eine Krabbe und einen Fisch als beste Freunde hatten.

Do You Believe In Fate?Where stories live. Discover now