Wenn du dich auf die Welt einlässt - Twilight FF

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Paul

Ich bin misstrauisch was die beiden zusammen getrieben haben und frage mich gleichzeitig wie es Jacob geht. Ich habe ihn und Bella ganz schön wüten hören in seinem Zimmer und auch Billy in der Küche hat alles mitbekommen. Unter uns Jungs ist der Austausch von solchen Gesprächen und Gefühlen nichts neues, wir bekommen nun mal alles mit, ob wir wollen oder nicht. Und auf diese Informationen und ihr kryptisches Gefasel hätte ich wirklich verzichten können. Doch meine Gedanken werden wieder von einem anderen Thema angezogen, wie immer. Enolas Arm schlingt sich um mich und ihre Wange legt sich an meine Brust. Ich hören ihren Herzschlag, so wie sie meinen sicherlich auch. Ich frage mich, ob ihr auffällt, dass mein Blut viel schnell pumpt, als das von Menschen.

Drinnen höre ich noch immer Bellas zarte Stimme, die wie immer unsicher klingt. Sie scheint immer, als wäre sie sich ihrer Worte und ihres Standpunktes nicht sicher. Jacob hingegen klingt wie der Fels in der Brandung. „Weißt du was, vielleicht würde ich dich sogar dann noch nehmen – vielleicht. Das hängt ganz davon ab, wie sehr du stinkst."

Ich verdrehe die Augen, bei Jacobs Überdramatisierung und lege mein Kinn auf Enolas Kopf ab, die mir langsam über den Rücken streicht. Normalerweise wäre ich jetzt kurz davor meinem Bruder da drin nochmal die Rippen zu brechen, bis er wieder bei Verstand ist. Er hat sie doch nicht mehr alle, sich so an das Vampirspielzeug heranzuschleichen. Doch stattdessen stehe ich hier draußen ruhig und entspannt mit Enola, die warme Wellen der Ruhe durch meinen Körper zu schicken scheint.

„Soll ich dich noch mal besuchen kommen? Oder ist dir lieber, wenn nicht?" Hören wir alle Bellas Stimme leise und verunsichert durch die Holztüre dringen. Ich würde ihr am liebsten entgegenbrüllen, dass sie sich hier nie wieder blicken lassen soll. Doch Jacob ist wie immer sanfter und bedachter in seiner Wortwahl. Ich hasse ihn dafür.

„Ich denke darüber nach und melde mich dann. Kann sein, dass ich Gesellschaft brauche, damit ich hier nicht den Verstand verliere. Euer hervorragender Vampirchirurg sagt, ich darf mich erst wieder verwandeln, wenn er sein Okay gibt – solange die Knochen nicht richtig zusammengewachsen sind, könnte es schiefgehen. Paul war natürlich dumm genug, es einfach so zu probieren." Ich verdrehe die Augen, Embry tut es mir gleich. Als hätte er nicht unsere Gesellschaft. Dass er mich dumm nennt, nehme ich ihm nicht übel. Mein Rippenbruch war bei weitem nicht so schlimm wie seiner und ich war tatsächlich nicht so bedacht bei der Verwandlung, wie ich vielleicht besser gewesen wäre. Enolas Hand wandert gedankenverloren über meine Rippen, die vor nicht all zu langer Zeit von einem der Cullens angeknackst worden waren.

„Er ist so eine Dramaqueen. Als würden wir ihn hier auch nur eine Sekunde allein lassen." Stöhnt Embry, als Jacob ein leidendes Winseln ausstößt. „Ich denke er hat gerne weibliche Gesellschaft, vielleicht kommt er sich da nicht so weinerlich vor. Da kann er mehr angeben, wie schlimm es war." Schlägt Enola vor und ich lächle. Sie hat uns Jungs in so kurzer Zeit schon viel zu gut durchschaut. Genau so etwas macht Jacob gerne.

Wir hören noch Bellas geflüsterte Worte, doch sie ist so leise, dass ich sie nicht wirklich verstehe. Ihre langgezogene Verabschiedung ist mir auch nicht wirklich wichtig, darum beschäftige ich mich lieber damit, Enolas Haare durch meine Hand fliesen zu lassen und die frische Nachtluft auf meiner Haut zu spüren. Bis ich die drei Worte höre, die sich wie Feuer in meine Ohren brennen. „Ich liebe dich, Jacob." Höre ich Bella deutlich sagen, als Jacobs Zimmertüre quietsch. Sie ist wohl auf der Flucht, denn auch jetzt scheint ihre Stimme in meinen Ohren nicht so sicher, wie sie es für mein Empfinden bei solchen Worten sein sollte. „Ich dich noch mehr." Seufzt Jake und ich muss mich zusammenreisen, keine Kotz-Geräusche zu machen. Ich merke wie Enolas Blick durch die Dunkelheit warnend mein Gesicht mustert und ich kann es ihr nicht verübeln. Ich wäre auch vorsichtig an ihrer Stelle.