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Paul

Wolfsgedanken hämmern am Rande meiner eigenen. Sie haben eine alte, vertraute Farbe. Ihr Klanglässt mein Herz höherschlagen und ich weiß, dass es den anderen ganz genau so geht. Sam, Seth, Leah, Quil und Jared hören es ebenfalls. Ich lasse die Gabel fallen und fahre gleichzeitig mit Sam vom Küchentisch hoch. Unser Rudelführer stürzt nach draußen auf die Veranda und wir anderen folgen, wie ein unkoordinierter Haufen Junghunde. Doch mein Blick wird nicht von dem lang verschollenen Rudelmitglied angezogen, sondern von ihr. Denn er sitzt in ihrem Auto.

Ich knurre, denn jetzt fällt das Puzzlestück, nach dem ich die ganze Zeit gesucht hatte, endlich an seinen Platz. Der Geruch in ihrem Haar, die Fragen denen sie ausgewichen ist. Sie wusste die ganze Zeit, wo Jacob war und hat nichts gesagt. Ein Gefühl des Verrats, das mir auf mein Mädchen bezogen gar nicht gefällt, schleicht sich in meine Brust.

Jacob: Paul, ich habe sie dazu gezwungen.

Ich knurre noch mal, während Jacob langsam aus dem Auto steigt. Ich will seine Ausflüchte nicht hören. Als Jake auf uns zuschländert, stehen wir alle bereits auf der Veranda, aufgestellt wie immer, wenn wir uns auf eine Konfrontation vorbereiten. Sam läuft mit durchgestrecktem Kreuz vorne in der Mitte auf Enola und Jacob zu. Ich werde nervös, denn egal wie wütend ich auf Enola gerade bin, will ich meinem Mädchen nicht in Kampfhaltung entgegentreten. Doch ich tue es, denn ich weiß zum einen, was es für mich bedeuteten würde, jetzt den Schwanz einzuziehen und zum anderen weiß ich, dass es zu keinem Kampf kommen wird. Sam würde niemals meinem Mädchen weh tun.

Quil: Davor würden wir dazwischen gehen.

Alleine der Gedanke lässt mein Blut rauschen, so dass ich mich extrem konzenterien muss, mich nicht zu verwandeln. Ich spüre schon die heißen Wellen durch meinen Körper fließen, doch noch kann ich mich kontrollieren. Ich weiß, dass Sam klarstellen muss, dass so etwas nicht geht, Jacob darf sich nicht einfach so von uns abwenden. Und schon gar nicht wegen einem Maskottchen der Cullens.

Nicht wegen Bella dem Vampirmädchen, das ihm ständig das Herz bricht, als wäre es eines ihrer Hobbys.

Jake: Behalte deine Gedanken für dich Paul.

Unser Rudelführer knurrt und schüttelt den Kopf. „Lass ihn aus dem Spiel Jake. Du hast dich von uns abgewendet, dein Rudel verlassen. Wir haben uns gesorgt, wo warst du?" Sein Unterton klingt ungezügelt und mein Blut rauscht noch schneller, als Jacob Enola hinter sich schieben will. Er muss sie vor uns nicht beschützen, wir sind genau so ihr Rudel, wie seins.

„Und dennoch steht ihr hier in Kampfhaltung vor uns, oder?" Fragt Jacob seelenruhig und sieht dabei mich an. Seine Aussage provoziert mich, mehr als ich es möchte und ich fletsche automatisch die Zähne. Und Enola scheint sein Verhalten auch nicht zu gefallen, denn sie lässt sich nicht einfach hinter ihn schieben.

„Wo warst du?" Schreit Sam nun und sieht Jacob mit einer Mischung aus Wut und Verletzung an. Wir alle können es aus seinen Worten und Gefühlen lesen. Jacob hat uns alle verletzt. „Kanada glaube ich." Gibt er schließlich zu, während Enola sich hinter ihm etwas kleiner macht.

„Ich gehe besser rein." Höre ich ihre zaghafte Stimme und sie läuft in einem großen Bogen um Sam herum auf die Veranda. Ihr Duft streift meine Nase und ich wünschte, sie würde mir nur einen Blick zuwerfen. Doch den Gefallen tut sie mir nicht. Stattdessen läuft sie an Sam und mir vorbei, als gäbe es uns nicht. Seth, der noch auf der Veranda zurückgeblieben ist, lächelt sie offen an. Meine Eifersucht frisst sich durch meine Adern und ich beginne zu zittern.

Sam ignoriert mein Mädchen und das will ich ihm auch geraten haben. Keiner von uns würde jemals Emily anschreien, das geht gegen alles, was uns ausmacht. Enola hatte sich vielleicht daneben benommen, doch das würde ich mit ihr besprechen. Keiner würde sie anfassen.

Wenn du dich auf die Welt einlässt - Twilight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt