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Paul

Diese Information ändert einfach alles.

„Du verarscht uns, oder?" Enola sitzt im Schneidersitzt vor Emilys Haus. Sie hat die Hände locker in den Schoß gelegt und die Haare nach hinten gebunden. Sam, Jared, Quil, Embry und ich sitzen vor ihr. Wir beobachten sie, wie ein Publikum die Kinoleinwand und warten auf die Pointe der Komödie. Doch sie kommt nicht. Weil das hier offensichtlich kein Witz ist.

„Ihr müsst mir vertrauen, seht es mit eigenen Augen. Ihr dürft weder Bella, noch dem Kind etwas zu leide tun." Wir sitzen alle da, vollkommen perplex von Enolas Aussage: Jacob ist auf das Monster von Bella geprägt. „Alles ergibt Sinn." Sagt mein Mädchen nochmal, diesmal mit deutlich mehr Nachdruck in der Stimme. Woher sie diese Erkenntnis nimmt, ist mir schleierhaft. Für mich ergibt gar nichts mehr einen Sinn. „In welchem Universum ergibt das einen Sinn?" Stellt Quil die Frage, sie sich in meinem Kopf gebildet hat. „Ja, warum?" Wiederholt auch Embry.

„Oh Jungs, es ist doch ganz einfach: Jacob hat für Bella schon viel getan. Er liebt sie. Doch er hätte sich niemals, egal was passiert wäre, gegen das Rudel gewandt. Eine starke Kraft hat ihn angezogen, eine die weit über das normale Verliebtsein hinaus geht. Er hat Dinge getan, die er nie für möglich gehalten hätte. Das alles war Renesmee, von Anfang an. Schon als Edward ihre Gedanken und Carlisle ihr Herz hören konnte, hat Jacob sie gefühlt. Er hat Bella nicht nur wegen seinen Gefühlen geschützt, sondern vor allem wegen seiner Bestimmung." Tausende Fragen zucken durch meinen Kopf, von denen nur ein Bruchteil mir gehört. „Renesmee?" Frägt Emily, die hinter uns auftaucht. „Ja, komischer Name, das gebe ich zu. Aber es ist ja auch eine komische Situation." Die Jungs und ich sehen uns zögernd an. „Also hängt Jacob da jetzt für immer fest."

Ich: Guter Punkt.

Jared: Danke.

Embry: Wieso konnte er sich nicht in die Cousine der Freundin oder das Pizzamädchen verlieben?

Quil: Und ich dachte Claire sei schon abgedreht.

„Naja, für ihn hat das auch eine gute Seite: sie ist vermutlich auch unsterblich. Sie ist halb Vampir also leben sie wohl bis in alle Ewigkeit zusammen." Enola zuckt die Schultern, wobei sie aussieht, als hätte sie eben das Happy End einer guten Geschichte preisgegeben. Ob das nun auch wirklich so kommen wird, kann ich nicht sagen. Und das liegt nun zum Glück auch nicht mehr in meiner Hand. „Ich dachte, ich bringe euch die Nachricht noch, bevor ich gleich fahre."

Sie klatscht sich zum Aufbruch auf die Beine und erhebt sich, während Sam neben ihr aufstöhnt. „Jacob wirft auch noch die letzte Traditionen über den Haufen." Für einen Rudelführer klingt er gerade überraschend fassungslos. „Das stimmt." Enola sieht auf ihre Nägel. „Aber jetzt kann im Rudel wieder Ruhe einkehren, ich habe das Baby gesehen. Von ihr geht keine Gefahr aus." Sam schnaubt. „Soweit du beurteilen kannst." Enola nickt. „Ich habe keine Ahnung von Übernatürlichem Sam, doch ihr dürft ihr kein Haar krümmen. Das ist euer oberstes Gesetzt." Enolas Augen sind stark und Sams Autorität hat keine Kraft über sie, zum Glück. Denn der Blick, den er ihr jetzt zuwirft, hätte mich in die Knie gezwungen. „Ich kenn meine Gesetze. Ich werde mein Rudel und meinen Stamm beschützen, koste es was es wolle." Er schreit mein Mädchen an, stellt sich bedrohlich über sie und bei mir brennt augenblicklich eine Sicherung durch. „Schrei sie nicht so an! Sie gehört nicht zu deinem Rudel!" Enola rappelt sich auf, packt ihre Sporttasche und verschwindet augenblicklich nach innen. Schöne Scheiße.

„Maßregle sie nicht so!" Fahre ich Sam an. „Ich bin der Leitwolf und gerade in so einer Situation wie dieser, kann und werde ich, keine Ausnahmen machen." Er knurrt tief und ich zucke unter der Last seiner Autorität zusammen. „SAM!" Emily wirft eine Vase nach draußen. „Sie ist noch ein Kind und kein Wolf!" Ihr Blick macht mir mehr Angst, als Sams. Ich schnaube noch einmal und verschwinde ebenfalls ins Haus.

Wenn du dich auf die Welt einlässt - Twilight FFWhere stories live. Discover now