10. Kapitel

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Ich öffnete meine Augen und schaute mich müde um. Katarina war inzwischen auch eingeschlafen. Sie lag seitlich und hatte noch die Augen zu. Die Flugbegleiter waren in dem anderen Abteil und schliefen wahrscheinlich auch, so ruhig wie es hier gerade war.
Gähnend setzte ich mich auf und schaute auf meine Uhr. Wir waren seit acht Stunden unterwegs und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr aufs weiter fliegen. Seufzend fuhr ich mir übers Gesicht und stand auf. Ich hätte nicht so früh einschlafen sollen, jetzt war es mitten in der Nacht und ich hatte niemanden zum Reden.

Die Stühle waren wirklich sehr bequeme und hatten tausend Funktionen, aber trotzdem tat mein Rücken und Hintern weh und irgendwie hatte ich Hunger. Mein Magen knurrte richtig. Mich streckend, lief ich in den anderen Abteil, wo drei von vier Flugbegleitern schon schliefen. Einer der Männer war noch wach und stand sofort auf als er mich sah. "Was kann ich für sie tun?", fragte er sofort und lächelte mich charmant an. Er hatte dunkelblondes Haar und stark grüne Augen. Seine Haare waren perfekt zurück gegellt und die Krawatte sass noch perfekt. Die Frauen Welt stand ihm bestimmt zu Füßen, aber ich nicht. Ich hatte ein ungutes Gefühl gegenüber von Männern und wurde dadurch gerade auch etwas ängstlich. Sie waren einfach stärker als ich und das machte mir Angst, weil ich wusste das ich mich nicht wehren konnte. 'Wieso muss gerade einer der Männer wach sein?!' "Ich habe Hunger und wollte gucken was es noch so gibt, aber sie können sich ruhig setzten! Es macht mir nichts aus, etwas selbst zu machen".

"Wollen sie ein Sandwich?", fragte er und lief sofort zu den Schränken hin. "Ich bin hier um sie zu bedienen, bitte setzten sie sich doch und entspannen sie sich. Also ein Sandwich?" Seine höfliche Art, erinnerte mich etwas an Erik, den ich wirklich vermisste, aber in diese Höllenloch würde ich nie zurückkehren.

"Ja... Wieso nicht". Während er anfing mir ein Sandwich zuzubereiten, wurde ich langsam nervös. Ich bekam plötzlich aus dem nichts, ein ungutes Gefühl und Gänsehaut. Wieder fühlte ich mich bedrängt und eingesperrt. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und meine Hände zu zittern. Es war wieder einer dieser Momente, in dem mein Kopf anfing abzuschalten und mein Körper von allein reagierte. 'Nein, bitte ni...'

"Fliegen sie öfters?", fragte er und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich.

Ich atmete etwas schneller, wie als ob ich gerade Sport machte. Er dachte bestimmt das ich verrückt bin. "Sie können mich Mona nennen und nein. Wieso?"

Er schaute mich kurz an. "Du hast einen sehr außer gewöhnlichen Namen, habe ich nur zwei mal in meinem Leben gehört", lächelte er. "Du siehst ziemlich blass aus, richtig weiß, wie die Gemälde Mona. Hast du Flug Angst?"

Ich schaute auf meine Finger und versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Er lenkte mich irgendwie ab, besser als es Katarina tat. "Nein, ich bin nur nervös, weil ich heute das erste mal nach langem wieder zurück zu meiner Familie fliege".

"Oh und das freut dich nicht?", fragte er und legte mir den Teller mit dem fertigen Sandwich auf den Tisch. Wie zur Hölle hatte er das so schön hinbekommen? Dieses Käse Salat Sandwich sah total lecker aus und löste ein weiteres Magen Knurren in mir aus.

Mit wässrigen Mund nahm ich das Sandwich in die Hand und biss ab. "Das schmeckt verdammt gut!", sagte ich mit vollem Mund.

Er lächelte leicht und setzte sich gegenüber von mir hin. "Das hoffe ich auch, ich musste ein einwöchiges Sandwich Seminar dafür einlegen".

"Wirklich?", fragte ich lachend und hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht gleich alles auszuspucken. "Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt! Das ist super lecker".

"Danke", grinste er.

Er hatte eine so positive Ausstrahlung auf mich, man merkte, das er ein sehr guter Zuhörer war. "Wie heißt du eigentlich?"

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt