40. Kapitel

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Im nächsten Moment überholte uns ein Jeep von rechts. "Was für ein Idiot...", sagte ich genervt und trauerte noch Katarina hinterher. Vielleicht konnte ich doch mit James, über James lästern? Er akzeptierte ja eh schon das er mir auf die Nerven ging, also wieso nicht... Aber zugegeben war er in letzter Zeit echt gut zu mir und für mich da. Das konnte ich nicht bestreiten. Viel lästermaterial würde es also nicht ge... Plötzlich bremste der Jeep uns abrupt ab. Mein Gurt rasterte sogar ein, so stark musste James bremsen. "Was soll das?", sagte Ian genervt, als er mit meinem Sitz kollidierte. Jetzt bereute ich doch das wir ohne Sicherheitspersonal rausgegangen waren.

"Schnall dich an", sagte James und überholte den Jeep, der kurz darauf auch immer schneller wurde. "Was wollen die?!", fragte ich aufgeregt und krallte mich in den Sitz. Musste das jetzt passieren?!

James schaute konzentriert auf die Straße. "Uns... Hat jemand gesehen wie viele es waren?"

"Nein, die Scheiben waren verdunkelt. Hast du irgendwelche Waffen hier?", fragte Ian komischerweise ganz gelassen, doch dann hörte ich ihn doch anschnallen.

James schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht".

"Und was machen wir jetzt?", fragte ich ängstlich.

"Mach dir nicht ins Höschen", versuchte Ian mich zu beruhigen. "Das wird doch bestimmt witzig...". Er hielt inne, als der Wagen neben uns war. "Oder auch nicht..." Der Jeep rammte uns von der Seite und ab jetzt hatten wir keine Chance mehr. "Halt dich fest!", hörte ich James noch sagen. Das Auto überschlug und überschlug sich, bis wir nach einer Ewigkeit endlich zum stehen kamen. Das Auto lag auf dem Dach und wir alle hingen regungslos runter. Ich war die erste die zu Bewusstsein kam. Bis auf Einpaar Schrammen und Prellungen, hatte ich nichts ernsteres. Dachte ich zumindest. Noch war ich in einer schockphase. "James? Ian?", fragte ich hustend und versuchte etwas an Orientierung zu gewinnen. Das ganze Auto war Schrott und außer einer dicken Staubwolke um uns herum, sah ich nichts. "Ian?" "Er ist bewusstlos...", sagte James hustend. "Geht... Es dir gut?" Ich nickte benommen. "Alles gut..." Der Krach und das Geräusch des verbogenen Metalles hallte mir noch in den Ohren und verursachte ein unangenehmes piepsen. Einen Hörschaden hatte ich schonmal.

"Wir müssen hier weg...", sagte ich und fummelte an meinem Gurt rum. Wir sollten hier sterben und die Personen im Auto würden bestimmt sicher gehen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie hier auftauchten. "Warte, ich mache mich zuerst los". James schnallte sich ab und fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht, etwas unsanft, runter. "Hast du dir weh getan?" "Geht schon!", sagte er und robbte angestrengt unter mich. Er öffnete meinen Gurt und ließ mich auf sich fallen. "E-Es tut mir leid", sagte ich mit zittriger Stimme und schaute ihn entschuldigend an, als er aufzischte.

"Kein Problem, wir müssen jetzt erstmal hier weg..." Die Tür des anderen Wagens schlug zu. 'Oh nein! Sie kommen! Wie viele sind es überhaupt?!' Ängstlich schaute ich zu James. "Was machen wir jetzt?!"  "Hör mir zu, Honey! Ich gehe jetzt raus, du bleibst drinnen und Versuchst Ian wach zu kriegen! Sobald er wach ist, lauft!", sagte er, drückte mir einen schnellen Kuss auf den Mund und kroch im nächsten Moment aus dem kaputten Fenster raus. Ich sah ihn sofort aufspringen und hörte ihn mit jemanden kämpfen. Er brauchte unsere Hilfe! Schnell lehnte ich mich zu Ian rüber und schlug ihm auf die Wange. "Hey! Ian! Wach auf! Bitte, James braucht deine Hilfe!" Ein Schuss ertönte... Oh mein Gott! "James?!", rief ich und schaute mich um. "Honey! Lauf!", rief er angestrengt.

So einfach konnte ich nicht abhauen. Wenn Ian nicht in der Lage war ihm zu helfen, musste ich es wohl tun. Egal was James mir angetan hatte, zurücklassen konnte ich ihn nicht und vor allem Ian nicht!
Ich robbte ohne weiter zu überlegen raus, dabei bohrten sich etliche Glassplitter in mein Fleisch, aber das war mir jetzt egal.
Ich sah einen Mann, auf James einschlagen. Plötzlich zog der Fremde ein Messer aus seiner Tasche und versuchte damit auf ihn einzustechen, doch James wehrte ab und hielt das Messer noch von sich weg. Ich schaute mich kurz um. Kein anderer war hier. Meine Chance. Lange würde James nicht mehr aushalten, jetzt musste ich was tun. 'Mich auf den Mann stürzen? Schlechte Idee... Wo ist die Waffe?'... Da! Vom Adrenalin überwältigt sprang ich auf und schnappte sie mir. Mit zittrigen Händen richtete ich sie auf den Mann, dabei begegnete ich James Blick. "Nein, Honey! Tu es nicht!" Bei seiner Unachtsamkeit, bohrte sich plötzlich das Messer in sein Fleisch und er schrie auf. Ich tat einfach das, was jeder in meiner Situation getan hätte. Ich drückte einfach ab und ließ dann die Waffe fallen.

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt