14. Kapitel

11.4K 653 230
                                    

"Sie reden nicht", sagte ich genervt und setzte mich wütend. Wir saßen am Esstisch und aßen gerade zum Abend. Diese Sturheit der Männer ließ mein Blut kochen. Die wurden verdammt gut bestochen, oder ausreichend bedroht, das sie so schwiegen. Bis jetzt hatten ich sie nur mit meinen Fäusten gefoltert, das sie aber immer noch nichts sagten, musste ich zu härteren Mitteln greifen. Meine Finger kribbelten bei dem Gedanken und mein Herz fing an, schneller zu schlagen. 'Wie lange ist es her, das ich jemanden richtig gefoltert habe? Zu lange...' Ich liebte dieses Gefühl immer noch, nur hatte ich es für sie unterdrückt und für sie aufgegeben. Aber jetzt wollte ich wieder Blut lecken! Die Hilfeschreie. Bezaubern! Das Skalpell, was ich langsam über die Haut gleiten ließ. Erfüllend! Das rote Blut, was diesen wunderschönen Kontrast bot... Leidenschaft!

Ian nickte. "Richtige Schäfchen. Was sollen wir mit ihnen machen?"

Er hatte mich gerade aus einer guten Traumwelt geholt. "Keine Ahnung", sagte ich und rieb mir über meine Stirn. "Mit Messern arbeiten? Oder nur Knochen brechen? Was findest du besser?" "Du willst wieder töten?", fragte Chloe von der Seite. Erschrocken zuckte ich zusammen, daraufhin schauten alle mich an. "Fliege", sagte ich genervt und aß weiter. "Also Ian, was machen wir?"

Nachdenklich schaute er mich an, ehe sich ein breites grinsen in seinem Gesicht bildete. Sein teuflisches und geniales grinsen. Gespannt schaute ich ihn an, jetzt kam etwas gutes. "Hast du schon mal Stromfolter ausprobiert?"

Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. "Nein, es hört sich aber witzig an. Es kocht einem anscheinend das Gehirn aus den Ohren". "Bitte James! Ignorier mich nicht!", weinte Chloe neben mir. Es tat verdammt weh sie so zusehen, aber das musste endlich aufhören! Sie hielt mich einfach von etwas wichtigem ab! "Wann kommst du endlich zu mir?", fragte sie leise und kam näher.

Ian stand grinsend auf. "Genau das tut es! Ab zu mir! Es ist verdammt geil, das habe ich schon einmal gemacht! Und die Chance etwas aus ihnen rauszubekommen, liegt bei hundert Prozent! Sie werden wie Vögel singen. Wenn nicht, darfst du mich erschiessen".

"Kann sie uns keiner her bringen? Ich bin irgendwie müde", sagte ich und hielt mir die Hand vor die Nase. Der Geruch von verdorbenem Fleisch breitete sich wieder im Raum aus und brachte mich fast zum würgen.

Er verschränkte seine Arme. "Tut mir leid, das geht nicht. Ich habe es in einem großen Tresor und ich hab den einzigen Schlüssel. Die würden mit dem ganzen Geld einfach davon rennen, hätte irgendjemand von meinem dummen Personal den Schlüssel". "Wieso ist es in deinem Tresor?", fragte ich verwirrt. Wer bewahrte seine Folter Gegenstände in einem Tresor auf? "James?", weinte sie. Ich schaute runter, ihre Hand lag auf meinem Schenkel. Sie war teilweise bis auf die Knochen von Maden zerfressen. "Nicht jetzt!", sagte ich leise.

"Das erklär ich dir später", sagte Ian. "Na gut, dann schlaf dich aus, aber sobald wir hier sind, fängt die Party an. Komm Sascha. Wir sind in einpaar Stunden zurück, bis dann".

"Bis dann", sagte ich und wartete bis sie weg waren. "Wieso lässt du mich sterben?", fragte sie.

Sie ignorierend, stand ich auf und lief in mein Arbeitszimmer. 'Verdammt. Ich habe schon wieder nichts für meine Firma getan. Bald geht alles den Bach runter! Um mein Schatz... Wieso tat sie mir das an?!', dachte ich genervt und ließ mich in den Bürostuhl fallen. Es war schon schlimm genug ohne Chloe zu leben und ich war auch bereit zu ihr zu gehen, nur nicht jetzt! Wieso verstand sie nicht, das ich die einfach nur rächen wollte?

Müde die Augen reibend, nahm ich mein Handy und wählte die Nummer von meinem Vertreter, dessen Name ich immer noch nicht wusste. Ich brauchte sofort Ablenkung. Chloe war mir Gott sei dank nicht ins Zimmer gefolgt.

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt