42. Kapitel

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Vorsichtig hob ich sie hoch und trug sie langsam runter. 'Ich hoffe er gibt Henry einem Grund ihm die Hände abzuschneiden!', dachte ich gereizt. Ich hasste Mike so sehr! Chloe in seine Obhut zu geben war nicht gerade mein Wunsch, aber leider das beste.

"Sir, draußen steht ein unbekanntes Fahrzeug...". Verwirrt blieb der Wachmann stehen und schaute kurz zu Chloe runter, dann wieder aber zu mir hoch. „Ehm, der Kerl heißt Mike und er meint er ist ihr Gast heute?" Das stellte ich mir unter Professionalität vor. Einfach wegschauen und Klappe halten. Ian hatte wirklich gute Leute.

"Ja, lass ihn rein", sagte ich knapp und trug sie raus. Während der Mistkerl angefahren kam, betrachtete ich sie weiter und versuchte mir jedes Detail in ihrem Gesicht zu merken. Die wunderschönen dunklen Augen, diese süße stupsnase und die schönen vollen Lippen die sie hatte... Es wurde immer schwerer und schwerer sie gehen zu lassen, ich musste mich beeilen.

Der silberne Wagen hielt vor uns an und da stieg der Bastard auch schon aus. "Hast du ihre Sachen auch?", fragte Mike und öffnete die hintere Autotür.

Langsam legte ich sie rein. "Ja...", sagte ich abwesend.

"Okay und wer ist die andere Person..." "Ich", antwortete Henry und warf beide Sporttaschen in den Kofferraum. Was die zwei für Differenzen hatte interessierte mich nicht. Er war einfach die richtige Person für diesen Job. Ich vertraute Henry voll und ganz. Chloe würde ihn schon für die kurze Zeit akzeptieren... Musste sie.

"Wirklich, James? Du übergibst sie mir nur mit dem hier?", fragte mich Mike gereizt.

Bei seiner Wortwahl spannte ich mich etwas an. "Ich übergebe sie dir nicht!", sagte ich leise und fuhr weiter mit meinem Daumen über ihre Wange. Was fiel ihm überhaupt ein so zu denken! Aber ich durfte jetzt nicht über reagieren. Ich musste ruhig bleiben und ich sollte meine letzten Minuten mit ihr noch genießen. „Du passt nur solange auf, bis ich fertig bin".

Ich hörte ihn seufzten. "Klar... Dann Steig ein Henry! Ich will los, es ist noch ein weiter Weg".

"Ich brauche noch einen Moment, aber steigt schon mal ein...", sagte ich und drückte meine Lippen auf ihre. "Es tut mir leid, Chloe... Aber ich musste es tun... Ich hoffe das du dich schnell einfindest und dann endlich glücklich wirst mein Schatz... Ich liebe dich...", flüsterte ich und drückte meine Stirn gegen ihre. Ich wollte ihre Hand gar nicht mehr los lassen, aber ich hatte keine Wahl. Langsam erhob ich mich und schloss die Tür. "Jetzt...", sagte ich leise und ging einen Schritt zurück.

Mike ließ die Fensterscheibe runter und schaute mich an. "Mach dir keine Sorgen, ich halte mein Wort. Alles was du brauchst findest du in der Tasche und ich schicke dir gleich die SMS die du noch brauchst".

Wortlos drehte ich mich um und lief eilig zum Haus zurück. Mein ganzer Körper kribbelte vor Wut und Verzweiflung. Er sollte einfach so schnell wie möglich gehen, bevor ich noch explodierte!
Ich entdeckte Erik plötzlich an der Tür. Besorgt schaute er dem Auto hinterher. Wie viel hatte er gesehen? „Sir, was..."

"Nicht jetzt, Erik", sagte ich und lief an ihm vorbei. „Ich bin trainieren... Komm später und frag nochmal"...

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, wachte ich auf. Ich fühlte mich so... Kaputt und Müde? Hatte ich so viel gegessen? Was... „Na endlich".

Ich zuckte erschrocken zusammen und schaute in Mikes Richtung. Er lächelte mich sanft an und wollte meine Hand nehmen, doch ich zog sie weg und rutschte bis ans bettende zurück. Was machte er hier?! „Du brauchst keine Angst zu haben", sagte er ruhig. „Ich tue dir nichts, versprochen".

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt