12. Kapitel

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"Some where, over the Rainbow". "Bitte Ian", sagte ich genervt und schaute kurz von meinem Handy hoch. "Sei einfach still". Dieses ständige Gesinge, ertrug ich nicht mehr. Wenn ich mich zwischen, von einem Berg springen, oder mit Ian zusammen ziehen, müsste, würde ich ohne zu überlegen vom Berg springen. Wie hielt es überhaupt sein Personal mit ihm aus?

Grinsend warf er mir ein Papier an. Er saß auf den Sessel gegenüber von mir und hatte die Beine hochgelegt. Mit seinem schwarzen Anzug, passte er perfekt in die Bibliothek. Alles war dunkel gehalten, mit einem leichten Touch von rot. Ich fand diesen Raum schön, es war eher mein Geschmack, als manch anderer Themen Raum in seinem Haus. Es gab Unmengen von Büchern hier drinnen und das passte zu Ian. Er las komischerweise sehr gerne und auch schnell. Ich las auch gerne, nur im Moment, war der Fernseher mein bester Freund. Andere stimmen als nur Chloes zu hören, lenkten mich besser ab und so hatte ich immerhin richtige Unterhaltung und war nicht die ganze Zeit alleine mit meinem Kopf und meinen Gedanken. Er traf mich mit der Papierkugel direkt am Kopf und hob lachend die Arme. "Ja! Ich bin der neue Jordan verdammt! Ian an die Macht!"

Ich schaute ihn böse an und lehnte mich vor. "Mach ruhig weiter Ian. Du weißt nicht wie kurz ich davor bin, dich zu töten".

"Gott! Was ist das für eine Stimmung?", fragte er empört. "Immer dieses bla bla und töten, töten. Du brauchst glaube ich mehr Alkohol und Frauen".

Ich rieb mir die Schläfen und schloss genervt meine Augen. "Was ist eigentlich los mit dir. Nimmst du Drogen?"

"Nein, Drogen machen mich irgendwie depressiv", sagte er nachdenklich. "Willst du rauchen?"

Nickend öffnete ich meine Augen. "Ja wirf mir mal eine rüber. Wahrscheinlich bin ich auf Nikotin Entzug und deshalb so genervt von dir".

Er warf mir die ganze Schachtel zu. "Nikotin Entzug? Du hast die ganze Schachtel fast alleine geraucht. Wie viel rauchst du denn normal?"

Nachdenklich zündete ich mir eine an. "Meistens zwei Schachteln, aber an schlechten Tagen auch drei".

"Drei Schachteln?! An einem Tag?! Willst du mich verarschen? Ich wusste doch das deine Stimme tiefer geworden ist. Also habe ich es mir doch nicht eingebildet! Ha Sascha!" "Ja, es lenkt mich irgendwie ab und so habe ich auch eine Beschäftigung".

"Wie wäre es mit einem anderen Hobby? Lesen vielleicht?", fragte er verwirrt. "Dein Lungenkrebsrisiko ist gerade um siebzig Prozent gestiegen".

"James..." Chloe tauchte Blut verschmiert neben ihm auf. An ihrer Brust hatte sie eine Wunde, wahrscheinlich die Kugel. Sie kämpfte mit dem Blut in ihrer Lunge und hustete und spuckte es immer wieder. "Bitte hilf mir!", weinte sie.

Ich schaute geschockt auf den Boden und ignorierte sie. "Was? Ja, ich... Hast du die alle schon gelesen?", fragte ich und zeigte auf die Regale.

"Nein", sagte er. "Das sind über tausend und ich habe nur ein Drittel davon durch. Wenn du willst kannst du dir eins aussuchen und mitnehmen. Ich empfehle dir dieses Regal. Da habe ich die besten Bücher aussortiert. Erotik ist auch dabei!", zwinkerte er mir zu.

Chloe kam langsam auf mich zu. "James! Es tut so weh!" Ihre Knochen knacksten irgendwie so komisch, als sie anfing zu laufen.

Ich schaute schnell von ihr weg und versucht das zu ignorieren. "Nein Danke". "Sicher?"

"Ja", sagte ich und lehnte mich zurück. Nervös schaute ich in die Luft und wackelte unbewusst mit dem einem Bein. Es war schon fast wie ein zittern.
Chloe spuckte Blut und fiel vor mir auf den Boden. Sie rang nach Luft und streckte ihre Hand in meine Richtung aus. 'Bitte lass mich in Ruhe!', dachte ich und schaute zu Ian, der mich nachdenklich beobachtet hatte. Schnell schaute ich weg und zog meine Beine nach hinten. Mein Herz schlug sehr schnell, zu schnell, das es mich schon anstrengte und ich anfing zu schwitzen. Diese Halluzinationen konnte man schon fast nicht ignorieren. Das war nicht mehr normal, ich musste irgendwas dagegen nehmen. Langsam machte sie mich wirklich verrückt!

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt