46. Ende

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„Maske auf", sagte ich zu Ian. Wir waren endlich da und irgendwie bekam ich sofort ein komisches Gefühl. Ich wusste nicht genau was es für eins war, vielleicht so etwas wie Nervosität, wahrscheinlich weil ich ihm wieder gegenüber treten würde. Er hatte mich solange gequält, bis er mich gebrochen hatte... Ich spannte mich an. So erniedrigt hatte mich bis jetzt nur mein Vater. Das würde er auf jeden zurück kriegen! Genauso wie mein Vater.

"Klar. Im Moment hat noch keiner eine an, aber wir sind natürlich die ersten die das bringen", sagte Ian ganz entspannt und betrachtete seine Maske.

Ich stieg aus dem Auto aus und richtete mein Jackett. 'Genug mit dem Gefühlsquatsch'. Ich durfte nicht emotional werden. „Du wolltest mit, dann halte dich gefälligst auch an meine Regeln".

Seufzend streckte er mir die Hand entgegen. „Gott, wie hält es Chloe nur mit dir aus?!"

„Gar nicht, deshalb hat sie mich auch verlassen", sagte ich genervt und lief an ihm vorbei. Reichte schon das ich gestresst wegen dem Arzt war, musste er mir auch noch Chloe erwähnen? Ich schaute mich langsam um. Apropos Arzt... Der Mistkerl hatte viel weiter ausgebaut. Wie es drinnen jetzt wohl aussah?

„Okay der kam nicht gut, tut mir leid", sagte Ian und kam neben mich.

„Schon okay", sagte ich knapp.

„Hier ist wirklich viel los... So viele waren es letztes Mal nicht, oder? Und irre ich mich, oder hat er hier umgebaut?", fragte er und schaute sich um. „Übrigens fand ich es gerade echt unhöflich das du nicht meine Hand halten wolltest".

„Wir bleiben im Hintergrund, verstanden? Nicht viel Theater. Ich will unbemerkt bleiben. Wir suchen zuerst Miller und behalten ihn im Auge. Wenn der Saal voll ist, geht es auf mein Wort los, okay?"

Ian nahm meine Hand. „Oki doki!"

„Muss das wirklich sein?" Er schaute mich kurz an. „Bitte, du kannst glücklich sein das du so einen gut aussehenden Freund hast!"

„Es stimmt also wirklich..." Wir drehten uns beide um und schauten die zwei Frauen an, die hinter uns standen.

„Was?", fragte ich sie. Hatte sie etwa gehört was wir vorhatten? Dann musste ich beide töten, sofort.

Sie lächelte leicht. „Die hübschesten Männer sind wirklich entweder vergeben, oder schwul. Auf euch zwei trifft wohl beides zu".

Ich schaute sie verwirrt an. „Was?"

Ian seufzte. „Das heißt, wie bitte! Tut mir leid Ladys, mein Gatte ist immer so unhöflich. Ich bin Francesco und das ist Calvin".

„Nicht schlimm", lachte die Blondine. „Ich bin Sahra und das ist meine Freundin Amber. Charlotte hat uns heute eingeladen, wir kennen einfach keinen hier! Ihr seid bestimmt Freunde von Doktor Miller, oder?"

„Schön euch kennenzulernen! Und ja! Doktor Miller ist schon ein langjähriger Freund von uns", lächelte Ian. So viel zu diskret. Ian ignorierte meinen Plan natürlich komplett. Wir waren hier um jemanden zu töten und nicht um neue Freunde zu finden. Aber, vielleicht konnten die zwei ja hilfreich sein.

„Charlotte ist...?", fragte ich verwirrt.

„Doktor Millers Freundin", sagte Amber. „Wusstet ihr das nicht?..."

„Oh, nein. Wir haben uns ja schon lange nicht gesehen", rette Ian schnell die Situation. Aha, eine Freundin. Sehr interessant.

„Dann kommt! Wir stellen sie euch vor!", sagte Sahra...


Staunend schaute ich aus den Fenster. „Wow...", sagte ich leise und betrachtete dieses... Dieses Schloss! Eins musste man dem alten Mann lassen, er hatte Geschmack! Es war nämlich so eine Art modernes Schloss, nicht so wie die anderen.

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt