25. Kapitel

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Katarinas Sicht:

Chloe war sofort eingeschlafen, aber ich war irgendwie noch nicht so richtig müde. Ich würde ihr auf jeden Fall helfen, so gut es ging. Er war noch Besitzergreifender, als sie es beschrieben hatte. Keine Sekunde ließ er sie aus den Augen und vor allem, er plante alles genau. Er war sehr schlau und spielte mit Taktik.
Das mit dem anderen Kerl, hatte er extra provoziert, damit sie Mitleid mit ihm bekam. Jetzt wusste er genau wie er sie behandeln musste, damit sie ihm in die Arme sprang. Mitleid, das hatte bei mir auch immer gezogen... Seufzend setzte ich mich auf und schaute mich um. Mein Hals war trocken.
Sollte ich aus dem Wasserhahn trinken, oder unten einfach eine Flasche holen? Ich entschied mich für die Flasche und stand auf. Ob ich Chloe überhaupt helfen konnte, wusste ich nicht einmal selbst. Das würde eine große Aufgabe werden und ich war emotional, eigentlich auch nicht besser als sie dran.

Ich lief runter und fand recht schnell die Küche. Das Haus war zu groß, um sich an einem Tag, alles hier zu merken. Eigentlich wollte ich hier gar nicht bleiben, aber ich tat es für sie. Damals hätte ich auch jemanden an meiner Seite gebraucht, aber ich hatte keinen, genauso wie sie, aber jetzt hatte sie mich. 'Wieso erinnerst du mich nur so an meine Schwester, Chloe...', dachte ich traurig. Wieso war es damals nur so weit gekommen?

Ich öffnete den Kühlschrank, der mit zwei Türen ausgestattet war und jetzt gab es mal wieder etwas zu staunen. Verdammt gab es hier eine Auswahl! Wer verdrückte denn das ganze Zeug da drinnen? Und alles war frisch. Ich nahm mir eine Wasserflasche und drehte mich um. Vor Schreck ließ ich die Flasche fallen und hielt mir die Hand an die Brust, auf mein schnell klopfendes Herz.

Er lehnte an der Wand und schaute mich amüsiert an. Die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt, sein Hemd war offen und die Krawatte, hing ihn lässig um den Hals. 'Er wollte also schlafen gehen... Wie hat er mich überhaupt gehört?!' Er musste mir gefolgt sein, der Mistkerl!

Die Flasche blieb genau an seinem Schuh stehen. Er beugte sich runter und hob sie auf. "Auch durstig?", fragte er grinsend, als ob wir Freunde wären.

Ich nickte. "Sonst wäre ich ja nicht hier".

Langsam kam er auf mich zu, mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen. "Die hast du fallen lassen", sagte er und hielt sie mir hin. Er war unangenehm nah und das bereitete mir Unwohlsein. Das er mir Angst machte, konnte ich nicht bestreiten. So groß und breit gebaut wie er war, schüchterte er einen ganz schön ein. Doch ich versuchte ihn trotzdem die Stirn zu bieten und meine Angst zu verstecken. "Danke", sagte ich kalt und wollte weg, doch er versperrte mir den Weg. "Darf ich?", fragte ich mit ruhig stimme, schaute ihn dabei aber böse an. Mein Herz raste vor Angst!

Er drückte seinen Körper an mich und kam mit seinem Gesicht ekelhaft nah. "Du weißt alles über mich... Katarina", sagte er und betonte meinen Namen. "Das weiß ich".

Ich schaute in eine andere Richtung und versuchte stark zu bleiben, was echt schwer war. "Könntest du etwas Abstand von mir nehmen?"

"Könnte ich, aber das will ich nicht. Du bist echt schön, das wollte ich dir schon die ganze Zeit sagen, konnte es aber nicht vor Chloe und Rita. Ich mag deine hohen Wangenknochen und die Form deiner Augen...", sagte er und spielte mit mir...

James Sicht:

Ich strich ihr Haar hinters Ohr und lies meine Hand ihren Hals entlang gleiten. Daraufhin bekam sie Gänsehaut... Was schüchterte eine Frau ein? Genau, die Nähe eines Mannes, den sie verachtete! Ich stand nicht wirklich auf sie, aber so nervös wie sie wurde, traf ich genau ins Schwarze. Ihr Herz schlug gegen meine Brust. Perfekt. Sie brauchte noch mehr Angst, damit sie hier verschwand! "Was gefällt dir am meisten an mir, hm?", flüsterte ich ihr ins Ohr und legte meine Hand auf ihre Taille.

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt