27. Kapitel

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Henry lief an mir vorbei und setzte sich wie ein Häufchen Elend aufs Sofa. Seine Schultern hingen runter und sein Blick war durchgehend auf den Boden gerichtet. 'Genau, schäm dich dafür, was du uns angetan hast!' Ich setzte mich gegenüber von ihm hin und schaute ihn an. Er hatte meiner Frau Drogen verabreicht, hatte sie zum töten gebracht und vor meinen Augen angefasst. Wie hatte er nur überlebt? Ich war mir sicher das ich sein scheiss Herz getroffen hatte, aber er war schon immer ein harter Knochen gewesen. Er hatte verdammt großes Glück gehabt und jetzt war er hier. Vor meinen Augen.

"Also?", fragte Henry mich. "Wieso hast du mich hergerufen?"

"Bereust du es?" Er nickte. "Was?", fragte ich.

"Alles", sagte er knapp. "Einfach alles, James... Es tut mir leid".

Ich fuhr mir nachdenklich übers Kinn. Jetzt könnte ich ihn eigentlich, genau hier, töten... "Bist du clean?" "Ja".

"Du wirst sie um Entschuldigung bitten... Auf Knien. Wenn sie deine Entschuldigung nicht annimmt, töte ich dich". Er zuckte mit den Schultern. "Einverstanden".

"Nun, gut. Du hilfst mir jemanden zu suchen", sagte ich und stand auf. Ich streckte ihm meine Hand entgegen. "Wir werden ihn herbringen und alles aus ihm raus quetschen, so schnell wie es geht. Sind wir uns hier auch einig?"

Lächelnd nahm er meine Hand und stand auf. "Ganz wie in alten Zeiten?"

Ich grinste. "Ganz wie in alten Zeiten!"...

Ich hielt neben Erik an und zog meine Brille aus. "Ja?"

Er beugte sich zu mir runter. "Mister Cunningham hat mich vorhin angerufen". "Was wollte er?", fragte ich genervt. Dieser Mensch konnte mich einfach nicht in Ruhe lassen.

"Sie sollen ihn später anrufen. Und es gibt essen", lächelte er.

Ich schaute nachdenklich in den Himmel. "Ja. Wir kommen gleich!" Nickend lief er zurück zum Haus.

"Es gibt essen! Lass uns zurück fahren!", rief ich Katarina zu. Nickend fuhr sie mir hinterher. In der Garage angekommen. Stieg ich aus und winkte sie rüber.

"War Mega geil!", sagte sie grinsend und stieg aus.

"Ja! W..." Mit zusammen gebissenen Zähnen hielt ich inne und betrachtete den Kratzer an seinem Auto. Das musste beim reinfahren passiert sein. "Ehm..." "Was?", fragte sie und drehte sich um. "Oh mein Gott... Er wird mich töten!"

"Nein! Ich war das", sagte ich. "Mich wird er schon nicht töten".

"Und was ist wenn er dich schlägt?!", fragte sie panisch. "Das war ich! Ich sag es ihm wenn er kommt!"

"Nein, keine Sorge", lächelte ich. "Das war ich und er traut sich nicht mich zu schlagen. Glaub mir. Und jetzt komm, ich habe richtig Kohldampf!"

"Es tut mir so leid, Chloe!", sagte Katarina verzweifelt. "Wie?! Ich?! Ohman".

Ich lachte. "Das hat er verdient! Mach dir keine Sorgen. Das Regel ich schon!"...

Genervt schaute ich auf das Handy Display. James wollte das ich ihn anrief, aber dazu hatte ich gar keine Lust. Es war jetzt kurz vor zwölf Uhr. Hoffentlich schlief er schon.

Ich drückte auf das Anruf Symbol und hielt mir das Handy ans Ohr. Lächelnd kraulte ich Mika, die mir sofort ins Gesicht sprang und mich anfing abzuschlecken. "Na mein Schatz! Wir uns schon den ganzen Tag nicht gesehen! Ich liebe dich du kleines Monster!", sagte ich zu ihr und knuddelte sie richtig. Das er sie damals weggegeben hatte, hatte mich sehr verletzt.

L-B Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt