Twenty-Fifth Lesson: Don't live in the Past.

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Twenty-Fifth Lesson: Don't live in the Past.






Olivia:


Unsicher saß ich vor dem Denkarium. Eigentlich wollte ich mir heute Remus' Erinnerungen ansehen, aber etwas hinderte mich daran. Ich mag dich. Er mochte mich. Wieso? Es musste einen Hintergedanken geben. Es gab immer einen. Mein Vertrauen würde ihm Vorteile einbringen. Vorteile für Dumbledore und für den dummen Orden. Somit könnte er eine höhere Stellung im Orden bekommen. Aber war das seine Art? Würde er so etwas tun? Gab es vielleicht einen anderen Grund? Unwirsch schüttelte ich den Kopf. Die Gründe sollten mir egal sein. Ich durfte ihm nicht vertrauen und würde es auch nicht! Er war ein dreckiger Werwolf. Wieder sah ich auf das Denkarium. Ich würde mir seine Gedanken später vornehmen. Viel später. Jetzt würde ich mir erst mal James Potters oberflächliche Gedankenwelt antun. Kopfüber stürzte ich in das Denkarium und folgte Potter durch sein behütetes und schönes Leben. Ich stand neben ihm, als er Lily das erste Mal sah. Der zehnjährige Potterjunge erstarrte neben mir, als das Schlammblut neben ihm herlief. Sie ließ etwas fallen und Severus kam herbei und hob es auf. Der Potterjunge neben mir musterte die beiden skeptisch, sowie ich. Er verabschiedete sich von seinen Eltern.

„Peter!", forderte er den dicken Jungen neben sich auf mitzukommen und sie gingen in den Zug. Wieder folgte ich ihnen. Nach einer Ewigkeit fanden sie ein leeres Abteil. Konnte man diese Erinnerung nicht irgendwie überspringen, schoss es mir durch den Kopf, als die Jungs anfingen sich über die Häusereinteilung zu unterhalten. Sie zogen Slytherin ziemlich durch den Dreck. Am liebsten hätte ich die beiden Gören um einen Kopf kürzer gemacht. Grummelnd ließ ich mich auf einen Sitz fallen. Wieso war diese Erinnerung so wichtig für Potter? Konnte ich in einem Denkarium ein kleines Schläfchen wagen? Meine Überlegungen wurden von dem Öffnen der Abteiltür unterbrochen. Ein kleiner, blasser Junge stand dort. Schüchtern starrte er Potter und den Dicken an. Potter lächelte sein Potterlächeln.

„Komm doch rein!", forderte er den blassen Jungen auf. Angesprochener zögerte.

„Wir beißen nicht!", endlich rührte sich der Junge und kam herein. Jetzt erkannte ich ihn auch. Es war Remus. Langsam wurde es doch ziemlich interessant. Diese drei Jungs waren so gegensätzlich. Es war unglaublich. Ich wunderte mich wo Black blieb. Müsste er nicht auch irgendwann dazu stoßen? Doch er kam nicht. Die Zugfahrt zog sich. Man müsste es doch irgendwie beschleunigen können? Ich zerbrach mir den Kopf darüber wie es gehen sollte, doch mir fiel nichts dazu ein. Ich sollte das mal in der Bibliothek recherchieren. Endlich waren wir da. Ich fluchte. Die Erstklässler mussten über den See. Ich fand es schon zu meiner Zeit als Erstklässler schlimm und war froh es hinter mir zu haben und jetzt musste ich tatsächlich wieder in so ein kleines Boot. Resigniert steig ich zu Potter und Co in eins der Boote. Es schaukelte unheimlich. Mir wurde schlecht. Mit wackligen Beinen stieg ich aus und entdeckte zum ersten Mal Sirius. Dieser hatte sich besorgt über mich gebeugt. Mein jüngeres Ich war grün im Gesicht, sowie ich jetzt. Es gab Dinge die änderten sich nie. Reg stand neben Sirius und sah hilflos aus. Nach wenigen Sekunden richtete sich mein jüngeres Ich auf und setzte eine herablassende Miene auf. Nur das Grün in meinem Gesicht verriet noch etwas. Hagrid führte die Erstklässler in die Kammer vor der großen Halle. Aufgeregt tuschelten die Kinder miteinander. Potter redete ununterbrochen von Quiddtisch. Er wandte sich Evans zu und versuchte mit ihr über Quidditsch zu reden. Sie hörte ihm aufmerksam zu, doch ihr Blick huschte immer wieder zu Severus, was auch Potter zur Kenntnis nahm. Severus stand in einer Ecke bei uns. Hier tuschelte niemand. Arrogant starrte der Trupp aus Reinblütern die anderen an. Alle bis auf Sirius er hörte Potter aufmerksam zu. Wieso war mir das damals nicht aufgefallen? McGonagall kam herein und die Schüler verstummten. Sie ließ ihren Blick über die Reihen schweifen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ihr Blick länger bei meinem jüngeren Ich hängen blieb, als bei den anderen. Verwundert nahm ich dies zur Kenntnis. Hatte sie mich da schon gehasst? Nachdenklich folgte ich ihr in die Große Halle. Sirius wurde schon ziemlich am Anfang nach Gryffindor gesteckt. Wieder folgte überraschendes Gemurmel. Ich erinnerte mich wie ich damals zusammen zuckte und die Tränen unterdrücken musste. Von da an durfte ich nicht mehr mit Sirius befreundet sein. Sobald Potter eingeteilt wurde folgte ich ihn an den Gryffindortisch. Sirius saß einige Plätze entfernt von ihm. Er sprach mit Niemandem. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Wenn er nach Slytherin gekommen wäre, wie wär unser Leben dann verlaufen? Mir wurde das zu schmerzhaft. Ich musste hier raus. Ich würde Potters Gedanken später weiter durchforsten. Wie kam ich denn jetzt hier raus? Verzweifelt trat ich von einem Bein aufs andere. Sirius drehte seinen Kopf und sah mich an, beziehungsweise sah er durch mich hindurch. Ich drehte mich um. Er starrte mein jüngeres Ich an. Nun betrachtete ich mich auch genauer. Meine Augen glitzerten. Die Tränen hatte ich wohl, doch nicht so gut unterdrückt, wie ich es in Erinnerung hatte. Wie viele Tränen ich schon wie diesem Mistkerl vergossen hatte konnte ich wirklich nicht sagen.

„Conclusio", flüsterte ich. Rods Vater hatte mich mal in eine Erinnerung mitgenommen, um mir meine Mutter zu zeigen. Merlin sei Dank, fiel mir endlich das richtige Wort ein. Endlich stand ich wieder in der Wirklichkeit. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich würde damit später weiter machen. Schließlich machte es mich schon neugierig wie sich die Rumtreiber zusammen gerauft hatten. Müde schlich ich mich hinaus auf den Gang. Frische Luft würde mir jetzt gut tun, beschloss ich. Langsam schlenderte ich die Treppen hinab. Meine Gedanken kreisten um Reg, Sirius und Remus. Ich musste mich bei Reg entschuldigen. Unbedingt. Aber wie? Sein Leben lag in meiner Hand. Ich hatte bis jetzt noch nichts, was nützlich für den Lord sein könnte und es waren bald Ferien! Gedankenversunken ging ich die nächste Treppe hinunter, schade dass ich nicht an eine der vielen Trickstufen in Hogwarts dachte und prompt in eine trat. Entsetzt schrie ich auf und fiel nach vorne. Das würde ein schmerzvoller Aufprall werden. Ängstlich schloss ich die Augen. Nach einigen Sekunden öffnete ich sie wieder. Wo blieb der Schmerz? Suchend sah ich mich um. Ich war nicht gefallen. Ich stand auch nicht. Mich trug jemanden. Langsam verließ mich der Schock und ich sah hoch. Spitzbübisch grinste mich Potter an. Bei Merlins Unterhose. Wieso hasste mich das Universum so.

„Ich wusste ja, dass alle Mädchen auf mich fliegen, aber dass es selbst das verlobte Eisprinzesschen tut, das macht mich umso bemerkenswerter, oder?". Das konnte doch wirklich nicht wahr sein.

„Potter lass mich runter.", knurrte ich.

„Wie wäre es mit einem Danke mein Held?"

„Wie wäre es mit ein bisschen Tiefgang Potter? Genau deswegen mag Evans dich nämlich nicht! Sprüche klopfen kann jeder.", fauchte ich und strampelte mit meinen Beinen.

„Danke sagen offensichtlich nicht.", erwiderte er.

„Lass sie runter!", zischte Reg. Erstaunt drehte ich meinen Kopf. Reg stand nicht weit entfernt und er schien zu rasen vor Eifersucht.

„Lass mich runter.", bat ich nun etwas hektisch. Verdutzt gehorchte Potter. Reg streckte seine Hand nach mir aus. Eilig lief ich auf ihn zu.

„Fass sie ja nicht nochmal an du Blutsverräter.", Regs Stimme klang kalt, als er das sagte. Er brachte mich in den Slytheringemeinschaftsraum.

„Du verlässt ihn heute nicht mehr.", war das letzte was er zu mir sagte, bevor er wieder verschwand. Seufzend ließ ich mich in einen Sessel fallen. Narzissa die alles beobachtet hatte kam auf mich zu.

„Stress im siebten Himmel?", ihre Stimme klang ein wenig Schadenfroh. Böse schaute ich sie an.

„Solltest du als meine Freundin nicht eigentlich etwas Mitgefühl zeigen?", fauchte ich.

„Ich bin mit Malfoy verlobt. Solche Gefühle wie Mitgefühl existieren bei mir nicht mehr.", kalt sah sie mich an.

„Ich hatte mich doch schon entschuldigt.", seufzte ich.

„Du hast mein Leben zerstört. Eine Entschuldigung reicht da nicht aus.", mussten eigentlich alle auf mir rumhacken?

„Was willst du Zissy?", müde sah ich sie an.

„Du musst dich in den Winterferien ein letztes Mal mit Lucius treffen. Er ist unerträglich und irgendwie ist er in dich verliebt. Mach ihm klar, dass ich nicht wie du sein kann und dass er mich besser behandeln muss. Ich halte das nicht mehr aus.", sagte sie und Tränen flossen über ihre Wange und dann erzählte sie mir von Heulern die ihr Lucius täglich schickte in denen er sie schlecht machte. Mir blieb der Mund über so viel Grausamkeit offen stehen. Ich versprach ihr mein Möglichstes zu tun.

My Lessons for Surviving (Harry Potter FF Rumtreiberzeit)Where stories live. Discover now