Thirtieth-Sixth Lesson: Hold your Horses!

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Thirtieth-Sixth Lesson: Hold your Horses!




Olivia:





Langsam schritt ich den Gang entlang. Ich trug ein weißes Kleid, eigentlich war es eher ein Berg aus Tüll und ich bekam keine Luft mehr. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Mit jedem Schritt zum Altar fiel mir das Atmen schwerer. Meine Hände zitterten. Regs Augen lagen auf mir. Der Gang war unglaublich lang. Endlich erreichte ich den Altar. Aufmunternd lächelte mir Reg zu. Er öffnete seinen Mund um mir etwas zu sagen, doch ich konnte mich nicht konzentrieren. Flüchtig ließ ich meinen Blick über die Gäste wandern. Dort saß Sirius. Neben ihm saß ein Mädchen. Sie hielt seine Hand. Nun konnte ich gar nicht mehr atmen. Alles um mich erzitterte und war voller Schlangen. Der dunkle Lord erhob sich kalt lachend vor uns. Schreiend wachte ich auf. Ich war ein Wrack. Sollte eine Braut sich nicht irgendwie auf ihren Hochzeitstag freuen? Wenigstens ein bisschen? Wacklig stand ich auf. Ich konnte Regulus nicht heiraten. All das mit dem dunklen Lord war eine schlechte Idee. Ich hätte gleich von Anfang an von Lucius weglaufen und zu Sirius rennen sollen, aber nein ich war zu seinem Bruder gegangen. Ja ich liebte Reg, aber doch nur als Freund. Vorwurfsvoll starrte mich mein Spiegelbild an. Ich trug so viele Schuldgefühle mit mir herum. Sev hatte recht, mit allem! Ich war selbstsüchtig. Durch mein Verhalten hatte ich Reg, Sirius, Narzissa und auch irgendwie Malfoy verletzt. Nun starrte mein Spiegelbild mich wütend an. Ich war ein schrecklicher Mensch. Doch wie könnte ich das alles wieder hinbiegen? Fieberhaft dachte ich nach, bis mir die Antwort einfiel. Gar nichts konnte ich hinbiegen. Ich müsste Reg heiraten und irgendwie Lord Voldemort zufrieden stellen und mit Malfoy schlafen. Für Narzissa. Wieso war das Leben bloß so verdammt kompliziert? Nur noch wenige Tage bis zu den Prüfungen. Ich hatte in jeder freien Minute gelernt.
Jetzt hatten wir Schulfrei und ich konnte nicht mehr lernen. Ich konnte keine Bücher mehr sehen, doch sobald ich nichts tat musste ich an Sirius denken. Streng verscheuchte ich alle Gedanken an Sirius aus meinem Gehirn und sah auf die Uhr. Es war erst vier Uhr morgens, aber ich hatte Hunger. Großen Hunger bestätigte mir das Knurren meines Magens. Euphorisch verließ ich meinen Schlafsaal und durchquerte den Gemeinschaftsraum. Als ich hinaus auf den Korridor trat bemerkte ich, dass ich meine Schuhe vergessen hatte. Meine Füße wurden eiskalt. Also musste ich schnell sein. Joggend machte ich mich auf den Weg. In der Küche herrschte Hochbetrieb. Grinsend sah ich den Hauselfen dabei zu wie sie hin und her wuselten. Mittlerweile fand ich sie nicht mehr so schlimm. Gut, sie waren immer noch hässlich, aber ich mochte sie.

„Hallo Miss.", quickte mich eine Hauselfin mit besonderes großen Ohren an.

„Hallo.", grinste ich.

„Was kann ich für Sie tun?"

„Kannst du mir was zu essen besorgen?", sie nickte und verschwand. Glücklich lehnte ich mich in dem Stuhl zurück. Die Hauselfen deckten den Tisch vor mir. Soviel konnte ich niemals essen. Ich wollte sie gerade darauf hinweisen, als das Gemälde zur Seite schwang. Die Rumtreiber kamen herein. Potter zog Evans hinter sich her. Oh Merlin musste das passieren? Sirius entdeckte mich als Erster und blieb wie versteinert stehen. Ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich wäre ich auch am liebsten woanders als hier. Potter der nicht aufgepasst hatte, rannte in Sirius' Rücken.

„Pad, was ist los? Warum bleibst du hier einfach so stehen?", zeterte er herum, doch Remus der mich auch bemerkt hatte, würgte ihn ab. Die Stille war ziemlich erdrückend.

„Cooper, was machst du denn hier?", durchbrach Evans die Stille. Freundlich lächelte sie mich an.

„Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Schlammblut.", knurrte ich, doch sie ließ sich nicht beirren, anderes als ihr Freund der mich böse anfunkelte.

„Waren wir nicht schon etwas weiter?", grinsend setzte sie sich neben mich. Ihr Grinsen steckte mich an.

„Du hast recht, das hatte ich vergessen, Evans.", das Evans betonte ich besonders.

„Du kannst mich auch Lily nennen.", bot sie an.

„Immer langsam mit den jungen Pferden.", murmelte ich.

„Ein Muggelsprichwort?", ungläubig sah mich Lily an.

„Hat mir Remus erklärt.", ich musste über ihre Verwirrung lachen. Remus kam dazu und setzte sich auch neben mich.

„Olivia war eine gute Schülerin.", sagte er und verblüffte Lily noch mehr.

„Und Remus ein guter Lehrer.", nun stand Lilys Mund offen.

„Wieso darf er dich beim Vornamen nennen und ich nicht?", schmollend sah sie mich an.

„Okay du darfst das auch, aber nicht in der Öffentlichkeit.".

„Wenigstens etwas.", murrte Lily.

„Olivia bist du betrunken?", fragte Sirius, der sich langsam wieder zu bewegen schien. Meine neu entdeckte Geselligkeit verblüffte ihn und machte ihn misstrauisch.

„Noch nicht!", antwortete ich wahrheitsgemäß und beauftragte eine Hauselfe mir einen Feuerwhisky zu bringen. Potter ließ sich still neben Lily nieder und Pettigrew folgte ihm. Sirius setzte sich mir direkt gegenüber. Er ließ mich kein Moment aus den Augen.

„Sirius kannst du mal aufhören zu starren?!", fuhr ich ihn an, nachdem ich meinen zweiten Eierkuchen verdrückt hatte. Grinsend sah er mich an.

„Ich kann, aber ich will nicht.", mir schoss bei seinen Worten augenblicklich die Röte ins Gesicht.

„Olivia weißt du eigentlich wie schön du bist?", tief sah er mir in die Augen und ich wurde noch röter.

„Sirius, weißt du eigentlich, dass ich bald heiraten werde?", meine Stimme klang flehentlich. Er sollte endlich aufhören. Ich wusste, dass ich ihn nicht haben konnte. Er wusste auch, dass er mich nicht haben konnte. Seine Miene wurde finster.

„Sirius bitte mach es für uns nicht noch schwerer, als es nicht ohnehin schon ist.", meine Stimme war zittrig.

„Es ist absolut nichts schwer an unserer Situation.", knurrte er.

„Sirius, bitte.", zischte ich. Lily und Remus sahen beide unbeteiligt auf die Tischplatte. Potter beobachtete interessiert sein Pfannkuchen, nur Peter starrte interessiert zwischen uns hin und her.

„Du kannst auf unsere Seite wechseln.", begehrte Sirius auf.

„Nein kann ich nicht!", meine Stimme klang kalt.

„Kannst nicht oder willst nicht?".

„Ich kann und WILL nicht!", schrie ich und verließ fluchtartig die Küche.

Remus:

Betrübt sah ich ihr hinterher. Sirius war wütend aufgesprungen und hatte mit einer fließend Bewegung alles vom Tisch gefegt. Er war wütend. Richtig wütend. Immer wieder raufte er sich seine Haare und schrie die Hauselfen an die versuchten das Chaos zu beseitigen. Das war es, was Olivia mit seiner Slytherinseite meinte. Ich wusste es, denn wenn Sirius so war, erkannte ich ihn kaum wieder. Wir erkannten ihn alle nicht wieder. Nur Olivia konnte diese unbändige Wut in ihm heraufbeschwören. Im Stillen waren wir uns einig das Sirius ohne Olivia besser dran war, aber Olivia war einfach Olivia. War man einmal in ihrem Bann kam man schwer wieder heraus. Ich wusste es. Hatte ich doch angefangen mit jedem Mädchen aus Hogwarts zu schlafen um sie wenigstens fünf Minuten aus meinem Kopf zu bekommen. Langsam verstand ich warum Sirius zu so einem Frauenheld geworden war.

„Jetzt reicht es.", riss mich Prongs' Stimme aus meinen Gedanken. Er hielt Pad davon ab einen Hauselfen zu verfluchen.

„Ich denke wir sollten jetzt Quidditch spielen.", entschieden nahm er Pad den Zauberstab ab.

„Nein wir sollten jetzt nicht Quidditch spielen. Quidditch löst nicht alle Probleme, James.", fauchte er und wollte sich gerade seinen Zauberstab zurück holen, doch James zog ihn erstaunlich schnell weg. Sucherqualitäten.

„Hauselfen zu verfluchen auch nicht.", erwiderte James trocken. Sirius sackte in sich zusammen.

„Du hast recht!", murmelte er.

„Sieh es mal so. Bald sind Prüfungen und wir sind alle weg. Oder Remus?", ich nickte bestätigend. Sirius schnaufte verächtlich.

„Ich denke wir sollten Olivia einfach machen lassen. Sie trifft schon noch die richtige Entscheidung. Sie sah mit den Gedanken an eine Hochzeit auch nicht so glücklich aus.", Lily stand auf und klopfte Pad aufmunternd auf die Schulter. Sie hatte recht.  

My Lessons for Surviving (Harry Potter FF Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt