[Intro]

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"Hey Leute! Ich bin es wieder, euer V!"
Unsicher auflachend fährt sich der Junge durch das braune Haar, doch kurz darauf fallen ihm die Strähnen wieder zurück in das Gesicht und verdecken leicht die braunen Augen.

"Heute ist es soweit. Meine neue Schule wartet auf mich! Ihr glaubt mir bestimmt nicht, wenn ich euch sage, wie krass aufgeregt ich bin, aber es entspricht der Wahrheit."

Erneut lacht er kurz auf, lässt sein altbekanntes Kastenlächeln erscheinen und seinen Blick auf die Finger in seinem Schoß wandern.
Doch er zeigt nur kurz seine Unsicherheit, hebt wieder seinen Blick auf den Bildschirm seines Laptops, in dem er sich während des Livestreams selbst beobachten kann. Eine Nachricht ploppt auf und sofort beginnt sein Herz ein wenig schneller zu schlagen.
Sie stammt von einem User, der immer seine Streams verfolgt und kommentiert. Ein richtiger kleiner Fan und darüber freut sich der braunhaarige Junge ungemein. Auch wenn seine Streams für ihn eher eine Art Tagebuch darstellen, indem er für sich allein das Erlebte verarbeiten kann, freut er sich doch über die Community, die er sich mit den Jahren aufgebaut hat. Und JJk97 ist seit Beginn ein fester Bestandteil davon. Er kann nicht verhindern, dass sein Lächeln noch eine Spur breiter wird, während er die Frage mit seiner tiefen und doch angenehmen Stimme laut vorliest.

"'Auf welche Schule gehst du denn jetzt?' Hmm, ich weiß, das wüsstet ihr gern, aber ich werde es nicht verraten. Immerhin sei auch mir ein wenig Privatsphäre gegönnt oder?"

Die User stimmen seiner Aussage zu und erleichtert atmet er einmal tief aus.
"Ich hoffe so sehr, neue Freunde finden zu können. Ehrliche, zuverlässige, die mich so nehmen, wie ich bin. Denn ihr wisst mittlerweile auch, dass ich keine einfache Persönlichkeit bin."

Erneut erhält er Bestätigung und aufmunternde Worte und es macht ihn glücklich.
"Einige von euch können sich sicher nicht vorstellen, wie es ist, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und irgendwo anders einen kompletten Neustart hinzulegen. Und ich kann euch versichern, dass es keinesfalls einfach ist."

Erneut fährt er sich durch die Haare und lässt sie dadurch nun unordentlich in alle Richtungen abstehen.
"Ich habe überlegt, meine Haare zu verändern, aber ich habe leider keinen Plan wie. Habt ihr nicht vielleicht eine Idee?"

Lauter eigenartige Vorschläge werden gepostet und lassen den Jungen vor der Kamera schmunzeln. Aber wieder werden seine Augen von einem ganz bestimmten Kommentar eines ganz bestimmten Users angezogen.
'Sie sind so, wie sie sind perfekt. Aber bestimmt würde dir orange auch gut stehen.'
Immer wieder liest er diesen einen Satz durch und erneut überkommt seinem Herzen ein weiteres Stolpern.
Er lässt seinen Blick in die Kamera wandern, um den anderen den Eindruck zu vermitteln, er würde sie direkt ansehen. Noch immer umspielt ein schönes Lächeln seine Lippen, während immer noch dieser Kommentar in seinem Kopf herumschwirrt.
"Leute, tut mir ehrlich leid, aber ich muss jetzt los. Die Zeit wird knapp und ich habe noch nicht einmal gefrühstückt. Wir sehen uns im nächsten Stream und ich lasse euch via Instagram wissen, wann das sein wird. Danke, dass ich euch wie gewohnt meine Gedanken mitteilen durfte und ich freue mich auf das nächste Mal!"

Noch immer lächelnd beendet er das Programm und klappt seinen Laptop zu. Er streckt sich einmal ausgiebig auf seinem Stuhl, ehe er sich aufrichtet, seine Kleidung glattstreicht und noch einen letzten, prüfenden Blick in den körpergroßen Spiegel wirft.
Auf dem Weg in die Küche verlässt dieser Kommentar nicht seine Gedanken, kein einziges mal und je länger er darüber nachdenkt, desto mehr nimmt der Vorschlag Gestalt an. Ja, vielleicht färbt er sich die Haare tatsächlich orange, mit einem neuen und frischen Haarschnitt wird das ganze dann noch aufgepeppt. Er freut sich schon jetzt darauf.

Gähnend setzt er sich an die Kücheninsel und beobachtet seine Mutter, wie sie am Herd sein Essen zubereitet. Sein Gesicht hat er auf einer Hand abgestützt und ein Grinsen kann er sich nun nicht mehr verkneifen.

"Dass du immer noch jeden Tag versucht, mir etwas zu essen zu machen."

Erschrocken über den Klang seiner Stimme wirbelt seine Mutter herum und lässt dadurch den Pfannenwender fallen.

"Tae! Du sollst mich nicht immer so erschrecken!" Gespielt verärgert plustert die junge Frau die Wangen auf und stemmt die Hände in die Hüften.

Lachend steht der Braunhaarige auf und bückt sich zu dem Gegenstand, spült ihn einmal ab und lässt ihn dann selbst in der Pfanne verschwinden, um das bereits recht dunkel gebratene Rührei zu verrühren.

"Mama, ich liebe dich, aber du kannst nicht kochen.", sagt er ganz beiläufig und schielt zu seiner Mutter, die ihn interessiert dabei beobachtet, wie er doch noch ihr Gericht rettet.
Sie seufzt einmal auf, fährt ihrem Sohn durch die Haare und setzt sich schließlich an den Platz, an dem er eben noch gesessen hat.

"Manchmal habe ich das Gefühl, du erziehst mich und nicht ich dich."

Er dreht sich um und stellt ihr einen Teller vor die Nase, legt noch Besteck dazu und füllt sich nun selbst etwas auf. Der Junge setzt sich ihr gegenüber und beginnt das Essen in sich hineinzuschaufeln.

"Und trotzdem bist du die beste Mutter, die man sich wünschen kann!", meint er, nachdem er aufgegessen hat.

Sie seufzt erneut, steht auf und schließt ihn in eine liebevolle Umarmung. Nochmal fährt sie ihm durch die Haare, ehe sie schließlich anmerkt: "Du solltest mal wieder die Haare schneiden, Taehyung."

Zufrieden erwidert er die Umarmung seiner Mutter, schließt seine Arme eng um ihren, im Vergleich zu seinem, zierlichen Körper und vergräbt sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Er liebt sie wirklich sehr, so haben sie doch schon gemeinsam genug in ihrem Leben durchgemacht.

"Ich habe schon eine Idee.", murmelt er und löst sich schließlich von ihr, um sich seine Jacke anzuziehen.

"Ich bin gespannt." Kritisch mustert sie ihren Jungen, während er sich seine Schuhe anzieht. "Bist du aufgeregt, Tae?"

Verwundert hebt er die Augenbrauen und setzt ein Lächeln auf. Dieses mal ein unechtes, denn er will seine Mutter nicht beunruhigen. Klar ist er aufgeregt, und wie. Er hat Angst davor keine Freunde zu finden oder als Außenseiter dazustehen. Wer wäre nicht aufgeregt in diesem Moment?

"Wo denkst du hin, Mama? Ich bin Kim Taehyung, nie aufgeregt, immer gut drauf und mir ist nichts peinlich."

Sie lacht einmal auf und schlägt ihm verspielt gegen den Unterarm. "Du bist so ein Idiot. Pass auf dich auf, ja? Geld lege ich dir hin, ich muss heute lange arbeiten."

Taehyung nickt nur und wirft sich seinen Rucksack über. Er gibt seiner Mutter noch einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwindet mit einem "Tschüss Mama, bis heute Abend!" durch die Tür, um sich auf den Weg in seine neue Schule zu machen.

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Achja, ich habe eine Schwäche für den Boy in Luv Tae, deshalb wird er in meiner Geschichte auch genau diese Frisur haben, jedenfalls im Verlauf. xD

𝐕-𝐁𝐥𝐨𝐠│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant