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Jungkook POV

"Möchtest du heute mal mit zu mir kommen?"

Verwundert halte ich in meiner aktuellen Bewegung inne und drehe meinen Kopf in Richtung Taehyung. Ich war gerade dabei, meine Schulsachen in meinen Rucksack zu stopfen um gemeinsam mit Taehyung dieses erdrückende Gebäude namens Schule zu verlassen. Doch ich hätte nicht erwartet, dass er mich tatsächlich zu sich einlädt.

Unsicher pule ich an meinen Nägeln und mustere das Gesicht meines Freundes, versuche herauszufinden, ob das vielleicht doch nicht ernst gemeint war, doch ich werde enttäuscht. Ein warmes Lächeln umspielt seine Lippen und seine Augen zeigen mir, wie sehr er mich liebt und mich bei sich haben möchte. Und trotzdem bin ich mir unsicher.

"I-ich weiß nicht so recht", gebe ich dann auch ehrlich zu und merke wie ein nervöses Kribbeln meinen Körper durchfährt und mir wieder schwindelig wird. Doch Taehyung unterbricht die nahende Panikattacke, indem er seine Hand leicht auf meinem Rücken platziert, sich zu mir vorlehnt und seine andere Hand einmal durch mein Haar fahren lässt. Sofort entspanne ich mich und schließe genießerisch die Augen.

"Du musst nicht, wenn du nicht bereit dafür bist", bemerkt er sanft und lässt seine Hand erneut durch mein Haar fahren. Jetzt, wo ich seine Stimme gehört habe, habe ich mich nun komplett beruhigt und öffne wieder die Augen, um wieder sein liebevolles Lächeln zu sehen. Er ist so umsichtig, das habe ich gar nicht verdient. Ich war am Anfang so gemein zu ihm und er tut einfach so, als wäre das alles nie passiert. Es ist an der Zeit, dass ich ihm endlich mal etwas zurückgebe, ihm zeige, wie wichtig er mir ist und dass ich es zu schätzen weiß, wie er mich behandelt.

Ich schüttele also ein wenig den Kopf, weshalb er leicht verwirrt die Stirn runzelt und in seiner Bewegung erstarrt.

"Ich komme gerne mit zu dir nach Hause", sage ich leise, sodass nur Taehyung es hören kann.

Sein Lächeln erscheint erneut und er steht auf, hält mir seine Hand hin, die ich nur zu gern ergreife und mich von ihm hochziehen lasse. Er schultert seine Tasche, was ich ihm mit meiner eigenen nachtue und gemeinsam verlassen wir Hand in Hand das Schulgebäude, um Taehyungs Zuhause anzusteuern.

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"Ihr habt ein wirklich schönes Haus", merke ich sichtlich überrascht an. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, immerhin wohnt er in derselben Gegend wie ich und es gibt hier nichts anderes als Einfamilienhäuser und trotzdem habe ich gedacht, dass er bescheidener lebt. Das Haus erscheint größer als mein eigenes, was es wahrscheinlich nicht ist, aber vermutlich liegt es daran, dass nur zwei Personen dieses Gebäude bewohnen, nämlich er und seine Mutter. Taehyung hat mir bisher noch nicht viel von sich erzählt, was seine Familie angeht war diese Tatsache bisher auch die einzige, die er mir anvertraut hat. Ich habe nie erwartet, dass er in irgendeiner Weise verschlossen sein kann, so habe ich ihn nie eingeschätzt und trotzdem ist es so. Aber ich respektiere es. Immerhin hat er auch mein Geheimnis geschätzt und mir Zeit gelassen, bis ich bereit war, es ihm zu erzählen.

"Möchtest du irgendetwas essen?", reißt seine tiefe Stimme mich aus meinen Gedanken und überrascht blinzele ich ihm entgegen.

"Nein, danke. Im Moment bin ich nicht hungrig. Ich würde viel lieber..."

"Ja?", versucht Taehyung mir auf die Sprünge zu helfen, tritt einen Schritt auf mich zu und umrahmt mein Gesicht mit seinen Händen.

Die Worte sind eher unbedacht aus mir herausgeplatzt, niemals hätte ich gedacht, dass ich überhaupt so fühlen könnte, aber so ist es. Bei mir zu Hause würde ich mich nun an den Schreibtisch setzen und die Hausaufgaben machen, normalerweise auch noch Extraaufgaben und wenn ich damit fertig bin etwas Lesen, doch diese Ambitionen verspüre ich in Taehyungs Nähe nicht. Wenn ich bei ihm bin möchte ich nur ihn sehen, ihn spüren, ihn riechen, am liebsten nie wieder loslassen. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass er mich ebenso sehr liebt, wie ich ihn und ich hätte nie gedacht, dass Liebe so etwas mit sich bringen kann.

"Was würdest du lieber, Jungkook?", versucht Taehyung mir erneut mit einem leicht amüsierten Lächeln eine Antwort zu entlocken. Ich kann mir gerade nicht einmal vorstellen, was in ihm vorgeht, aber egal was ich jetzt sagen würde, es würde ihn vermutlich nur noch mehr amüsieren.

Meine Hand wandert zu einer von seinen, die noch immer auf meinen Wangen liegen, führt sie nach unten, wo sie schließlich neben unseren Körpern hängen und drückt sie einmal.

"Lass uns in dein Zimmer gehen", verlange ich wispernd und ärgere mich, dass meine Stimme dabei ein wenig zittert. Mein Freund muss meine Unsicherheit spüren, denn er drückt meine Hand ein wenig fester und streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

"Ich würde nie etwas tun, was du nicht willst, Jungkook. Das verspreche ich dir."

Ich nicke leicht und beiße mir einmal auf die Unterlippe, doch ich halte seinem Blick stand und lehne mich ein Stück näher zu ihm. Es ist wie gestern. Er ist mir so nah, ich kann seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren, sein Duft benebelt meine Sinne und obwohl wir noch immer im Flur stehen, unten vor der Treppe, kann ich nichts anderes tun, als an ihn zu denken. Ich will ihn, das spüre ich und erneut bin ich verwirrt über meine Gefühle. Noch nie wirkte ein Mensch so anziehend auf mich, wie Taehyung es tut, selbst wenn er nichts macht wie jetzt gerade, sondern einfach nur meine Hand hält, kann ich dem Drang nicht widerstehen.

Ich überbrücke also den schwindelerregend kleinen Abstand zwischen unseren Gesichtern und lege meine Lippen auf seine, nur um wie am Vortag festzustellen, dass ich in meinem Leben niemand anderen als Taehyung wollen würde.

𝐕-𝐁𝐥𝐨𝐠│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now