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Jungkook POV

Taehyung führt mich nach oben in sein Zimmer, wo sich erst einmal staunend meine Augen weiten. Er hat ein wirklich schönes, großes Zimmer und es unterscheidet sich komplett von meinem. In meinem Zimmer gibt es nicht viel, ich habe nicht so etwas typisch jugendliches wie Poster aufgehängt, in meinen Regalen stehen lediglich einige Bücher, für viele andere vermutlich schwere Literatur und dann gibt es noch mein Bett und den Schreibtisch, auf dem sich mein Laptop befindet. Das war's dann auch schon. Vermutlich ist der Laptop das einzig persönliche in diesem Raum.

Doch Taehyungs ist anders. Schon als ich den ersten Schritt hineingetan habe, merke ich, dass ich mich wohl fühle. Ich weiß nicht, ob es an Taehyung selbst liegt, der neben mir steht und mich leicht schmunzelnd beobachtet oder daran, dass es sein Zimmer ist worin wir uns befinden und ich das erste mal so richtig etwas persönliches von ihm erfahre.

Neugierig trete ich an sein Regal heran, lese mir die wenigen Buchtitel durch, schmunzele über die vielen Comics und betrachte interessiert seine Musiksammlung. Vieles davon sagt mir überhaupt nichts.

"Du hörst scheinbar nicht wirklich die Musik, die jeder hört, oder?"

Ich höre ihn leise auflachen und spüre kurz darauf seine Präsenz hinter mir. Eine Hand legt er auf meiner Schulter ab und greift mit der anderen einmal in sein Regal, um eine von den CD's herauszuziehen.

Viel zu schnell löst er seine Hand von meiner Schulter und die Wärme verschwindet, als er sich seiner Musikanlage zuwendet. Er legt die CD ein und setzt sich daraufhin auf den Boden vor seinem Bett, mit dem Rücken dort angelehnt und schließt entspannt die Augen, als die ersten Töne erklingen. Ich kenne die Sängerin nicht, die nun den Raum mit ihrer Stimme beschallt und erst recht verstehe ich nicht viel von dem was sie singt, denn es ist auf Englisch.

Schüchtern setze ich mich neben Taehyung und lausche der Musik, an der ich tatsächlich nach kurzer Zeit Gefallen finde. Sie singt wirklich schön, bringt die Gefühle wirklich zum Ausdruck und ich kann total nachvollziehen, warum Taehyung dabei entspannen kann. Wenn ich jetzt noch wegen der Zweisamkeit zwischen uns beiden nervös war, dann ist es nun komplett verflogen.

"Taehyung?"

"Hm?" Ohne die Augen zu öffnen oder seinen Kopf zu mir zu drehen antwortet er mir, aber ich bin mir sicher, dass ich trotzdem seine ungeteilte Aufmerksamkeit genieße.

Ich rutsche näher an ihn heran, lege meinen Arm auf seinen Schultern ab und spiele in seinem Nacken mit den Haaren, was ihn wohlig aufatmen lässt. Mein anderer Arm umschlingt seinen Bauch, sodass ich mich noch enger an ihn pressen kann, was ihn dann nun doch überrascht die Augen öffnen lässt.

"Was ist denn, Jungkook?"

Verlegen beiße ich mir auf die Unterlippe und obwohl die angenehmen Klänge des Liedes mich beruhigen und ich eben unten keine Hemmungen hatte, ihm näher zu kommen, fällt es mir jetzt gerade wieder deutlich schwer.

"Ich...", beginne ich, doch ich kann den Satz nicht zuende führen, da nach dem kleinen Wort bereits meine Stimme wegbricht.

Ich würde ihm so gerne sagen, was ich will. Dass ich ihn wieder küssen möchte, so wie gestern, dass meine Gedanken seitdem nicht mehr still stehen, was wirklich untypisch für mich ist. Und was noch viel verwunderlicher ist, ist die Tatsache, dass sich mein Körper nach mehr verzehrt. Nach mehr von Taehyung. Ich will ihn spüren, überall und ich will, dass er mich spürt. Klingt das komisch? Oder funktioniert so sexuelles Interesse?
Denn ich kann nicht bestreiten, dass ich heute morgen mit dem Gedanken an Taehyung erwacht bin und nach dem eigenartigen Traum hat mein Körper wahrscheinlich auch ganz normal reagiert.
Es ist nicht so, dass ich mir in meinem Leben noch nie einen runtergeholt hätte, aber ich glaube, ich verspüre weniger das Bedürfnis danach als andere. Aber seitdem Taehyung in mein Leben getreten ist, empfinde ich anders.

Ich stelle mir vor, wie sich seine Finger oder seine Lippen auf meiner Haut anfühlen und was sie mit mir anstellen könnten, wenn ich es nur wollte. Doch will ich das wirklich? Geht das nicht zu schnell? Ich habe noch nie mit jemandem geschlafen, geschweige denn daran gedacht und trotzdem bin ich mir bereits jetzt nahezu zu hundertprozent sicher, dass ich genau das mit Taehyung machen will.

"Jungkook?" Ratlos legt mein Freund den Kopf schief, während er mich betrachtet und sichtlich verwundert über mein Schweigen ist. Immerhin habe ich ihn auch angesprochen.

Ich löse meine Hand aus seinem Nacken und von seinem Bauch, setze mich auf die Knie und spiele mit meinen Fingern in meinem Schoß. Mir ist das Ganze sichtlich unangenehm und ich weiß nicht, wie ich es ansprechen soll, beziehungsweise ob ich es überhaupt ansprechen soll.

Taehyung scheint zu spüren, dass mir irgendetwas im Kopf herum wandert, denn er setzt sich genau wie ich mir gegenüber auf seine Knie und legt eine Hand auf meine Wange. Sofort entspanne ich mich wieder unter der Berührung und fast ist meine Nervosität vergessen, doch das hier ist zu neu und unbekannt, als dass ich mich komplett beruhigen könnte.

"Ist alles in Ordnung? Fühlst du dich nicht wohl?", startet Taehyung noch einen Anlauf und runzelt nun besorgt seine Stirn.

Das war natürlich nicht mein Ziel, auf keinen Fall will ich, dass er denkt, ich würde mich unwohl in seiner Nähe fühlen, was ich ihm dann auch mit meinen Augen versuche zu vermitteln.

"Ich könnte mich in deiner Nähe nicht wohler fühlen, Tae", unterstreiche ich meinen Blick dann noch mit Worten, damit er mich versteht.

Sein Gesicht entspannt sich leicht, doch seine Stirn ist noch immer gerunzelt, also muss ich wohl zu anderen Mitteln greifen, damit er mir glaubt.

Ich lehne mich weiter zu ihm vor, lege eine Hand auf seine Brust und stoppe kurz vor seinen Lippen. Meine Augen sehen fragend in seine, doch ich werde vermutlich immer dieselbe Antwort darin finden. Egal was ich möchte, er wird es auch wollen.

Sanft lege ich dann nach Taehyungs stummer Erlaubnis meine Lippen auf seine und sofort geht ein Kribbeln durch meinen Körper. Mein Freund beginnt langsam seine Lippen gegen meine zu bewegen und ich kann mir ein wohliges Seufzen nicht verkneifen. Es ist wie gestern auch, allein diese kleine Berührung schafft es, jeglichen Widerstand zu brechen und mich mehr wollen zu lassen. Ich vergrabe meine Hände in seinen Haaren und er legt seine auf meinem Rücken ab, um mich noch fester an sich ziehen zu können. Der Kuss wird schnell leidenschaftlich und vielleicht auf fordernd, denn im Gegensatz zu gestern geht Taehyung heute einen Schritt weiter.

Er legt den Kopf leicht schief, um den Kuss intensivieren zu können und streicht mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Davon bin ich so überrascht, dass ich reflexartig meinen Mund leicht öffne und er ohne Umwege hineinglitt. Seine Zunge in meinem Mund und mit meiner spielen zu spüren ist noch viel unbeschreiblicher, als allein seine Lippen zu schmecken. Der Geschmack von Erdbeeren und Pfefferminze ist noch viel extremer und ich fühle, wie sich etwas bei mir in der Hose regt. Ich glaube, Taehyung wird für immer der einzige Mensch in meinem Leben sein, der mich so empfinden lässt.

Außer Atem lösen wir uns nach einiger Zeit, doch nur so weit, dass wir uns zwar nicht mehr küssen, doch noch immer die Lippen des anderen zart auf den eigenen spüren können.

"Wow...Jungkook, ich-", beginnt er etwas dazu zu sagen, doch ich unterbreche ihn. Normalerweise wäre es mir unsagbar peinlich, so etwas laut auszusprechen, aber gerade bin ich einfach nur so sehr von meinen Gefühlen und Taehyungs Duft benebelt, dass ich gar nicht darüber nachdenke, was ich sage.

"Schlaf mit mir, Taehyung."

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Oh yeah, ich glaube es schreit nach Smut im nächsten Kapitel? Wer hätte gedacht, dass Kookie so schnell nachgibt? Achja, sorry yuki010, ist wohl doch erst das nächste Kapitel, das ich meinte 😋

𝐕-𝐁𝐥𝐨𝐠│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now