chapter five - comfortably numb

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track no. 5 ♫
comfortably numb;
by pink floyd
 

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DER FAHRER DES LAMBORGHINI schenkte Jimin kaum eine Unze der Beachtung, als er in blinder Panik über den silbernen Türschweller stolperte, und den Sitz halb verfehlte

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DER FAHRER DES LAMBORGHINI schenkte Jimin kaum eine Unze der Beachtung, als er in blinder Panik über den silbernen Türschweller stolperte, und den Sitz halb verfehlte. Das Innere des Autos umfing Jimin wie ein schützender Panzer—während der Fahrer das Gaspedal in derselben Sekunde mit der lethargischen Beiläufigkeit desjenigen durchdrückte, der sich in dieser Aktion schon tausende Male geübt hatte. Das Auto sprang in einer derartig unnatürlich rasenden Manier nach vorne, dass Jimins Magen vor Schreck gen Eingeweide absackte. Er konnte nur einen hastigen, angsterfüllten Blick über seine Schulter werfen, um die Männer der Yakuza aus dem Gebäude auf den Gehweg brechen zu sehen, die dort ratlos ihre Schritte verlangsamten und dem Auto fassungslos hinterher starrten. Einer von ihnen fackelte jedoch nicht lange, sondern hob seine Pistole in den Anschlag und zielte unmittelbar auf die nach wie vor geöffnete Tür auf Jimins Seite. Ehe ihm auch nur die Andeutung eines erschrockenen Lauts entweichen konnte, riss der Fahrer das Lenkrad herum und der Wagen machte eine schlingernde Bewegung auf dem nassen Asphalt—driftete beinahe zehn Meter in einer seitlichen Ausrichtung, in der Jimin sich plötzlich senkrecht zum Straßenverlauf befand; durch die gesamte Breite des Lamborghini geschützt vor der Kugel des Yakuza, die in einer makellosen Geradeausbewegung durch den Regen auf das Fluchtauto zuschoss. Doch noch ehe die Kugel sich in die harte Außenschale des Wagens bohren konnte, hatte der Fahrer das Gefährt ein erneutes Mal herumgerissen, sodass es wieder in paralleler Laufrichtung zum Mittelstrich ausgerichtet war. Bevor Jimin realisieren konnte, was genau sich soeben zugetragen hatte, presste der Fahrer seinen behandschuhten Daumen gegen einen Knopf am Armaturenbrett und die Tür neben Jimin schloss sich begleitet von einem zischenden Laut gegen den metallenen Rahmen, sodass nun nicht mehr das Röhren des Motors unmenschlich laut in seinen Ohren dröhnte—sondern sich eine gespenstische Stille im Inneren des Wagens breitmachte, die zweifellos der makellosen Isolierung der Karossiere geschuldet war.

Jimins Hände krampften sich sowohl in den weichen Sitz unter ihm, wie auch in die plötzlich anwesende Armauflage, die ihn durch die Tür auf der rechten Seite beschränkte. Er verrenkte sich beinahe den Hals, als er sich auf seinem Sitz umwandte und zum Gebäude zurückblickte, vor dem die Yakuza-Kämpfer zu einem immer kleineren, bedeutungslosen Fleck seines Blickfeldes zusammenschrumpften. Sein Herz hatte noch nie so schnell in seiner Brust geschlagen wie in diesem Augenblick, pumpte sein Blut in Lichtgeschwindigkeit durch seine Halsschlagader zu seinem Gehirn—und seine Ohren rauschten stärker als jemals zuvor. Das Auto war mit quietschenden Reifen auf die Teheranno eingebogen, noch ehe sein rasender Herzschlag Zeit gehabt hatte, sich zu normalisieren; und Jimin flehte gen Himmel, dass sie die schießwütigen Clanmitglieder abgehängt hatten.

Ihm war überhaupt nicht bewusst gewesen, dass er die Luft angehalten hatte, erst, als seine Lunge zu bersten drohte, sog er gierig einen Schwall Sauerstoff ein, der den Druck in seiner Brust abmilderte und seinen Gedanken erstmals wieder erlaubte, in halbwegs geordneten Bahnen zu verlaufen.

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