chapter seven - yesterday

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track no. 7 ♫
yesterday;
by the beatles


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JIMIN HATTE NICHT DEN HAUCH einer Ahnung, welche Erwiderung er Yoongis Worten entgegenbringen sollte, in denen er gerade ebendas Massenmörder-Dasein zugab, das Jimin bis soeben erfolgreich verdrängt hatte—gut gemacht? Oder sollte er ihn in Berufun...

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JIMIN HATTE NICHT DEN HAUCH einer Ahnung, welche Erwiderung er Yoongis Worten entgegenbringen sollte, in denen er gerade ebendas Massenmörder-Dasein zugab, das Jimin bis soeben erfolgreich verdrängt hatte—gut gemacht? Oder sollte er ihn in Berufung auf den allgemeinen gesellschaftlichen Kodex scharf anfahren und ihm vor Augen halten, dass ein zivilisiertes Land kein Ort für Selbstjustiz war?

Der andere schien offensichtlich auf eine Reaktion von ihm zu warten und Jimin musste zugeben, wie sehr ihn dieser Umstand beirrte. Yoongi blickte ihn geradeaus an; seine Augen ein einziges, spöttisches Glimmen, als hoffte er mit jeder Faser seines Herzens darauf, dass Jimin in eine idiotische Retorte ausbrechen würde, die von gewohnter Selbstgerechtigkeit durchwirkt war. Er wusste, was der Kkangpae von ihm erwartete—er wollte ihn in der Rolle der verblendeten Justiz sehen, damit er sich selbst in seiner sozialen und politischen Ächtung vor Augen halten konnte, was für ein Freidenker er doch war.

Und weil Jimin so genau wusste, was der Purple Rain von Daegu von ihm erwartete, tat er das Gegenteil. Er blickte Yoongi unbeirrt an und hob eine Augenbraue: „Du willst also alle getötet haben? Und wer genau hat dann meinen Vater auf dem Gewissen? Ist es doch Bigfoot?"

Später würde er diesen Augenblick als denjenigen Marker in der Zeit charakterisieren, in dem er endgültig jegliche Chance auf Amortisation verspielt hatte; der Sekundenbruchteil, der ihn von einem negativ behafteten Objekt in Yoongis Augen zu einer definitiven Persona Non Grata machte. (Viel später würde er noch etwas anderes über diesen Augenblick zu erkennen wissen; aber dafür ist es in dieser Zeitgebung noch entschieden zu früh.)

Der Clanführer schien einen winzigen Moment beinahe um Worte verlegen zu sein, während die anderen Kkangpae um Jimin herum (sogar Taehyung) konsterniert zwischen den beiden hin und herblickten, als erwarteten sie sich alles—von einer spöttischen, schlagfertigen Antwort, bis hin zu einer ruckartigen Bewegung von Yoongis Unterarm, in dessen Ausführung seine Faust mit Jimins Nasenrücken in heftigen Kontakt geraten würde. Jeongguk schien eindeutig auf die letztere Variante zu hoffen, aber er wurde enttäuscht; jeder, der eine Vorhersehung gewagt hatte, wurde enttäuscht, denn Yoongi hüllte sich in Schweigen—überließ Namjoon durch eine kaum merkliche Kopfbewegung das Gespräch und die Abfertigung dieses Störelements namens Park Jimin.

„Eine Mafia kann man nicht töten, Kleiner", schnaubte Namjoon ungeduldig, als wäre Jimin ein begriffsstutziges Schulkind, das die Grundlagen der Mathematik nicht verstehen wollte. „'s wie mit der Hydra. Hackt man einen Kopf ab—"

„...wachsen zwei neue nach", beendete Jimin seinen Satz mit derselben diffamierenden Ungeduld. „Ich weiß, ich weiß. Diese Trope verwendet so ziemliche kriminelle Untergrundorganisation, die etwas auf sich hält."

PURPLE RAINWhere stories live. Discover now