chapter fourteen - lucky man

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track no. 14 ♫
lucky man;
by emerson, lake & palmer

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MAN KONNTE TATSÄCHLICH behaupten, dass Jimin aus seinen Fehlern gelernt hatte—dass er garantiert kein zweites Mal seelenruhig und tatenlos dabei zusehen würde, wie jemand mit einer gezückten Waffe mit beachtlichen Tempo auf ihn zuhielt—und so hatt...

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MAN KONNTE TATSÄCHLICH behaupten, dass Jimin aus seinen Fehlern gelernt hatte—dass er garantiert kein zweites Mal seelenruhig und tatenlos dabei zusehen würde, wie jemand mit einer gezückten Waffe mit beachtlichen Tempo auf ihn zuhielt—und so hatte er dem motorischen Zentrum seines Gehirns keine Millisekunde später den Befehl aufgezwungen, sich von der Mauer zu lösen, die anliegende Tür aufzustemmen und so schnell, wie er nur irgend konnte, das Treppenhaus hinabzustürzen; jeder Gedanke an seine eigentliche Unkenntnis des Terrains zu einer nebensächlichen Nichtigkeit abgeflaut.

Dass Min Yoongi, dem einzigen, dem Jimin im Augenblick ein Sentiment entbehren konnte, das entfernt so etwas wie... Vertrauen nachkam, weit, weit fort von ihm war und sich der Tatsache überhaupt nicht bewusst sein konnte, dass es Jimin erneut gelungen war, das unmittelbare Verderben auf seine Fährte zu locken—entmutigte ihn in geradezu übermäßiger Manier.

Sein Atem verhakte sich in seiner Kehle, während sein Herz verzweifelt gegen seine Rippen schlug wie ein wie Fisch, den man an Land gezogen hatte, und er bemerkte, wie die Sicht vor seinen Augen verschwamm; wie die Treppenstufen, die er zurücklegte—Moment, war er im Augenblick nach oben oder nach unten unterwegs?—zu einer Schliere aus unsauberen Linoleum und dem grauen Metall des Geländers verliefen. Seine plötzliche Unschärfe veranlasste ihn dazu, seine räumliche Wahrnehmung vollkommen in den Wind zu schießen und zwei konsekutive Male über den Rand einer Stufe zu stolpern und sich gerade noch rechtzeitig an dem Geländer wieder auf die Beine zu ziehen, ehe er mit zitternden Knien und pochenden Muskeln seinen Aufstieg—definitiv Aufstieg—fortsetzte.

Wie aus weiter Ferne hörte er die schnellen, koordinierten Schritte seiner Verfolgerin auf den Treppenstufen; und ein absolut grässliches Kreischen, das klang, als zöge jemand eine geschliffene, gebogene Klinge über ein Metallgeländer. Jimin hätte sich am liebsten auf der Stelle zusammengekauert; mit den Armen schützend um seinem Kopf geschlungen, während die Praktikantin (die garantiert keine war) über die Treppenstufen unausweichlich näher kam.

Aber er konnte es sich nicht erlauben zu verzagen, sondern stolperte und fiel über sämtliche Treppenstufen, die sich ihm eröffneten, bis er an der nächsten Biegung blind und gedankenlos auf die sich eröffnende Tür zuhielt, sie in blinder Panik aufzog und von seinem eigenen Schwung in den Gang geschleudert wurde, sodass er an der gegenüberliegenden Wand abprallte und sich im selben Augenblick das Handgelenk an der massiven Mauer verknackste. Seinen Lippen entwich ein lautloses Keuchen; nicht einmal im Ansatz dem Schmerz gerechtfertigt, der pochend von seinem Puls aus die Länge seines Arms emporschoss und ihn einen Augenblick mit allumfassender Schwärze übermannen wollte. Er kam wieder auf die Beine; jeglichen Gedanken an sein Handgelenk in den jähsten, hintersten Winkel seines Hinterkopf verbannend, ehe er der Gang entlang rannte, und sich der Tatsache plötzlich nur allzu schmerzhaft bewusst wurde, dass er kaum die Hälfte des Korridors zurückgelegt hatte, als die Tür hinter ihm erneut mit einem krachenden Lärm in die Scharniere flog.

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