chapter eighteen - bye bye baby

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track no. 18 ♫
bye bye baby;
by the bay city rollers

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JIMIN HÄTTE NICHT ERWARTET, IN seinem gesamten Leben jemals das Innere eines Kkangpae-Unterschlupfs zu Gesicht zu bekommen—und nun war er, gerade zwanzig, im Begriff, zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in dieser Unternehmung zu reüssieren

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JIMIN HÄTTE NICHT ERWARTET, IN seinem gesamten Leben jemals das Innere eines Kkangpae-Unterschlupfs zu Gesicht zu bekommen—und nun war er, gerade zwanzig, im Begriff, zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in dieser Unternehmung zu reüssieren.

Als die Türen des Vans nach einer zwanzigminütigen Höllenfahrt über sämtliche Bodenwellen dieser Stadt mit einem schallenden Krachen in die Angeln geworfen wurde und er von hinten am Kragen seiner Jacke gepackt wurde, konnte er nicht anders, als milde Verärgerung zu verspüren. Es war schon schlimm genug, dass er mit Min Yoongis Gesellschaft gestraft war, dass er den gesamten Tag schon mit dieser mürrischen Entschuldigung von einem Clanleader unterwegs gewesen war, die ihn in jeder Hinsicht an den Rande seines Verstands brachte; nein, jetzt war er auch noch Opfer einer Entführung geworden—und von Min Yoongi war ausnahmsweise nicht der Ansatz seiner Spur.

Jimin wurde aus dem Van geschleift, seine Schuhe schrappten über den welligen Boden des Autos, ehe er einen halben Meter auf einen harten, kalten Untergrund absackte—jemand ihn ungeduldig an seinem Kragen auf die Beine zog und ihm einen beherzten Stoß in den Rücken versetzte. Er hatte nicht einmal Zeit, unter seiner schwarzen Kopfbedeckung seine Ungehaltenheit über diesen Umstand zu verlauten, als ihm eine hohe, akzentuierte Stimme unmittelbar an seinem rechten Ohr befahl: „Beweg dich, Küken."

„Bisschen schwer ganz ohne sensorische Fähigkeiten", gab er verärgert zurück und fragte sich, ob er eigentlich wirklich einen inhärenten Todeswunsch hegte. „Jemand könnte zum Beispiel den Sack von meinem Kopf entfernen. Ich glaube, dann würde ich sogar in der Lage, einen Schritt zu tun, ohne über meine Füße zu fallen."

Er hörte das Rascheln von Kleidung, eine leise Stimme, die in einer fremdartigen Sprache fluchte, dann ein „Lalisa, nein!", ehe der Sack mit einer ruckartigen Bewegung von seinem Kopf gezogen wurde, die Helligkeit ihm wie eine Faust ins Gesicht schlug und ihn mehrere Sekunden orientierungslos zurückließ.

Er kniete inmitten einer weitläufigen, heruntergekommenen Halle, der schwarze Van in seinem Rücken—mit offenen Ladeflächen und einer ebenso geöffneten Fahrertür, die nun offensichtlich unbesetzt war. Die Lichtverhältnisse waren nur deshalb so einwandfrei und durchdringend, weil die gesamte rechte Front der Halle von teilweise zersplitterten, schmutzigen Fensterscheiben bestimmt war, die sich über die gesamte Länge dahinzogen und den unsauberen, hässlichen Hallenboden beleuchteten.

Der Van hatte offensichtlich durch ein Tor Einlass gefunden, das, als er sich umwandte, bereits geschlossen war und sich in einer massiven Unüberwindbarkeit hervortat, die vermutlich nicht einmal mit einem elektrisch betriebenen Rammbock oder einer Kolonne von Geländewagen aus seinen Halterungen gebrochen werden konnte.

Die Halle verjüngte sich nach rund fünfzig Metern in eine flache, die gesamte Höhe der Decke verlaufende Hangartür, die zur Hälfte offen stand und einen Blick auf eine Ansicht erlaubte, die Jimin an eine Militärbasis erinnerte. Dutzende Autos standen in mehr oder minder geordneter Formation auf weißen Markierungen, von der niedrigen Decke hingen mehrere bunt umschalte Schläuche, deren Zweck sich Jimin sich nicht zwingend erschloss, und er zählte auf den ersten Blick sicherlich zwanzig Kkangpae, die an den Autos zugegen waren. Dabei handelte es nicht um vollständige Exemplare; die meisten davon wirkten wie eine eigenartige Hybridisierung verschiedener Klassen und Marken, die selbst Jimin als absoluter Laie voneinander zu unterscheiden wusste. Auf den ersten Blick erkannte er auch beinahe fünf schalenlose Motoren, die wie ein erstarrtes Herz nach einer Transplantation auf Podesten am Rande der Halle platziert waren, munter Schmieröl auf den Boden leckten und in jeder Hinsicht nicht so erschienen, als würden sie jemals wieder ein Auto in Gang bringen.

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