chapter eleven - burnin' for you

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track no. 11 ♫
burnin' for you;
by blue öyster cult

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ER ERWACHTE IN EINEM sonnengetränkten Raum; die Wärme der Strahlen warm auf seiner Haut, ihre goldene Verheißung so allgegenwärtig, dass er seinen Augen zuerst nicht trauen wollte, als er aufblickte und sich vor den Fenstern graue Regenwolken in d...

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ER ERWACHTE IN EINEM sonnengetränkten Raum; die Wärme der Strahlen warm auf seiner Haut, ihre goldene Verheißung so allgegenwärtig, dass er seinen Augen zuerst nicht trauen wollte, als er aufblickte und sich vor den Fenstern graue Regenwolken in den Himmel türmten.

Die Sonnenstrahlen sammelten sich ebenholzschwarz und lockig auf seiner Wange und als er zur Seite blickte, erkannte er eine friedlich schlafende Jisoo, deren rechter Arm über seine Schultern drapiert war, während sie ihr Gesicht in seiner Brust vergraben hatte. Jimin erlaubte sich, sie eine Weile zu betrachten—wie jung, schmal und verletzlich sie im Schlaf erschien; nicht so... furchtlos wie gestern Abend auf dem Treppenabsatz, das stumpfe Messer im Anschlag erhoben. Sie wirkte wie fünfzehn, das ihrem eigentlichen Alter entsprach, und nicht wie ein Mädchen, das zu schnell erwachsen geworden war.

Alles in ihm schrie danach, sie an sich zu drücken, sie festzuhalten, allzeit zu bewahren und beschützen, damit der sorglose, befreite Ausdruck auf ihrem Gesicht für immer erhalten blieb. Er könnte es sich niemals verzeihen, wenn im Schlaf irgendwann eine Steilfalte ihre Stirn zerfurchte und er nicht alles in seiner Macht Stehende unternommen hatte, um sie von dort fernzuhalten. Wenn sie ihre Arme in der Nacht irgendwann nicht mehr um ihn schlang, sondern um sich selbst, weil er sie enttäuscht hatte. Weil er zugelassen hatte, dass ihr etwas geschehen war, das er nicht aus ihrer Unbekümmertheit gebannt hatte.

Er hatte bereits bei Jihyun versagt. Er würde nicht zulassen, dass er auch Jisoo an den bitteren Ernst des Lebens verlor, der ihnen geradezu alles gekostet hatte, das ihre Familie jemals in Ehren gehalten hatte.

Jimin löste ihre Arme vorsichtig von seiner Schulter, ehe er sich vom Bett erhob, achtsam, keinen unnötigen Laut von sich zu geben. Seine Schwester murmelte etwas im Schlaf, ehe sie sich zur Seite drehte und ihr Gesicht tiefer in den Kissen vergrub.

Er strich ihr sanft über das Haar, ehe er sein Handy vom Nachttisch auflas und damit vor die Tür trat, die er so geräuschlos wie irgend möglich in den Rahmen zog. Sein Bildschirm war überflutet mit Nachrichten einer unbekannten ID, und er musste nicht lange überlegen, wer hinter dem höchst bezeichnenden Alias Taeminator unterwegs war. Nach den Enthüllungen des gestrigen Abends, die Hoseok ihm im Auto anvertraut hatte, blieb ihm bei dieser Bezeichnung sein amüsiertes Lachen im Hals stecken.

Hab deine ID aus deinem Handy gespitzelt, als du gepennt hast, lautete die chronologisch erste und älteste Nachricht auf seinem Bildschirm. Genau genommen wahrscheinlich ein Verstoß gegen deine Privatsphäre oder so ein ähnliches irrelevantes Abstraktum, aber ich dachte mir, wer seinen Passcode auf 1234 stellt, der bettelt förmlich darum, ausspioniert zu werden.

Die zweite Nachricht kaum zwei Minuten später abgesendet worden: Hoseokkie hat gesagt, er hat dich abgeliefert. Ist dein Handy tot?

Jimin verkniff sich ein Grinsen, als er die nächste Kaskade empörter Nachrichten auf seinem Handybildschirm entzifferte. Habt ihr kein Internet in Sillim-Dong? Jimin? Ich fühle mich ignoriert. Wow, keine zwei Minuten weg von mir und du vergisst meine Existenz.

PURPLE RAINWhere stories live. Discover now