chapter thirty-one - hallelujah

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track no. 31 ♫
hallelujah;
by leonard cohen


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JIMIN HÄTTE ES KEINE SEKUNDE bezweifeln sollen, aber Yoongi würde Recht behalten: der Artikel schlug ein wie eine Bombe—wie ein verheerendes Leuchtfeuer vielmehr, das sich in wenigen Stunden über die gesamte Stadt ausbreitete, und alles konsumiert...

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JIMIN HÄTTE ES KEINE SEKUNDE bezweifeln sollen, aber Yoongi würde Recht behalten: der Artikel schlug ein wie eine Bombe—wie ein verheerendes Leuchtfeuer vielmehr, das sich in wenigen Stunden über die gesamte Stadt ausbreitete, und alles konsumierte, das so unklug gewesen war, sich in seiner Reichweite zu befinden.

Es erreichte sämtliche Nachrichtenausgänge vollkommen simultan, als sei es so geplant gewesen—dann das Internet und nur wenige Minute später gab es in diesem Land kaum jemanden, der nicht von dem unglaublichen Skandal gehört hatte, der diese Nation bis in ihre Grundfesten erschütterte.

Joohyun und Junmyeon hatten großartige Arbeit geleistet; in den Tagen vor der tatsächlichen Veröffentlichung am zweiten Donnerstag im Dezember hatten sie die Zeitung immer wieder mit kleineren Randnotizen über die koreanische Widerstandsbewegung gefüllt, einen Historiker interviewt, der eine wirklich gut fundierte, grandios begründete Theorie über den Ursprung der Kkangpae vorgebracht hatte und sie damit unweigerlich mit der Siminhoe verknüpft. Die beiden Journalisten hatten sich allergrößte Mühe gegeben, die Geister für die tatsächliche Enthüllung zu besänftigen und ein paar kleinere Unwahrheiten über die Kkangpae zu widerlegen, sodass das Interview mit Jimin, das sich über vier Doppelseiten erstreckte, gespeist mit Bildern von seiner Familie, ihm selbst, dem provisorischen Denkmal für Jisoo und einem Porträt seines verstorbenen Vaters, auf den richtigen Boden fiel.

Er war überrascht davon, wie viel Kalkül hinter der Aufbereitung einer Zeitung steckte, aber was erwartete er—alles in allem war sie in primärer Hinsicht wohl immer noch ein Geschäft. Ein sehr lukratives, wie er feststellen musste, denn der Korea Herald schien alleine von diesem einen Interview, das sich in Tsunamiwellen im Land verteilte, die Hälfte seiner Jahresauflage zu erfüllen; eine Tatsache, die Joohyun ihm freudestrahlend über mehrere hastig getippte E-Mails mitteilte.

Er hatte ihr noch einmal für das Interview gedankt und sie zudem gebeten, auf sich aufzupassen—obgleich die Katze gewissermaßen schon aus dem Sack gelassen war, konnte sie nicht vorsichtig genug sein. Er würde es sich niemals verzeihen, wenn ihr etwas zustieße; nur wegen ihm.

„Du bist verrückt", hatte Taehyung geschnaubt, als Jimin ihm mit nervös in der Unterlippe vergrabenen Zähnen von seiner Sorge berichtet hatte. „Das sind Journalisten. Was würde es der Yakuza bringen, sie um die Ecke zu bringen? Der Schaden ist bereits angerichtet."

Jimin hatte ihn lediglich mit einer gehobenen Augenbraue angesehen. „Du weißt genauso gut wie ich, dass Rache eine primäre Motivationsquelle der Yakuza ist."

„Ja", hatte Taehyung eingelenkt. „Wenn sie nichts Besseres zu tun haben. Was im Augenblick garantiert nicht der Fall ist."

Laut Yoongi war es höchst wahrscheinlich, dass die Yakuza im Augenblick wie ein Haufen kopfloser Hühner herumrannten, ein paar Leute lebendig in Beton einmauerten, weil sie dabei versagt hatten, die empfindlichen Dokumente wiederzubeschaffen, und zudem mit panisch geweiteten Augen in Richtung Korea blickten—zumindest diejenigen von ihnen, die nicht bereits tief in der Regierung verwoben waren.

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