chapter eight - piano man

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track no. 8 ♫
piano man;
by billy joel


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DIE WOHL FUNDAMENTALE WAHRHEIT, dass Engel nach blumigen Weichspüler rochen, wurde Jimin erst bewusst, als er von einem dieser Sorte aus der eiskalten Zelle, durch das Verließ und die Treppe hinaufgetragen wurde; sein Gesicht tief im weichen Stoff...

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DIE WOHL FUNDAMENTALE WAHRHEIT, dass Engel nach blumigen Weichspüler rochen, wurde Jimin erst bewusst, als er von einem dieser Sorte aus der eiskalten Zelle, durch das Verließ und die Treppe hinaufgetragen wurde; sein Gesicht tief im weichen Stoff seines Pullovers vergraben.

„...und mehrere Wärmflaschen", hörte Jimin besagten Engel wie durch tausend Schichten Watte befehlen. Seine Stimme klang dabei seltsam fern und ungerichtet, als ob er seinen Kopf gewandt hatte, um mit einer Person ein paar Schritte hinter ihm zu sprechen. „Ich bewahre sie im oberen Küchenschrank auf; lass dir notfalls von Hoseok helfen, sie mit Wasser zu füllen. Kochend heiß, hast du verstanden? Nicht einfach unter den Wasserhahn halten."

„Ja, Seokjin", erklang eine andere, vertraute Stimme, die Jimin nach ein paar lähmenden Sekunden der absoluten Besinnungslosigkeit schließlich als Taehyungs erkannte. „Und wenn Yoongi oder Jeongguk—"

„Dann schick sie zu mir. Mit den beiden habe ich ohnehin ein ernstes Wort zu reden." Die fremde Stimme, die wohl zu dem Engel namens Seokjin gehören musste, verharrte kurz nachdenklich, und Jimin vermutete fast, dass er ihn besorgt musterte, aber er war zu kraftlos, um sich dessen zu versichern. „Du warst wirklich schlau, mich gleich zu alarmieren. Ich kann ernsthaft nicht glauben, dass Joonie sich von dieser Dummheit mitreißen hat lassen."

„Du weißt doch, dass er Yoon nicht widersprechen kann." Taehyung versuchte wohl halbherzig, den Hausfrieden zu wahren, aber Seokjin ließ nicht mit sich reden. Er schien aus irgendeinem Grund vollkommen entrüstet über das zu sein, dass hier geschehen war—und Jimin fragte sich unwillkürlich, warum es ihn so kümmerte.

„Mein Freund ist ein unvorsichtiger Vollidiot, der beinahe den Tod eines Unschuldigen zu verantworten hat. Ich hätte es wohl wirklich besser wissen müssen, als mich auf einen Kkangpae einzulassen."

„Das meinst du nicht so", vernahm Jimin den anderen erneut und diesmal schwang eine Spur der Kränkung in Taehyungs tiefer Stimme mit.

„Nein, natürlich nicht. Nachdenken würde euch trotzdem hin- und wieder äußerst dienlich sein."

„Das übernimmt Yoon für uns alle."

„Offensichtlich nicht sehr erfolgreich."

Seokjin vollführte eine abrupte Wendung nach rechts und Jimins Kopf fiel über Seokjins vorsichtig im Nacken platzierten Arm nach hinten, sodass er durch den plötzlichen Schub seine Augen erschrocken aufreißen musste. Dabei bekam er die getünchte Mauer des Lofts zu sehen; offensichtlich hatte Seokjin ihn ohne gröbere Schwierigkeiten die gesamte lange Treppe aus dem Keller hinaufgetragen, ohne auch nur eine Spur außer Atem zu sein.

„Ich bring' ihn in dein Zimmer, ja, Tae?"

Der andere gab ein zustimmendes Summen von sich, während er sich von seinem Träger entfernte und dabei offenbar auf die Küche zuhielt, in die Seokjin ihn nur Sekunden zuvor beordert hatte. Außer den beiden war niemand sonst im Loft zu erkennen, als Jimin einen vorsichtigen, beinahe blinden Blick über die Innenansicht des Hauptraums schweifen ließ—aber durch die Fenster an der äußeren Wand drang ein heller, goldener Lichtschimmer.

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