Rückblick nr. 1

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Zeitsprung 3 Wochen
POV Micha

Seufzend klopfte ich an Pat's Tür.

„Patrick?", rief ich, erwartete aber keine Antwort. „Ich geh wieder ins Krankenhaus, okay? Bitte iss was. Ich hab dir einen Toast mit Nutella vor die Tür gestellt. Und ein Glas Wasser."

Ich ging wieder weg von der Tür in Richtung Fahrstuhl, in Hoffnung er würde auch alles essen. Ich drückte den Knopf und der Fahrstuhl öffnete sich sofort. Schnell stieg ich ein und drückte den Erdgeschossknopf. Dort angekommen verließ ich das Haus, stieg in mein Auto, und machte mich auf den Weg zum Krankenhaus.

„Die Besucherzeit fängt erst in 10 Minuten an.", seufzte die Frau und ich verdrehte meine Augen.

10 Minuten mein Gott. Was sollten die schon daran ändern? Er liegt auch in 10 Minuten noch im Koma, genau wie er es jetzt tut.

Seufzend setzte ich mich auf einen Stuhl im Wartebereich und starrte auf meine Uhr. Ungeduldig wippte ich mit meinem Fuß. Eine Minute war bereits verstrichen. Yaay.

Nach 7 Minuten seufzte ich erneut.

„Das müsste reichen." , murmelte ich und stand auf in Richtung Maurice's Zimmer. Wenn die Frau an der Rezeption mich gesehen haben sollte, sagte sie jedenfalls nichts dazu.

Vor seinem Zimmer seufzte ich und setzte dann eine traurige Miene auf. Ich betrat das Zimmer und starrte ihn mehrere Sekunden an, bis ich mich auf sein Bett setze.

„Wie lange ist es her? Der Unfall? 4 1/2 Wochen oder?"

Ich starrte ihn an und hatte das Gefühl, er hätte geblinzelt. Was? Nein das musste Einbildung sein. Er hatte sich nie irgendwie bewegt.

Doch nochmal sah ich wie er blinzelte. Plötzlich bewegte er seinen Arm.

Gefühle traten in mir auf. Größtenteils Verzweiflung. Halt! Soweit war ich noch nicht!

Zitternd drückte ich auf den Knopf, den der Arzt mir gegeben hatte.

„Maurice?", flüsterte ich.

Plötzlich öffnete er seine Augen.

„Wer.. wer bist du?"

Gott seine Stimme. Wie lange hatte ich sie nicht mehr gehört? Seitdem Vorfall hatte ich nicht mehr mit ihm geredet. Der Vorfall.. Erinnerungen kamen auf.

Montag, 13.07.2016

Das Wetter schien sich meiner Stimmung anzupassen. Es regnete aus Strömen und ich wusste nicht mehr, was der Regen war und was meine salzigen Tränen.

Doch das spielte kaum eine Rolle. Das einzige was ich wirklich spürte waren die Schmerzen und die Leere in mir.

Mein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, ich hatte das Gefühl zu ersticken. Am liebsten würde ich das. Einfach sterben. Weg von dieser grausamen Welt. Weg von den Schmerzen. Weg von ihm.

Wut ballte sich auf und verdrängte die Leere ein wenig. Ich merkte gar nicht mehr wie meine Hand sich zu einer Faust ballte.

Er war der Grund für alles. Ich habe ihn meinen besten Freund genannt. Ihm vertraut. Man sieht leider erst zu spät, wenn Leute dir von Hinten ein Messer in den Rücken rammen.

Genauso fühlten sich die Schmerzen an. Wie ein Messer in meinem Rücken. Ein Messer, das immer wieder rausgezogen wird nur um es erneut reinzurammen.

Und es würde nie aufhören. Denn ein Mensch kam vom Tod nicht wieder. Auch nicht sie.

507 Wörter. Ich denke die nächsten Kapitel werden seeeeehr kurz weil es Rückblicke sein werden. Das heißt, sie könnten auch nur 5 Sätze beinhalten.Aber ich finde das besser so, wenn pro Kapitel ein Rückblick ist. (Das Kapitel habe ich sogar heute geschrieben! *proud das sie es geschafft hat*)

Schönen Sonntag :)

Fake ~ ZomdadoWhere stories live. Discover now