schönste Blume meines Lebens

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POV Micha
Das Gespräch mit Maurice hatte mir nicht wirklich geholfen. Wie war ich auch auf die Idee gekommen diese hohle Nuss anzurufen? Ich bin anscheinend echt verzweifelt...

Sie hatte besser zugehört. Und sie hatte mich auch immer verstanden. Vielleicht... vielleicht sollte ich mit ihr reden. Ich hatte sie lange nicht mehr besucht.

Ich zog mir Schuhe und Jacke an und verließ das Haus. Ich würde laufen, so lang  war der Weg nicht. Ich dachte viel nach. Patrick hatte deutlich gesagt wie ich ihn und die anderen wiederbekommen könnte. Klar wollte ich wieder mit ihnen befreundet sein.

Aber bringe ich wirklich den Mut auf mich zu entschuldigen? Meine Fehler einzugestehen? Habe ich überhaupt wirklich etwas falsch gemacht? Ja. Ja das habe ich. Zumindest das sollte ich mir vor Augen halten. Ich seufzte. Es hatte keinen Sinn. Wenn ich nicht mit 100 Katzen enden will, muss ich mich bei ihnen entschuldigen.

Oder ich ende, noch schlimmer, mit Maurice. Och Gott. Obwohl ich ihn mir mittlerweile wahrscheinlich formen konnte, wie ich wollte, hatte ich nicht das Bedürfnis ihn für immer an der Backe zu haben. Da würde ja wohl jeder Selbstmord begehen.

Außer Fabian vielleicht. Aber der ist sowieso komisch. Außerdem denke ich mal, sollte der sowieso kein Problem mehr darstellen. So wie ich Dado noch in Erinnerung habe, wird er sich nicht mal trauen mit ihm zu reden beziehungsweise in einem Raum mit ihm zu sein.

Ich öffnete das riesige schwarze Tor und trat ein. Sofort breitete sich ein mulmiges Gefühl in mir aus. Ich näherte mich einem relativ alt aussehenden Stein. Er war mit Moos bedeckt und ein Name zierte ihn. Ihr Name. Ich strich mit einer Hand über den Grabstein und hockte mich dann davor.

Erinnerung stieg in mir hoch. Schöne Erinnerungen. Unser erster Kuss, das Kribbeln im Bauch wenn ich sie gesehen habe, unser gemeinsamer Tag am See.

Und Erinnerungen die jeden zum Lachen gebracht hätten, bereiteten mir unendliche Traurigkeit. Meine Sicht verschwamm leicht und die ersten Tränen begannen zu fließen.

„Und seh ich dich lächeln, wird mir das Herz schwer, fürchte ich nichts mehr als deinen Tod.", flüsterte ich.

Es war der Spruch der auf ihrem Grabstein stand. Ihr Vater hatte ihn einmeißeln lassen.

Ich starrte weiter auf ihren Grabstein. Alle Blumen davor waren verwelkt, und ich bereute keine mitgebracht zu haben.

„Ich vermiss dich. Ich hab so viele Probleme zurzeit. Aber das weißt du bestimmt...", ich schaute gen Himmel.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen wer es war.

„Du warst lange nicht mehr hier.", hörte ich ihren Vater sagen.

Auch er schien zu weinen, man hörte es an seiner Stimme und den vielen Schluchzern. Ihr Tod, verletzte uns einfach immer noch genau so wie am ersten Tag.

„Sie doch auch nicht.", antwortete ich nur.

„Jeden Tag."

„Und wieso sind dann alle Blumen verwelkt?", ich bemerkte ein leises Schluchzen.

„Blumen erinnern mich an sie. Zuerst sind sie wunderschön und jeder achtet auf sie. Sie blühen in voller Pracht und zeigen so viel Vielfalt wie möglich. Doch passt man nicht genug auf sie auf, verwelken sie viel zu früh."

Ich nickte. Vanessa war die schönste Blume in meinem Leben gewesen. Aber ich habe nicht genug auf sie aufgepasst. Sie wurde zertrampelt. Und ich hasse mich selbst dafür, es nicht bemerkt zu haben.

Hallu! Lest mal bitte die Geschichte Am I normal?" von x4EverUnknown ☺️

Aus welchem Bundesland kommt ihr eig so?

Ps: Nicht vergessen: You Nice! Keep going!

Fake ~ ZomdadoWhere stories live. Discover now