Fabis Vater

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POV Maurice
„Also... Was ist mit deinem Vater, Fabi?", griff ich das Gespräch von vorhin vorsichtig wieder auf.

„Lass uns erstmal hinsetzen.", seufzte er und ging auf eine Bank zu.

Ich folgte ihm schnell und setzte mich eilig zu ihm.

„Du musst wissen... Mein Vater war ziemlich oft betrunken. Er hatte mir nie gesagt was genau er für Probleme hatte. Jedenfalls war er der Meinung Alkohol wäre die einzige Lösung.", er ließ kurz eine Pause: „Ich weiß zwar das du so nicht bist, aber versprich mir trotzdem bei Problemen nicht zu Alkohol zu greifen. Egal was los ist. Du kannst stattdessen immer zu mir kommen."

Ich nickte nur hastig. Um ehrlich zu sein hatte ich noch nie wirklich viel getrunken. Es schadet einem letztendlich doch eh nur und dann schmeckt das Zeug noch nicht mal besonders gut.

„Naja auf jeden Fall wollte ich es ihm immer versuchen auszureden. Seine Reaktion verlief immer anders. Mal hat er mich angeschrien das ich doch keine Ahnung hätte, er nickte einfach nur oder er bekam plötzlich einen Heulkrampf. Doch er hat sich meine Worte nie durch den Kopf gehen lassen. Er trank immer weiter. Als er dann wieder spät nach Hause gekommen war, wollte ich ihn zur Rede stellen. Doch gerade hatte ich meinen Satz beendet da...", er unterbrach sich kurz und sammelte sich.

Ich ließ ihm seine Zeit. Dass er mir das alles anvertraute, musste ich wertschätzen. Oder dass er es mir ein zweites Mal anvertraut. Bestimmt wusste ich das vor dem Koma bereits.

Er schluckte nochmal ehe er fortfuhr: „Eine Faust flog in mein Gesicht. Ich habe aufgeschrien und bin ein wenig zusammengesackt. Doch er ist nicht zur Besinnung gekommen, wie es bei anderen vielleicht der Fall gewesen wäre. Nein, er schien Spaß daran zu haben seine Wut endlich rauszulassen. Also schlug er mich nochmal... und nochmal...", Tränen flossen aus Fabians Augen.

Ich wusste wirklich nicht was ich sagen sollte. So etwas war schrecklich. Ich zog ihn in eine Umarmung. Ich denke es war das beste was ich jetzt tuen konnte.

„Es blieb nicht bei diesem einen Abend. Als er das nächste Mal nach Hause kam hat er mich runtergerufen. Kaum war ich da bekam ich einen Schlag in die Magengrube. Die nächsten Tage schloss ich mich in meinem Zimmer ein. Er hat immer wild gegen sie getrommelt und gebrüllt er würde sie eintreten wenn ich nicht sofort aufmache. Ich hatte so Angst.", schluchzte er.

„Fabian ich... Es tut mir so Leid. Und was... war mit deiner Mutter? Warum hat sie denn nichts unternommen?", ich hatte Angst einen wunden Punkt getroffen zu haben.

Vielleicht war sie ja tot...

„Dir muss überhaupt nichts leid tun... Du hast mich immer so gut in allem unterstützt. Und sie? Sie war schon lange weg. Sie hat es nicht ertragen meinen Vater immer betrunken sehen zu müssen. Und sie war zu schwach um was zu sagen. Also ist sie gegangen."

„Und hat dich alleine mit ihm gelassen?!", Wut kam in mir hoch.

Wie konnte man seinen Sohn mit sowas alleine lassen?

„Sie hätte nicht das Geld für uns beide gehabt.. Und sie hatte ja nie erwartet das er mich schlagen würde. Um ehrlich zu sein hätte ich ihm das auch nie zugetraut.", er senkte seinen Blick.

„Du hast gesagt er wäre wieder da?", fragte ich.

„Ja.", seine Miene verdüsterte sich.
„Ich bin schon etwas länger ausgezogen. Wie hätte ich es sonst aushalten sollen? Er ist dann irgendwann auch weggezogen. Keine Ahnung wohin. Es hat mich nicht interessiert, ich wollte ihn einfach nicht mehr in meinem Leben haben. Aber ich hab ihn letztens wieder gesehen. Er war an seinem Auto und hat vollbepackte Umzugskartons rausgeholt. Ich bin so schnell wie möglich wieder umgedreht und nach Hause gefahren. Ich musste mir die ganze Zeit ausmalen was passieren würde, würde er mich sehen. Es war der Tag an dem ich dich eigentlich besuchen wollte. Ich hatte soviel Angst, ich habe mich tagelang im Haus eingeschlossen. All die Erinnerungen waren wieder so frisch..."

Ich zog ihn nur in eine noch tiefere Umarmung und spürte Tränen an meiner Schulter. Dieser Junge hatte soviel leid durchgemacht, obwohl er es in keinster Weise verdient hatte.

Heute mal fast 700 Wörter 😌 ich hab nicht so das Gefühl als hätte ich die Trauer gut rübergebracht. Meh. Aber bin irgendwie trzdm zufrieden.

Außerdem muss ich mich bei euch bedanken: das erste Kapitel hat irgendwie 400 reads? Das ist VERDAMMT viel wenn man so drüber nachdenkt. Klar im Vergleich zu anderen Büchern ist das gar nichts, aber ich finde das trzdm unglaublich! Aber viel mehr möchte ich mich für die Kommentare bedanken! ☺️ Ich werde von diesen, immer wieder aufs neue motiviert. Egal welche Art von Kommentar.

Es ist 02:49 und ich bin nicht müde. Hmm. Vielleicht ein bisschen. Aber da es offiziell schon Sonntag ist, poste ich das Kapitel jetzt. Mal gucken wer wach ist xD

Achse und nicht vergessen Leude: You Nice! Keep going! 🙃

Edit: hab mich voll gewundert weil es jetzt 02:19 ist. Zeitumstellung lässt grüßen

Fake ~ ZomdadoWhere stories live. Discover now