Kapitel 10

11.7K 321 9
                                    


Zoes Sicht:

So standen  wir da. 

Unter der Klippe konnte ich das weite Meer ausmachen. Das salzige Wasser kam mit einem zischen auf die vielen Gesteinsbrocken an. In der Nacht sah das Wasser Pechschwarz aus. Genauso wie.. ich schluckte. Wie die mir undefinierbare schwarze Flüssigkeit im Traum. Sofort verdrängte ich den Gedanken an meinen Alptraum. 

< Es ist lange her als ich das letzte mal hier war.> begann der Schönling. Gedanken verloren starrte er in das schwarze Meer. < Alte Urvölker berichteten es wäre das Meer der Tränen. Ein Meer aus salzigen tränen und keine ist so gleich wie die andere.> Ich schwieg und lauschte seiner angenehmen Stimme. < Jede Träne die vergossen wurde hatte eine andere Bedeutung. Sei es Angst,Trauer, der Schmerz, die Liebe, oder doch die Wut.. All diese Emotionen wurden vergossen. Genau an diesem Ort. > beendete er seine kleine Rede. 

< Nur die wenigsten kennen diesen Ort. Ich fand ihn nur durch Zufall und seit dem ersten Moment an zog mich dieser Ort magisch an. >  

< Wenn dir dieser Ort so wichtig ist.. warum bin ich dann hier?> wagte ich es zu fragen. Seine warme Mimik wurde wieder Kalt. Er hatte wieder seine kalte Maske an. Toll gemacht Zoe! Wirklich ganz toll!, dachte ich mir sarkastisch. Schnell wechselte ich das Thema. < Milan meinte ihr seit die Krieger des Königs ,richtig? > Augenblicklich entspannte er sich, hielt jedoch seinen kühlen Blick aufrecht. < Ja, das stimmt. Ich bin der Anführer dieser Truppe und wir dienen dem zukünftigen König von Celesties. Nebenbei gemerkt ist der zukünftige König auch noch mein bester Freund.>  Erstaunt blickte ich ihn aus großen Augen an. Er ist was?! 

Der Krieger vor mir viel ins schallende Gelächter. Sein lachen war so wunderschön. Mein Puls stieg mit einem Satz und meine Arme kribbelten angenehm. Langsam beruhigte er sich wieder und blickte mich Schelmisch grinsend an. < Das hattest du wohl nicht erwartet. > stellte er amüsiert fest. Gespielt wütend blickte ich ihn an, was ihm noch mehr zum grinsen brachte. < Natürlich ist meine Truppe viel größer > prozte er weiter. Genervt verdrehte ich meine blauen Augen. < Verdrehe nie mehr deine schönen Augen, meine Schöne.> das lächeln verging ihm allerdings  nicht.  

Gedankenverloren strich er mir durch das Haar. < Wann werden wir abreisen?>, erkundigte ich mich neugierig. < In einem Tag, gleich nach Sonnenaufgang. > Ich nickte.  < Du wirst dich mit Lissabeth bestimmt gut verstehen, sie ist die Gefährtin der zukünftigen Königs.  > Wieder einmal erstaunt sah ich ihn sprachlos an. Ich werde die Zukünftige Königin kennenlernen!? Aufgeregt und zweifelnd zugleich sah ich ihn an. < Sie wird dich lieben > entgegnete er lächelnd.  < Und was wird mit mir dort passieren? > fragte ich schüchtern. Augenblicklich lies er mein Haar los als hätte er sich verbrannt. < Du wirst normale Arbeit im Palast verrichten können. Ein normales Leben wirst du auch weiterführen können. > Nun war er wieder komplett distanziert. Langsam fing es an zu nerven. Ansprechen wollte ich ihn allerdings nicht darauf. Ich war glücklich so eine große Chance bekommen zu haben. In Palast von Celesties war es bestimmt wunderschön! Ich hatte sogar die Ehre die zukünftige Königin kennenzulernen. Mal ganz ehrlich.. wer hatte diese schon? 

Schweigend ritten wir zu meinem Zelt zurück. Es war kein angenehmes schweigen. Nein, sie war schon erdrückend. Während der Schönling seine emotionslose Maske anhatte, sah ich ihn gedankenverloren an und fragte mich was ich falsch gemacht hatte? Zurück im Zelt ging der Krieger ohne ein weiteres Wort und ohne mich eines Blickes zu würdigen fort.

Seufzend legte ich mich in das Klappbett nieder und dachte an das Meer der tränen. Langsam wurden meine Augen immer schwerer bis sie schließlich zufielen. 



Light surrounds you✔Where stories live. Discover now