Kapitel 33- Krönung

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Zoes Sicht:

Eilig pflückte ich die schönsten Tulpen, welche sich im Garten befanden und achtete darauf sie behutsam in den geflochtenen Korb zu legen. Es waren zwei Wochen vergangen, seitdem wir wieder zurück sind. In der ersten Woche wurde ich von der Arbeit frei gestellt, wofür ich dankbar war. Die freie Zeit nutze ich zum Nachdenken und die Geschehnisse zu verarbeiten. Es war allerdings klar, dass ich viel mehr Zeit brauchte. 

Alecs Wunden, wurden erfolgreich ohne Infektionen zu vermeiden versorgt. Und obwohl er zur Bettruhe verdonnert wurde, weichte er mir nie von der Seite. Nachts plagten mich Albträume von den leblosen Körpern die ich gesehen habe. Ich versuchte alles um dieses Bilder aus meinem Kopf zu verbannen aber ich konnte nicht. Bis jetzt höre ich noch das Aufprallen der Klingen und die Schreie wie ein endloses Echo in meinem Kopf hallen. Es lässt mich nachts bewegungsunfähig im Bett liegen und ich spürte immer dieses gewisse Kälte meinen Rücken hinab laufen. 

Tagsüber tat ich mein bestes, meine Ängste zu überspielen und so zu tun als wäre alles in bester Ordnung. Es mag sein dass es mir alle abkauften. Bis auf Alec der jeden meiner Bewegungen analysierte und mich wie ein offenes Buch las. Er war misstrauisch und ihm wurde sofort bewusst, dass ich log. Es führte dazu, dass er sich jede Nacht in mein Zimmer schlich, sich neben mich legte und darauf wartete bis ich einschlief. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl zu wissen das der Mann deiner Träume direkt neben dir lag und dich von jeder kleinsten Gefahr schützte. Ich brauchte ihn. Ich brauchte ihn so sehr wie die Luft zu atmen und dennoch ein Stückchen mehr. Ohne ihm wäre ich hilflos meinen Ängsten und Albträumen ausgesetzt und ich wollte mir gar nicht vorstellen was dann passiert wäre. 

Mein übliches grünes Kleid war mit Erde verdreckt, was mich nicht sonderlich störte. Die Sonne schien auf mich herab und nur vereinzelte kleine Wolken zogen an ihr vorbei. Heute war kein gewöhnlicher Tag. In wenigen Stunden begann die offizielle Krönung des zukünftigen Königs von Celesties und die der zukünftigen Königin. Ich grinste leicht, bei dem Gedanken Lissabeth in einem wunderschönen Kleid zu sehen. Ich werde mein bestes geben diesen Tag perfekt zu machen. Ich richtete mich zügig auf und nahm den halbvollen Korb zur Hand. Ich war so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte wie mir Alec den großen Korb aus der Hand nahm. Überrascht und mit geröteten Wangen blickte ich ihm in die Augen. 

<Lass mich den Korb tragen.>, sagte er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Nur seine Stimme zu hören versetzte mich in einen Trance aus dem ich am liebsten nie mehr erwachen wollte. Ich konnte nicht anders als breit zu lächeln und mich zu bedanken. Das Chaos, dass im Palast herrschte und alle ihre letzten Vorbereitungen vollführten blendete ich vollkommen aus. Seine große Hand zog mich an sich heran und sein warmer Atem kitzelte meine Wange. Ich konnte mich von seinen Augen nicht lösen und ein angenehmes kribbeln fuhr durch meinen gesamten Körper. <Ich habe dich vermisst.>,raunte er mir ins Ohr.

<Du warst doch die ganze Nacht bei mir.>, flüsterte ich lächelnd, damit keiner etwas von unserem Gespräch mitbekam. <Das zählt nicht! In der Früh warst du nicht mehr neben mir und ich habe mir sorgen gemacht.>, murmelte er in meine Halsbeuge und zog mich nur noch fester an sich, als hätte er Angst dass ich jeden Moment verschwinden könnte. 

<Tut mir leid aber ich wollte dich nicht wecken.>, entgegnete ich schuldbewusst. Er küsste sanft meinen Hals und seine Hand strich über meine Hüfte. <Du schuldest mir noch etwas.> Alecs Stimme wurde ernst und ich blickte ihn fragend an. Sein Gesicht näherte sich meinem und ich legte meine Hände auf seine breiten Schultern. Unsere Lippen berührten sich und das Feuer entfachte sich rasant in meinem Inneren. Ich gab mich dem Kuss vollkommen hin und schmiegte meinen Körper an seinen. Unsere Zungen kämpften und tanzten um die Dominanz, die er schlussendlich gewann. Er legte seine Stirn gegen meine und ich blickte ihn atemlos an. 

Light surrounds you✔Where stories live. Discover now