Kapitel 23- Angriff

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Sicht vom Schönling:

Ich beobachtete sie. Ihr langes kastanienbraunes Haar, welches im Wind sanft hin und her wippte. Ihre eleganten Bewegungen, wenn sie die Pflanzen mit Wasser goss. Das dunkelgrüne Kleid umschmeichelte ihren schmalen Körper und ihre Haut wirkte so rein wie Porzellan. Ihre kirschroten Lippen waren zu einem lächeln verzogen, während ihre großen blauen Augen um die Wette strahlten. 

Ich stand auf dem großen Balkon des Palastes. Meine Hände hinter dem Rücken verschränkt und meine Beine weit auseinander. Meine Augen fixierten nur Zoe, die atemberaubende Schönheit im Garten. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Es kam mir so vor, als würde sie mir aus dem Weg gehen. Beim vorbeigehen ignorierte sie mich und entging jeglichen Blickkontakt. Etwas verheimlichte sie mir und das gefiel mir kein Stück. Ich werde es noch herausfinden. 

Der unruhige kühle Wind zerzauste mein kurzes dunkles Haar. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine trüben Augen wanderten hinauf zum Himmel. Dicke Wolken zogen sich zusammen und ließen der Sonne keine Möglichkeit hindurch zu spähen. 

"Etwas wird passieren.."

"Etwas kommt."

Ich hatte ein Gefühl. Ein Gefühl das heute etwas kommen würde aber ich konnte mir nicht erklären was. Leichte Kopfschmerzen bereiteten sich pochend auf meinen Schläfen aus. Mein Zeigefinger übte etwas Druck auf meiner Schläfe aus, in der Hoffnung das pochen würde mit einem Mal verschwinden. Scharf zog ich die kalte brise ein. Doch zuerst werde ich herausfinden was Zoe mir zu verheimlichen hat. Ich hatte eine kleine Ahnung, wer die Ursache für Zoes Verhalten sein könnte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. 

<Milan Roy, mach dich auf deinen Untergang gefasst.>, zischte ich durch zusammengepressten Zähnen. Meine Mundwinkel zuckten in die höhe. Und ich hatte schon eine große Ahnung wo er sich aufhalten könnte..

Es war nicht schwer diesen Mistkerl zu finden. Es kam mir nur gelegen ihn alleine in der Trainingshalle aufzufinden. Seine dunkelblonden Locken waren wirr auf seinem Kopf verteilt, während sein Blick auf den Boxsack fixiert war. Seine Schläge waren schwach und armselig. Jedenfalls war er im gegen Satz zu mir schwach und langsam. Seine blauen flecken und Prellungen im Gesicht waren beinahe komplett verblasst. 

Meine Mundwinkel zuckten kurz amüsiert, aber keine Sorge ich verpasse dir neue. Nur diesmal wird es viel Schmerzhafter. Meine schweren Schritte hallten dumpf in der Trainingshalle, wie ein Echo wieder. 

<Ich hätte nicht gedacht, dass du so hirnlos bist und meine Drohung nicht ernst nimmst.>, vibrierte meine tiefe Stimme dunkel. Der Mistkerl drehte sich zu mir um und die Panik und der Schock war deutlich auf seinem Gesicht geschrieben. <A-Anführer!>, brachte er nur ein armseliges Stottern zustande. Er senkte kurz seinen Kopf , als Zeichen des Respektes. Innerlich lachte ich spöttisch auf. Was für einen Respekt?! 

<I-Ich kann es e-erklären!>, stammelte er nervös. Mein Kopf neigte sich leicht zur Seite. Ich kam einen weiteren Schritt nach vorne. <Dann erkläre es mir.>, meine Stimme war ruhig und kontrolliert. Zeigte keine Anzeichen, was für ein Feuer sich in meinem inneren ausbreitete. 

< I-Ich war in ihrem Zimmer und sie hat m-meine Wunden e-eingeschmiert u-und i-ich..>

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Sie hat diesem Mistkerl geholfen?! Meine Atmung wurde Flach und ich spürte die Sehne an meinem Hals pochen. Mein Kiefer war aufs unermessliche Angespannt. Ungeduldig wartete ich bis er den Satz endlich zu ende sprach, doch er machte keine weiteren Anstalten sich weiter zu äußern. 

Das war der Moment an dem mein Geduldsfaden riss. Mit schnellen Schritten war ich bei ihm und boxte ihm einmal kräftig in die Magengrube. Erschrocken schrie er auf und sackte auf die Knie. Ohne weitere Zeit zu verschwenden packte ich ihm am Hals und presste ihn fest gegen die Wand. Röchelnd schossen seine Hände zu meinem Schraubenstock Griff. Er war bewegungsunfähig und diese Tatsache amüsierte mich. 

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