Kapitel 12

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Zoes Sicht:

Wir ritten bereits einige Stunden ohne auch nur eine Pause eingelegt zu haben. Mein Körper fühlte sich schon steif an. Lange hielt ich es auf dem Pferd nicht mehr aus. Der Wind pfiff mir unangenehm in die Ohren. Es war deutlich kälter geworden. Die Sonne verschwand hinter dicken Wolken. Mehrere Stunden vergingen und meine Finger fühlten sich bereits Taub an. Meine Augenlieder fühlten sich an wie Blei. Ich sehnte mich so sehr nach einer Pause und vor allem sehnte ich mich nach Wasser. Als wenn der Schönling meine Gedanken gelesen hätte, blieb er mit seinem schwarzen Pferd an eine hübschen Lichtung stehen. Erwartungsvolle Blicke wurden ihm zugeworfen. < Wir werden die Nacht hier verbringen > wandte sich der Schönling an die Krieger. 

Erleichtert stoß ich die aufgestaute Luft aus. Anscheinend aber nicht leise genug.. sämtliche Krieger drehten sich erneut zu mir um. Sofort erhitzten sich meine Wangen, während ich umständlich vom Pferd sprang. Der Idiot der den Namen Milan trug, machte sich natürlich über mich lustig. Tadelnd blickte ich ihn an, während er immer noch grinsend vom Pferd stieg. Die Krieger machten sich an die Arbeit, Zelte aufzubauen. < Sammelt Holz und zwei von euch gehen jagen! <, befahl der Anführer den Kriegern welche sich sofort an die Arbeit stürzten. 

Ich konnte leises Plätschern ausmachen. Automatisch folgte ich dem verlockenden Geräusch nach frischem Wasser. Tatsächlich fand ich hinter den dichten Nadelbäumen einen kleinen Bach. Erfreut ging ich näher an das plätschernde Wasser heran. Meine Fingerspitzen tauchte ich in das kühle saubere Wasser. Mit meinen Händen bildete ich eine Schale um daraus trinken zu können. Wie gut das doch tat! Als ich genug getrunken hatte zog ich mir das schmutzige Kleid über den Kopf. Nur in Unterwäsche sprang ich regelrecht in das kühle Wasser. Ein seufzen kam aus meinem Mund. So schnell wie es ging wusch ich mir den Schmutz vom Körper und stieg aus dem Wasser heraus. 

Zitternd schlang ich meine Arme um meinen nassen Körper. Flink zog ich mir das schmutzige Kleid über und machte mich auf den Weg zurück zur Lichtung. Wie aus dem nichts tauchte plötzlich der Schönling vor mir auf. < Wo warst du? > fragte er nicht gerade erfreut. Seine Augen schienen dunkler geworden zu sein als er meine nassen Haare musterte. < Ich war mich kurz waschen .>, entgegnete ich immer noch vor kälte zitternd. Genervt atmete er aus < Du holst dir noch den Tod. > Er packte mein Handgelenk und zog mich zurück zur Lichtung. Ein großes Lagerfeuer konnte ich in der Mitte erkennen. Drumherum saßen sämtliche Krieger welche lachten, tranken und Fleisch aßen.

In der nähe des Lagerfeuers drückte er mich an den Schultern auf den Boden, damit ich mich setzte. Keine zwei Sekunden später legte er mir eine dicke Pelzdecke über die Schultern. Blitze zogen sich angenehm kribbelnd durch meinen Körper als er mich berührte. Schweigend reichte er mir einen Becher mit Wasser und frisch gebratenes Wildfleisch. Kurz musterte mich der Schönling von der Seite bis er sich schweigend von mir abwandte und in der Dunkelheit verschwand. 

Nach kurzer Zeit wurde mir  warm und ich war endlich wieder angegessen. Den restlichen Abend unterhielt ich mich mit Milan bis ich in einen traumlosen Schlaf verfiel.


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