Kapitel 20 - Eifersucht

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Zoes Sicht:

Der Spiegel vor dem ich stand, reflektierte das Sonnenlicht. Ich betrachtete mich im bodenlangen Glasspiegel. Mein kastanienbraunes Haar, hing in losen Wellen meinen Rücken herab. Meine kristallblauen Augen hatten ein undeutbares glänzen in sich. Mit einer Handbewegung klemmte ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, während mein Blick geistesabwesend nach unten glitt. 

Ich trug eine Uniform für meine neue Arbeit. Ein dunkelgrünes bis zum Knöchel reichendes Kleid, umschmeichelte meinen zart gebauten Körper. Es war schlicht gehalten und der Stoff fühlte sich leicht an. Meine rechte Hand strich einmal über das Kleid. Womöglich war es aus Baumwolle. An meiner Hüfte zierte ein schmales, geflochtenes schwarzes Band. Meine Füße steckten in dunklen, bequemen Schuhen. Oberhalb meiner Brust befand sich das ein bestickte Zeichen des Königreichs und daneben erkannte ich eine kleine schwarze Rose. Die Rose gab darüber Auskunft, dass ich im Garten Arbeit verrichtete. 

Meine Gedanken kreisten zu gestern Nacht. Aus einem mir unerklärlichen Grund war ich enttäuscht als ich die leere und bereits kalte Bettseite neben mir erblickte. In meinem Körper verbreitete sich eine gewisse Leere. Sie verbreitete sich wie ein Gift und hinterließ einen bitteren Geschmack auf der Zunge. 

Mehrere Sätze vom Schönling spielten sich in meinem Kopf immer wieder aufs neue ab.

" Genauso wenig kannst du dir vorstellen wie mich die Erinnerungen verfolgen. "
Welche Erinnerungen? Was musstest du schon durchmachen?

" Zu vergessen ist ein harter Kampf." 

Was musst du vergessen? Ich nahm mir einen Kamm und fing langsam an meine Haare zu bürsten. 

" Ich brauche Zeit"

Wie lange? Wie lange und für was brauchst du Zeit? Verzweifelt schloss ich kurz für einen Moment die Augen. Ich erinnerte mich noch an jedes Detail von gestern Nacht.                          Ich spürte dieses brennen in seiner tiefen Stimme. Spürte wie er einen tiefen Atemzug nahm um sich nicht zu verlieren. Ich spürte sogar wie er mich näher an sich heran zog um meine Wärme zu fühlen. Wärme nach der er sich sehnte. Und wärme nach der ich mich so sehr sehnte. 

" Und diese Person habe ich gefunden..."

Ich schlug meine Augen auf. Wer war diese Person? Könnte es sein dass ich diejenige bin oder meinte er jemanden anderen? Mein Kopf fing an zu Pochen bei den zu vielen fragen welche unbeantwortet herum schwierten. Ich steckte meine langen Haare hoch und verließ rasch mein Zimmer. Ich ging den langen Korridor entlang und obwohl es gerade mal  kurz nach 6 Uhr war, waren bereits viele Menschen wach und machten sich auf den Weg zur Arbeit oder zur Kantine. Nach langem suchen erblickte ich die gigantisch große Glastür die zu den Gärten führte. 

Erleichtert wollte ich auf diese zugehen, wurde jedoch gestoppt als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Überrascht drehte ich mich um und erhaschte ein braunes Augenpaar. Augenblicklich formten sich meine Lippen zu einem schüchternen Lächeln. 

< Milan! >, sagte ich überrascht. Breit grinsend stand er vor mir. < Hallo kleine, lange nicht mehr gesehen! Wie geht es dir? >

< Es geht mir ausgezeichnet und wie geht es dir? Was machst du hier eigentlich? Solltest du nicht bei deiner Truppe sein? >

 Lachend schüttelte Milan den Kopf.   < Mir geht es genauso wie dir, da ich dich jetzt bei mir habe.> Lächelnd stoß ich ihm mit meinem Ellenbogen in die Seite. Theatralisch schnappte er nach Luft als wäre der Stoß viel zu fest gewesen. < Ich habe gerade Pause. Außerdem habe ich heute Kampftraining. >,stellte er klar. 

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. < Wenn du jetzt schon Pause hast, dann habt ihr doch sicher sehr früh angefangen zu trainieren. > Bestätigend nickte Milan und erst jetzt bemerkte ich die tiefen Schatten unter seinen Augen. < Ja du hast recht, heute haben wir bereits um 4 Uhr in der Früh Training gehabt und nach der Pause geht es wieder weiter.> 

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