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Kapitel 27 - Verrat

Zoes Sicht:

Die Sonne ging in angenehmen orangenen Farbtönen auf und erwärmte meinen steifen Körper. Der Wind blies mir sanft die Haare nach hinten und ließ mich leicht Lächeln. Leichter Morgenfrost haftete auf dem Gras und die Blätter glitzerten in der aufgehenden Sonne. Ich blickte nach rechts. Der Schönling ging dicht neben mir und hatte einen Arm beschützend um meine Taille geschlungen. Sein Blick war wachsam nach vorne gerichtet und immer wieder sah er mich von der Seite an, als wolle er sicher gehen, dass es mir gut ging. Dieser Gedanke veranlasste mich nur noch breiter zu Lächeln und ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Herzen aus. Es reichte mir nur ein Blick auf ihn zu setzten und augenblicklich vergas ich alle bösen Erinnerungen.

Mit seiner starken Hand strich er immer wieder über meine Hüfte und hinterließ ein heißes kribbeln auf der Haut. Elektrisierende Schauer fuhren meinen Rücken herab. Scharf inhalierte ich die kühle Luft. Es roch nach nassen Holz und der sanfte Waldgeruch stieg in meine Nase. Die Äste knackten unter meinem Gewicht und ich erkannte die weißen Wölkchen, wenn ich ausatmete. 

Zum ersten Mal genoss ich den Frieden der in meiner Umgebung herrschte. Doch mein Instinkt sagte mir, dass heute etwas passieren würde. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich bemühte mich dieses dumpfe Gefühl in meiner Brust zu ignorieren. Als hätte der Schönling gespürt dass etwas nicht stimmte, zog er mich nur noch näher an sich heran und gab mir mehr Halt. Seine stechend grünen Augen waren auf mich gerichtet und ich konnte nicht anders als mich näher an seinen warmen Körper zu schmiegen. 

Wir blieben vor einem Bach zum stehen. Das klare Wasser glänzte schimmernd in der beinahe vollständig aufgegangenen Sonne. Darren war nicht mitgekommen, da er darauf beharrte jagen zu gehen. Meine Gedanken wurden durch ein leises rascheln unterbrochen. Instinktiv wandte ich mich zum Schönling und musste feststellen dass er nur in Unterhose bekleidet mit dem Rücken zu mir stand. Ich spürte wie sich meine Wangen erhitzen. Mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Atmung wurde unregelmäßiger. Ich konnte es mir nicht verkneifen zu denken dass er wie eine Griechische Skulptur aussah. Mit langsamen und kontrollierten Schritten stieg er in das glänzende Wasser. Seine Muskeln zuckten bei jeder Bewegung und nur mit Mühe riss ich meinen schämend starrenden Blick von ihm los.

Ich hörte das sanfte plätschern des Wassers. Ich vermutete dass er kurz untergetaucht war um den Schmutz von seinem Gesicht zu waschen. Meine Vermutung bestätigte sich als er wieder auftauchte und mit seiner Hand, sein nasses Haar nach hinten strich. Jeglicher Schmutz hatte sich von seinem Gesicht gelöst und nur vereinzelt rötliche Schnitte zierten sein Gesicht mit einer deutlichen Platzwunde  am Kopf. Trotz seiner Verletzungen sah er atemberaubend schön aus. 

Seine grünen Augen fixierten meine und hielten mich gefangen. <Komm zu mir.>,sprach er mit rauer Stimme. Leicht verunsichert starrte ich ihn an, doch er nickte nur bestimmend mit dem Kopf. Nervös schluckte ich und hob vorsichtig den Saum meines Kleides in die Höhe. Nur in meinem weißen Unterkleid, dass mir bis zu den Knie reichte stand ich einige Meter vor ihm. Ich klemmte mir eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr und setzte mich in Bewegung. Ich spürte seinen intensiven Blick auf mir ruhen. Das eiskalte Wasser saugte sich mit meinem Unterkleid auf. Zitternd ging ich tiefer hinein bis mir das Wasser fast zu den Schultern reichte. 

"Verdammt, ist das Wasser kalt!", stieß ich in meinem Kopf aus. Ich tauchte für einen Moment unter um meine Haare ebenfalls vom Schmutz zu befreien. Als ich gerade dabei war wieder aufzutauchen, umschlangen mich zwei muskulöse Arme und zogen mich an die Wasseroberfläche. Verwirrt öffnete ich meine Augen, während mir der Schönling über die Wange strich. Augenblicklich schmiegte ich mich an seine warme Hand ohne ihn aus den Augen zu lassen. Seine Augen glänzten leicht verdunkelt und er fuhr mit seiner anderen Hand meine Seiten zärtlich nach.